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Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Titel: Kriegsklingen (First Law - Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Gesicht gegen einen Felsbrocken.
    Dann sprang er wieder auf die Füße und wischte sich gerade noch rechtzeitig das Blut aus den Augen, um zu sehen, wie ein Pfeil aus den Büschen flog und sich mit dumpfem Aufschlag ein oder zwei Schritte entfernt in einen Baumstamm bohrte. Logen stürzte auf den Bogenschützen zu. Er sah ihn jetzt auch, es war ein Junge von höchstens vierzehn, der soeben nach einem weiteren Pfeil griff. Logen zog sein Messer. Der Junge legte den Pfeil auf die Sehne, aber seine Augen waren vor Angst geweitet. Ungeschickt packte er den Bogen falsch an und trieb sich mit äußerst überraschtem Gesichtsausdruck den Pfeil durch die eigene Hand.
    Nun hatte Logen ihn erreicht. Der Junge hieb mit dem Bogen nach ihm, aber Logen duckte sich und sprang nach vorn, wobei er mit beiden Händen das Messer schwang. Die Klinge erwischte den Jungen unter dem Kinn und riss ihn in die Luft, dann brach sie inmitten seines Hals ab. Als der Junge auf Logen stürzte, traf die gezackte Bruchkante seinen Arm und riss eine lange Wunde. Überall sprudelte Blut – aus dem Schnitt auf Logens Kopf, aus dem Schnitt an Logens Arm und aus dem gähnenden Loch in der Kehle des Jungen.
    Logen schob den Toten von sich, stolperte gegen einen Baum und rang nach Luft. Sein Herz klopfte, das Blut rauschte in seinen Ohren, sein Magen drehte sich um. »Ich bin noch am Leben«, flüsterte er, »ich bin noch am Leben.« Die Schnittwunden an Kopf und Arm begannen nun zu pochen. Zwei neue Narben. Das hätte viel schlimmer ausgehen können. Er wischte sich das Blut aus den Augen und humpelte zur Straße zurück.
    Malacus Quai stand da und starrte mit aschfahlem Gesicht auf die drei Leichen. Logen nahm ihn bei den Schultern und sah ihn von oben bis unten an. »Verletzt?«
    Quai starrte nur auf die bewegungslosen Körper. »Sind sie tot?«
    Der Leichnam des Dicken mit dem Helm rauchte noch und verbreitete einen ekelhaft appetitanregenden Geruch. Er trug, wie Logen nun entdeckte, ein gutes Paar Stiefel, das wesentlich besser war als sein eigenes. Der Kerl mit der Beule hatte seinen Kopf etwas zu weit herumgedreht, als dass er noch am Leben sein konnte, und außerdem steckte ihm noch der Speer in der Brust. Logen rollte den Dürren mit dem Fuß herum. Sein Gesicht trug noch immer einen überraschten Ausdruck, wie er mit offenem Mund gen Himmel starrte.
    »Der hat sich wohl die Luftröhre zerquetscht«, murmelte Logen. Seine Hände waren voller Blut. Er hielt die eine mit der anderen fest, damit sie nicht mehr so zitterten.
    »Was ist mit dem im Gebüsch?«
    Logen nickte. »Was ist mit dem Pferd?«
    »Das ist weg«, murmelte Quai verzweifelt. »Was tun wir jetzt?«
    »Wir gucken nach, ob sie was zu essen haben.« Logen deutete auf den rauchenden Leichnam. »Und Ihr könnt mir helfen, dem da die Stiefel auszuziehen.«

FECHTÜBUNGEN
    »Vorwärts, Jezal, angreifen! Seien Sie nicht so schüchtern!«
    Jezal war nur zu gern bereit, dieser Aufforderung nachzukommen. Er sprang nach vorn und holte mit der Rechten aus. West war bereits aus dem Gleichgewicht gekommen und stolperte rückwärts, ohne eine der vorgegebenen Figuren einzuhalten, nur noch fähig, mit der kurzen Klinge zu parieren. Sie nahmen diesmal halb geschärfte Fechtdegen her, um die Sache ein wenig gefährlicher zu machen. Zwar konnte man wohl niemanden wirklich damit erstechen, aber man fügte sich gegenseitig schon so einige schmerzhafte Kratzer zu, wenn man sich Mühe gab. Und für die gestrige Erniedrigung wollte Jezal dem Major nur zu gern eins verpassen.
    »So ist es recht, machen Sie ihm die Hölle heiß, Jezal! Stoßen, zustoßen!«
    West vollführte einen ungelenken Hieb, aber Jezal sah ihn kommen und schmetterte die Klinge beiseite, während er weiter nach vorn drängte und zustieß, was das Zeug hielt. Mit der Linken schlug er wieder und wieder zu. West versuchte ihn verzweifelt abzublocken und stolperte nach hinten gegen die Mauer. Jetzt hatte Jezal ihn endlich. Er lachte vor Entzücken auf, als er mit der langen Klinge einen neuen Ausfall machte, aber sein Gegner war plötzlich und unerwartet lebendig geworden. West entschlüpfte ihm und wehrte den Ausfall mit enttäuschender Festigkeit ab. Jezal stolperte nach vorn, verlor das Gleichgewicht und stöhnte erschrocken auf, als sich die Spitze seines Degens in einer Ritze zwischen zwei Steinen verkeilte. Die Klinge entwand sich seiner betäubten Hand und blieb zitternd stecken.
    West warf sich nach vorn, duckte sich an Jezals

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