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Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden

Titel: Krieg der Klone 02 - Geisterbrigaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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der sich in der Nähe aufhielt. »Sie können ebenfalls beitreten, Wilson.«
    »Lieber nicht«, sagte Wilson. »Irgendein kluger Mann hat einmal gesagt, dass er niemals einem Club beitreten würde, der ihn als Mitglied aufnehmen würde. Außerdem möchte ich lieber auf die Aufnahmeprüfung verzichten.«

    »Feigling«, sagte Cainen.
    Wilson verbeugte sich. »Stets zu Ihren Diensten.«
    »Zurück zum Thema.« Cainen lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf Jared. »Ich vermute, Sie haben bereits eine gewisse Ahnung, warum Sie hier sind.«
    Jared erinnerte sich an das peinliche und nicht gerade informative Gespräch mit Colonel Robbins am Vortag. »Robbins hat mir gesagt, dass ich geschaffen wurde, damit das Bewusstsein von diesem Charles Boutin in mein Gehirn übertragen werden kann, aber dass es dort offenbar nicht Fuß fassen konnte. Er sagte mir, dass Boutin hier als Wissenschaftler gearbeitet hat, dann aber zum Verräter wurde. Und er sagte mir, dass diese Erinnerungen, die ich seit Kurzem habe, tatsächlich Boutins Erinnerungen sind, und dass niemand weiß, warum sie erst jetzt hochkommen und nicht schon früher.«
    »Wie viel hat er Ihnen über Boutins Leben oder sein Forschungsgebiet erzählt?«, fragte Wilson.
    »So gut wie gar nichts. Er meinte, wenn ich zu viel von ihm oder aus den Datenbanken erführe, könnte das mit der natürlichen Reaktivierung meines Gedächtnisses interferieren. Würde das wirklich passieren?«
    Wilson hob die Schultern.
    Cainen übernahm wieder das Wort. »Da Sie der erste Mensch sind, mit dem so etwas geschieht, gibt es keine Erfahrungswerte, die uns sagen könnten, wie wir jetzt vorgehen sollten. Was der Sache noch am nächsten kommt, sind gewisse Formen von Gedächtnisverlust. Gestern ist es Ihnen gelungen, dieses Labor zu finden und sich an den Namen von Boutins Tochter zu erinnern, aber Sie wissen nicht, wie Sie darauf gekommen sind. Das ist ähnlich wie bei der Quellenamnesie. Der gewaltige Unterschied ist jedoch, dass es sich gar nicht
um Ihr eigenes Gedächtnis handelt, sondern um das einer anderen Person.«
    »Also wissen Sie auch nicht, wie Sie mir weitere Erinnerungen entlocken könnten«, sagte Jared.
    »Wir haben verschiedene Theorien«, sagte Wilson.
    »Theorien«, wiederholte Jared.
    »Genau genommen sind es nur Hypothesen«, sagte Cainen. »Ich weiß noch, dass ich vor vielen Monaten Lieutenant Sagan erklärt habe, was meiner Ansicht nach der Grund ist, weshalb sich Boutins Bewusstsein nicht in Ihrem Kopf halten konnte. Sein Bewusstsein war voll ausgereift und wurde in ein unreifes Gehirn übertragen, das noch nicht genug Erfahrungen gesammelt hatte. Deshalb konnte es dort nicht Fuß fassen. Aber jetzt haben Sie diese Erfahrungen, verstehen Sie? Sieben Monate im Krieg geben jedem die nötige Reife. Und vielleicht haben Sie etwas erlebt, das eine Brücke zu Boutins Gedächtnis geschlagen hat.«
    Jared überlegte. »Meine letzte Mission«, sagte er schließlich. »Dabei ist jemand gestorben, der mir sehr viel bedeutet hat. Und Boutins Tochter ist ebenfalls gestorben.« Jared erwähnte Cainen gegenüber nichts von der Ermordung der Thronerbin Vyut Ser, genauso wenig wie von seinem Zusammenbruch, als er das Messer in der Hand gehalten hatte, mit dem die Hinrichtung vollzogen werden sollte, aber er hatte auch diese Szenen im Kopf.
    Cainen nickte und demonstrierte, dass sein Verständnis menschlicher Sprache inzwischen auch nonverbale Zeichen einschloss. »Das könnte in der Tat der Auslöser gewesen sein.«
    »Aber warum ist die Erinnerung nicht schon zu diesem Zeitpunkt zurückgekommen? Es passierte, als ich wieder in der Phoenix-Station war und Lakritze gegessen habe.«

    » A la recherche du temps perdu «, sagte Wilson.
    Jared sah ihn verständnislos an. »Was?«
    » Auf der Suche nach der verlorenen Zeit , wie der Titel meistens übersetzt wird«, erklärte Wilson. »Das ist ein Romanzyklus von Marcel Proust. Die Geschichte beginnt damit, dass die Hauptfigur eine Flut von Erinnerungen an seine Kindheit erlebt, ausgelöst durch einen Keks, den er in seine Teetasse tunkt. Erinnerungen und Sinneswahrnehmungen sind bei Menschen eng miteinander verbunden. Die Lakritze könnte durchaus diese Erinnerungen geweckt haben, vor allem, wenn der Geschmack von Lakritze irgendeine besondere Bedeutung hat.«
    »Ich weiß noch, dass ich gesagt habe, dass Zoë sie sehr gerne gegessen hat«, sagte Jared. »Boutins Tochter. Ihr Name war Zoë.«
    »Das könnte bereits genügt haben«,

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