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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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dem flachen Haus standen fünf Männer Wache. Hauptmann Ynos tigerte vor dem Eingang zum Gewürzkeller nervös hin und her. Als er den Lieutenant General erblickte, hastete er energisch auf ihn zu. „Lieutenant General Grimm, Hauptmann Ynos, zu Euren Diensten. Der Fremde ist da drin.“
    Grimm nickte und bedeutete dem Mann, fortzufahren – was dieser eifrig tat. „Er hat sich als Onyx vorgestellt. Ehrlich gesagt, wir haben keinen blassen Schimmer, woher er und seine Leute kommen. Er hat einen leichten Akzent, den wir jedoch nicht einstufen können. Er selbst behauptet, sie kämen von jenseits des grauen Meeres. Er ist eine angenehme Person, Sir. Hat sich weder an den Soldaten, dem Essen oder der langen Wartezeit gestört. Er hat einzig darauf bestanden, zwei Boote mit Heu für die Tiere hinüberzuschicken, Sir. Er nannte sie Tamarche.“
    Sie waren bei der Tür angelangt. Ynos öffnete sie und lud seinen Lieutenant ein, hineinzugehen. Als er ihm folgen wollte, machte ihm Grimm mit einer unmissverständlichen Geste klar, dass er draußen zu warten hatte. Stattdessen winkte er seinen eigenen Soldaten, ihm zu folgen.
    Drinnen war es behaglich warm. Es roch nach Rauch, Braten und Bier. Über dem Ganzen hing der dezente Duft von Rosmarin und Thymian. Grimm entledigte sich seines schweren Mantels und hängte ihn an einen Kleiderhaken, der in die Wand neben der Tür geschlagen worden war. Er sah sich im Raum um und machte eine Gestalt aus, die nah am Feuer saß, die Hände im Schoss gefaltet und den Kopf leicht geneigt, so als ob sie einem Gespräch lauschen würde.

8. Erwachen
    Paeon schwitzte stark. Seine Lippen bebten vor Konzentration. Jeder Muskel in seinem Körper war angespannt. Er war alleine im Zimmer, damit ihn niemand von der Arbeit ablenken konnte. Über dreißig Tage hatte er schon investiert. Es erwies sich als weitaus schwieriger, als er sich vorgestellt hatte, Mythos’ Geist wieder mit seinem Körper zu verweben.
    Aber der selbst ernannte Prior Magus war kein Mensch, der aufgab. Wenn es sein musste, dann würde er noch einmal dreißig Tage – oder sein ganzes Leben dafür hergeben.
    Er öffnete die Augen und griff mit fahriger Hand nach einem Glas Wasser. Sein Mund war ausgetrocknet, da er sich bereits seit dem Morgengrauen hier aufhielt. Vier Glockenschläge wehten vom Totentempel herüber.
    Paeon fühlte die Erschöpfung in jedem Knochen, obwohl sie geistigen und nicht körperlichen Ursprungs war. Er riss sich zusammen und konzentrierte sich. Als der General ihn gefragt hatte, was er zu tun gedenke, hatte Paeon keine präzise Antwort geben können. Er wolle Mythos’ Geist einfangen und wieder mit dem Körper verbinden. Das war alles, was er mehr oder weniger verständlich in Worte fassen konnte.
    Algier hatte ihn schließlich gewähren lassen, weil er seine Ringmitglieder brauchte und er nichts unversucht lassen wollte, um sie zurückzubekommen.
    Paeon spürte sein unruhiges Herz. Es schlug nicht mehr so kräftig, wie es das mit seinen jungen zweiunddreißig Jahren hätte tun sollen.
    Mit tiefen Atemzügen befreite er sich von den unangenehmen und vor allem störenden Einflüssen seiner Umwelt. Nachdem er sich in einen Zustand vollkommener Ruhe gebracht hatte, begann er seine Magie zu rufen. Als Fundament brauchte er Hass. Wie er Algier einmal erzählt hatte, bildeten Emotionen die Kraftquellen der Magie. Sein liebstes Gefühl war Hass, danach kamen Abscheu und Schmerz. Als Letztes folgte Trauer, doch darauf griff er selten zurück. In den meisten Fällen bot ihm der Hass genug Nährboden für seine Vorhaben, da dieser das ausgeprägteste Gefühl in ihm war. Es war eines, Hass zu empfinden, jedoch etwas anderes, ihn zu gebrauchen, ihn zu kanalisieren. Das Meisterstück gelang ihm. Er umhegte das Gefühl, sodass es wuchs und wuchs. Dann presste er die Energie heraus, die darin steckte. Am ehesten war dieser Vorgang mit dem Auswringen eines nassen Tuches zu vergleichen. Die Energie war keine Magie, erst, wenn er damit etwas bewirkte, das Ergebnis nannte er so.
    An diesem Tag, wie an allen Tagen zuvor, brauchte er diese Hass-Energie, um Mythos’ Geist zu fangen. Er wusste, dass dieser ebenfalls voller Emotionen war. Folglich musste er nur auf dessen Spur gelangen, die dieser zweifellos im Äther hinterlassen hatte und ihn zurück zum Körper zerren.
    Mittlerweile war es ihm gelungen, die Spur und deren Verursacher zu finden. Paeon hatte ihn sogar in den Fängen gehabt, doch war er nie fähig gewesen,

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