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L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wem?«
    »Bobo
Shanks«, antwortete ich. »Er wird uns alles über seine Orgien berichten .«
    Sie
kippte ihren Kaffee hinunter und sah mich erneut an. »Okay«, meinte sie, »ich
weiß, was du vorhast, Danny. Du versuchst mich so weit zu bringen, daß ich dir
von den Orgien erzähle, nicht wahr ?«
    Genau
im ungeeignetsten Moment läutete es an der Haustür. Melanie riß die Augen auf.
    »Du
solltest nachsehen, wer da ist, Danny«, bemerkte sie intelligent. »Sonst werden
wir es niemals erfahren, meinst du nicht auch ?«
    Ich
ging also zur Tür und machte auf. Vor mir stand ein Bulle von einem Kerl mit
einem roten Haarkranz um die kahle Schädelplatte. Er trug ein bunt gemustertes
Hemd und Schottenhosen. Die zu eng beieinanderstehenden blauen Augen quollen
ihm bei meinem Anblick fast aus dem Kopf.
    »Herrgott !« bellte er. »Sie!«
    »Hallo, Hy «, begrüßte ich ihn.
    »Ich
werde Sie auseinandernehmen«, versicherte er mit Nachdruck. »Ich reiße Ihnen
die Arme aus und ramme sie Ihnen in den Hals. Und dann die Beine, die stopfe
ich Ihnen in den Hintern! Anschließend hole ich mir einen Vorschlaghammer und
ramme Sie draußen auf meiner Baustelle als Grenzpfahl in den Boden !«
    Es
war nicht der Zeitpunkt, um Spielchen zu machen. Außerdem begann mein Kopf
schon wieder zu schmerzen. Deshalb zog ich die Magnum aus dem Schulterhalfter
und stieß Adams den Lauf in die Magengrube.
    »Immer
mit der Ruhe«, sagte ich.
    »Sie
können mir mal den Buckel runterrutschen«, versetzte er, jedoch ohne rechte
Überzeugungskraft.
    »Ich
werde mich noch um Sie kümmern«, versprach ich ihm. »Aber vorläufig sind Sie noch
nicht an der Reihe .«
    »Wovon
reden Sie eigentlich ?«
    »Im
Augenblick verschwinden Sie erst einmal«, sagte ich. »Verdünnisieren Sie sich
und spielen Sie den Baulöwen irgendwo anders .«
    »Sie
sind übergeschnappt«, stellte er fest.
    »Ich
drücke ab und Sie sind ein toter Mann .«
    Er
überlegte, und das Ergebnis schien ihn nicht zu befriedigen. Deshalb zog er
sich vorsichtig zurück. Als er jedoch etwa drei Meter von der Haustür entfernt
war, wurde er plötzlich wieder kühn.
    »Ich
werde zurückkommen, Boyd«, rief er.
    Gleich
neben ihm parkte ein funkelnagelneuer Cadillac Eldorado in Goldmetallic.
    »Ist
das Ihr Wagen ?« fragte ich.
    »Allerdings«,
erwiderte er. »Was, zum Teufel...«
    Ich
senkte den Lauf der Magnum und drückte auf den Abzug. Der Treibstofftank bot
ein genügend großflächiges Ziel, und eine Benzinfontäne schoß aus dem Einschußloch hervor.
    »Sie
sollten sich beeilen«, riet ich ihm. »Sonst haben Sie bald kein Benzin mehr im
Tank .«
    »Jetzt
reicht es mir... !«
    Ich
hielt den Lauf der Magnum noch ein Stück tiefer und drückte ein zweites Mal ab.
Zwischen Adams’ Füßen flog Staub hoch. Er stieß einen erschrockenen Schrei aus
und sprang mit einem Satz in seinen Wagen. Ich sah ihm nach, wie er mit
schleudernden Hinterrädern davonpreschte, und verspürte ein kurzes, warmes
Glücksgefühl. Dann klappte ich die Haustür wieder zu und kehrte ins Badezimmer
zurück.
    Melanie
saß noch immer auf dem Klosettdeckel und hielt die Kaffeetasse in der Hand.
»Wer war das ?« erkundigte sie sich.
    »Ein
Vertreter für Gebrauchtwagen«, erwiderte ich.
    »Ich
weiß nichts über die Orgien«, sagte sie. »Es sind immer nur Gerüchte gewesen .«
    »Gerüchte?«
    »Bobo
und Sarah machten manchmal solche Andeutungen«, erläuterte sie. »Aber ich habe
nie besonders viel Notiz davon genommen. Ich dachte, sie wollen mich nur auf
den Arm nehmen, verstehst du ?«
    »Nein«,
versetzte ich. »Das mußt du mir schon näher erklären .«
    »Sie
redeten über die tollen Erlebnisse, die sie auf irgendwelchen Partys gehabt
hätten und was mir dabei entgangen sei. Ich habe das aber immer nur für Angabe
gehalten und den Versuch, mich scharf zu machen .«
    »Du
weißt also nicht, ob diese Orgien wirklich stattgefunden haben ?«
    Sie
stieß einen tiefen Seufzer aus. »Das versuche ich dir doch die ganze Zeit
beizubringen !«
    »Okay«,
sagte ich. »Nun trockne dir die Haare und zieh dich an .«
    »Er
wird dich umbringen, Danny«, bemerkte sie ernüchtert. »Nach dem, was du ihm
angetan hast.«
    »Shanks?«
    »Entweder
er oder Hy Adams. Oder vielleicht alle beide. Und
sollten sie es nicht tun, wird sich unter Garantie Sarah dafür rächen, daß du
ihr gegen das Schienbein getreten hast .«
    »Einer
von den dreien hat Broderick auf dem Gewissen«, erkärte ich. »Vielleicht sogar alle drei zusammen. Wer

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