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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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gestreichelt wurde.
    Wenn doch nur die eigenen Füße sie nicht schier umgebracht hätten!
    Als Kris gerade auf die Couch plumpsen wollte, rief Abby aus dem Ankleidezimmer: »Wage ja nicht, das diesem Kleid anzutun!«
    Kris nahm sofort Haltung an. »Aber ich habe den ganzen Abend lang an der Dinnertafel gesessen.«
    »Das ist etwas anderes. Komm herein, damit ich dir aus dem Kleid helfen kann, ehe du irgendwas Wertvolles kaputt machst.«
    »Es kann gar nicht so teuer sein«, verteidigte sich Kris. Abby nannte einen Preis, der dem zweifachen Monatssold eines Lieutenants entsprach.
    »Du machst wohl Witze!«
    »Kleine, was hat dich nur auf die Idee gebracht, Schönheit und Glamour wären billig zu bekommen?«
    »Nie dafür bezahlen zu müssen«, antwortete Kris, während sie aus dem unvermittelt beachtlichen Kleid stieg. Mutter hatte zumeist für Kris’ Garderobe gesorgt. Kris befreite sich aus Abbys Glamour-Ausrüstung, legte sich Nelly um den Hals, ohne sie zunächst einzustöpseln, und zog sich einen Bademantel an. »Nelly, hat Mutter Mittel aus meinem Treuhandvermögen abgezogen, um die Kosten meiner Garderobe zu decken?«
    »Das hat sie, ehe du auf dem College damit begonnen hast, dein Vermögen selbst zu verwalten. Möchtest du eine umfassende Auflistung?«
    »Nein, nicht jetzt. Dieses Schiff wird in die Werft kommen, sobald es Turantic erreicht hat. Hat Turantic 4 kürzlich die Sicherheitsbestimmungen für die dort registrierten Schiffe verändert?«
    Eine kurze Pause trat ein. »Ja. Turantic verlangt jetzt, dass alle Schiffe mit zusätzlichen Kondensatoren ausgerüstet werden, um sicherzustellen, dass die Fusions-Eindämmungsfelder der Triebwerke nicht versagen. Auch zusätzliche und verbesserte Rettungskapseln wurden vorgeschrieben.«
    »Unterbrechen viele Schiffe ihre Fahrten?«
    »Das Gesetz schreibt eine kurze Frist für die Umsetzung vor. Eine ungewöhnlich hohe Zahl von Turantic-Schiffen liegt derzeit in der Werft, und für weitere sind in naher Zukunft Werftzeiten eingeplant.«
    Mit einem nachdenklichen »Hmm« kehrte Kris in den Wohnraum zurück.
    Jack hatte seine Abendklamotten abgelegt und trug inzwischen eine legere Hose und Hemd. »Hattest du heute Abend Spaß?«
    »War allemal besser als ein Stich ins Auge mit spitzem Pflock«, zitierte Kris einen ihrer Großväter. »Nelly, zeige uns, was du über die Handelsflotte von Turantic herausgefunden hast.«
    Auf der Wand gegenüber der Couch wich ein Ausschnitt, der einen idyllischen Wasserfall zeigte, einem Arbeitsdisplay. Nach Tonnage sortierte Schiffe waren dort in die Rubriken »auf Turantic«, »in der Werft« und »für Werftumbauten innerhalb der nächsten 30 Tage eingeplant« unterteilt. Das traf für die halbe Handelsmarine zu.
    »Das erinnert mich daran, Anteile an Turantic-Werften zu erwerben«, sagte Abby und setzte sich auf einen Stuhl mit gerader Lehne.
    »Nelly, zeige uns den Rest der Turantic-Handelsmarine, indem du die Schifffahrtswege dick hervorhebst, die sie derzeit benutzen.«
    Der schöne Wasserfall verschwand ganz, als der gesamte Monitor jetzt den von Menschen besiedelten Weltraum darstellte, eine Kugel von dreihundert Lichtjahren Durchmesser. Keine Überraschung: die Gebiete in großer Ferne von Turantic waren leer. Überraschung hingegen: die Gebiete in der Nähe wiesen größere freie Stellen auf.
    »Nelly, zeige uns die United Sentients in Rot.« Routen wurden rot eingefärbt. Auch sie wiesen kaum turantischen Schiffsverkehr auf.
    »Zeige weitere sich derzeit herausbildende Allianzen«, verlangte Jack.
    »Man hatte mich gewarnt, dass ihr Typen irgendwie paranoid seid«, warf Abby ein.
    »Manchmal hilft eine gut entwickelte Paranoia dabei, am Leben zu bleiben«, entgegnete Kris, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden. Hinweise auf turantischen Schiffsverkehr waren aus drei weiteren der entstehenden Allianzen verschwunden. Rings um Greenfeld hingegen herrschte kein Mangel an entsprechendem Verkehr. »Verdammt, spaziere ich hier in eine weitere Peterwald-Geschichte hinein?«
    Jack betrachtete die Karte einen Augenblick lang forschend, schien etwas sagen zu wollen, zuckte dann die Achseln und warf einen Blick auf sein Armbandmodul. »Möchtest du etwas Zeit in der Sporthalle verbringen, wo sie gerade nicht überlaufen ist?«
    Kris betrachtete die Karte noch eine Sekunde länger und nahm dann Kurs auf ihr Zimmer. Sie fand auch ohne Hilfe ihre Trainingskleidung und legte Nelly ab. Als sie sich an der Tür mit Jack traf, gesellte

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