Land der Sehnsucht (German Edition)
dieser ihn verwirrt an. „Sie müssen mich verwechseln, Sir. Ich komme nur, um mich wegen meines Gebots für das Land zu erkundigen. Und um Sie zu fragen, ob Sie schon etwas gehört haben.“
„Ihr Angebot wurde angenommen, Mr Brennan. Das Land gehört Ihnen.“ Clayton brach abrupt ab. Seine Kinnlade fiel nach unten. „Ich dachte, meine Sekretärin hätte Ihnen eine Nachricht geschickt?“
„Nein, Sir.“ Jack warf einen Blick auf ihren leeren Schreibtisch. „Ich bekam im Hotel die Nachricht, dass Sie mich sprechen wollen.“ Dann fiel ihm etwas ein. „Aber ich habe doch noch gar nicht mit dem Eigentümer selbst gesprochen.“
Ein Lächeln zog über Mr Claytons Gesicht. „Ehrlich gesagt, Mr Brennan, haben Sie das doch schon.“ Er winkte Jack in sein Büro. „Wir müssen uns unterhalten.“ Clayton schloss die Tür hinter sich und setzte sich an seinen Schreibtisch.
Jack nahm auf dem Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches Platz. „Wollen Sie mir sagen, dass ich mit dem Eigentümer gesprochen habe, ohne es zu wissen?“
„Was ich Ihnen sagen will, Mr Brennan, ist, dass der Eigentümer in den letzten Wochen mit Ihnen gesprochen und Ihr Angebot angenommen hat.“ Clayton beugte sich vor. „Mehr kann ich Ihnen leider nicht dazu sagen.“
Jack kramte in seinem Gedächtnis und versuchte sich zu erinnern, mit welchen Leuten er in den letzten Wochen gesprochen hatte, die Eigentümer dieses Landes sein könnten. Er hatte in der vergangenen Zeit mit jedem Händler in Willow Springs Kontakt gehabt, und mit Leuten aus der Stadt, in der Kirche, mit Gästen im Hotel. Ganz zu schweigen von den Leuten in fast jeder Bergbaustadt in dieser Gegend. Es gab keine Möglichkeit, herauszufinden, wer von ihnen der Eigentümer dieses Landes sein könnte.
„Mr Brennan, ich würde Ihnen raten, sich einfach über Ihr Glück zu freuen. Versuchen Sie nicht, Detektiv zu spielen. Konzentrieren Sie sich lieber darauf, Ihre Hütte noch vor dem Winter zu bauen.“
Jack ließ diese neue Nachricht auf sich wirken. Er konnte es kaum glauben. Nach so vielen Jahren würde er endlich sein eigenes Haus auf seinem eigenen Land bauen, und es wäre genau so, wie er es sich in jungen Jahren erträumt hatte. Er musste an Mary und Aaron denken. Nun ja, es würde nicht ganz genau so sein, wie er es sich einmal erträumt hatte.
Er stand auf und reichte dem Beamten die Hand. „Danke, Mr Clayton. Wann soll ich Ihnen das Geld zahlen?“
„Am besten bald, Mr Brennan. Wenn Sie wiederkommen, können wir die Papiere unterschreiben und alles amtlich machen.“
Jack, der schon an der Tür stand, lächelte. „Ich bin in einer Stunde zurück.“
* * *
An diesem Abend nahm Jack die Treppe im Hotel immer zwei Stufen auf einmal. Er kam mit pochendem Herz oben an und steuerte auf Véroniques Tür zu. Alles in seiner Welt war gut. Er hatte den Vertrag mit Mr Clayton unterschrieben und das Geld gezahlt. Das Land gehörte ihm. Am Nachmittag war er im Kolonialwarenladen gewesen und hatte das Werkzeug bestellt, das er brauchte, um seine Blockhütte zu bauen. Er würde so bald wie möglich anfangen, Bäume zu fällen und das Holz vorzubereiten.
Und er hatte bereits einen Nachbarn, der ihm helfen würde. Wie Jack an dem Tag bei der Familie Jennings vermutet hatte, hatte ihr Land tatsächlich eine gemeinsame Grenze mit seinem Land. Sobald Larson Jennings erfahren hatte, dass Jack das Land kaufen wollte, hatte er angeboten, ihm beim Bauen zu helfen. Bessere Nachbarn konnte Jack sich nicht vorstellen.
Er dachte ständig an Véronique und konnte es nicht erwarten, ihr von dem Land zu erzählen.
Den ganzen Tag waren seine Gedanken immer wieder zu ihr zurückgekehrt. Er hoffte, dass ihr Besuch bei Miss Maudie gut verlaufen war. Als sie ihm erzählt hatte, dass sie nach Casaroja fahren wollte, hatte sie sehr nervös gewirkt. Aber er kannte die beiden Frauen und war sicher, dass sie sich gut verstehen würden.
Er klopfte an Véroniques Tür. Als sie nicht antwortete, klopfte er wieder.
Schritte näherten sich schleppend und schließlich öffnete sich langsam die Tür. „Ich bin nur gekommen, um …“ Er trat näher. „Vernie, was ist passiert?“
Sie schüttelte den Kopf und begann zu weinen. Besser gesagt, sie begann erneut zu weinen, wie er aus ihren geröteten Augen schloss. „J’ai trouvé une lettre“, purzelten die Worte aus ihr heraus. „C’est de ma maman. Ell l’a écrite avant qu’elle est morte et …“
„Langsam, Liebes.“ Er
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