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Krieg der Drachen - Roman

Krieg der Drachen - Roman

Titel: Krieg der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A Stackpole
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Männer schlugen ihr Lager auf und zogen schwere Altashie-Winterkleidung über. Sie hatten sie gegen Stoffreste eingetauscht – eine Formalität, da Msitazi Interesse an ihrem Erfolg hatte. Friedensreichs Mantel und Kapuze waren aus zwei Bärenfellen genäht. Nathaniel hatte nur eines benötigt, der Hut ein Biberfell und die Handschuhe das eines Otters. Kamiskwa trug einen Geopahrmantel, den seine Schwester Ishikis aus den Fellen von ihm erlegter Tiere genäht hatte. Alle drei trugen Stiefel aus Vielfraßfell, da Eis daran nicht klebte, gefüttert mit Kaninchenfell, um die Füße warm zu halten. Die Wintersachen waren dick, um die Körperwarme festzuhalten, ließen sich aber schnell genug abwerfen, wenn es zum Kampf kam.
    Der Schneefall wurde heftiger, und der Wind heulte die ganze Nacht. Sie schnitten Zweige von den Bäumen, um daraus Schneeschuhe herzustellen, schälten die Blätter ab und bogen sie zu Ovalen. Mit gut geölten Lederriemen woben sie ein Netz im Inneren und Halterungen für die Füße. Mit Hilfe der Schneeschuhe würden sie über die Schneedecke gehen können.
    Nathaniel warf noch ein Stück Holz aufs Feuer. »Wird nich’ leicht werden, so nah an Owen ranzukommen und nich’ reinzumarschieren und ihn zu holen.«
    Kamiskwa schüttelte den Kopf. »Wir wissen nicht einmal, ob er noch lebt.«

    »Wenn nicht, grab ich ihn aus, und dann kriegt er aber was zu hören.«
    Friedensreich grunzte. »Wenn du Malphias ihn hat, braucht ihn keiner von euch auszugraben. Er wird euch holen kommen.«
    Aus Nathaniels Kehle stieg ein dumpfes Knurren. »Wenn das passiert, weiß ich nich’, was ich tue.«
    Friedensreich setzte sich auf. »Ihr werdet Gottes Werk tun. Es ist nich’ richtig, wenn die Toten rumlaufen. Das is’ gegen die Natur.«
    »Aber vielleicht kann dieser du Malphias ja was tun. Ihn, na …«
    »Wieder zu Tode bringen?« Kamiskwa stocherte mit einem Ast im Feuer. »Friedensreich hat Recht. Falls er uns angreift, musst du ihn töten.«
    »Und was, wenn er das nicht tut? Was, wenn er einer von den Pasmortes is’, aber kein gemeiner? Wenn du nich’ sagen kannst, ob er je gestorben ist, woher willst du dann wissen, dass er tot is’?«
    Friedensreich streckte die Handflächen aus, um sie am Feuer zu wärmen. »Ich schätze, dass hängt alles davon ab, wie er zurückgeholt wird. Wenn die Heiligen das getan haben, das waren gottesfürchtige Männer, und der Herr hat ihnen erlaubt, die ursprüngliche Seele zurück in den Körper zu rufen. Mit Männern wie du Malphias, hm, da würde Satan ganz bestimmt einen Dämon hineinstecken.«
    Nathaniel zog eine Augenbraue hoch. »Aber Pierre ist zurückgekommen. «
    »Und als er starb, hat Satan die Gewalt über seine Seele gewonnen, das weiß ich sicher.« Friedensreich rieb sich die Hände. »Wenn die Toten auf der Erde wandeln, dann werden sie von bösen Geistern belebt.«

    »Wendigo.«
    »Also, wenn Ihr beide Euch einig seid, das ist ein mächtig starkes Argument. Und es is’ ja nicht so, dass ich nicht an einen Gott im Himmel glaube, aber ich selbst hab wenig Kirchengelehrtheit. Ist aber noch gar nich’ so lange her, dass Bischof Binsen aufgestanden is’ und mir ’ne Predigt darüber gehalten hat, was der Liebe Gott uns alles verboten hat. Und Leute von den Toten aufwecken war nicht dabei in der Liste, die er aufgezählt hat. Wenn Gott kein Gebot dagegen erlassen hat, un’ wenn seine Propheten, Heiligen und sein Sohn es machen, dann könnt’s schon sein, an der Sache ist mehr, als wir hier rausfinden können.«
    Darüber mussten Kamiskwa und Friedensreich erst nachdenken. Bein widmete sich, nachdem er die Hände ausreichend aufgewärmt hatte, wieder der Herstellung seiner Schneeschuhe. »Könnt’ sein, Ihr habt Recht, Nathaniel. Könnt’ sein. Und was werdet Ihr also tun, wenn Kapteyn Radband Euch anschaut vom andern Ufer des Todes?«
    Nathaniel seufzte und klopfte auf seine Patronentasche. »Eine von den besonderen Kugeln des Prinzen laden. Und wenn es Gott in seiner Gnade gefällt, wird er Owen schnell zu sich rufen … bevor meine Kugel ihr Ziel trifft.«
     
    Am folgenden Vormittag machten sie sich genau nach Westen auf den Weg, aber die ungewöhnliche Kälte bremste sie. Es dauerte den größeren Teil einer Woche, bis sie sich hangaufwärts ans Südufer des Amboss-Sees schleppten. Sie hielten sich auf der Gebirgsseite, weitab vom offenen Wasser. Der über den See blasende Nordwind wirbelte noch zusätzlich Schnee auf, und sie waren heilfroh über

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