Land der Sehnsucht (German Edition)
was Sie gewohnt sind. Aber der Wagen bringt Sie überallhin, wohin Sie wollen. Das verspreche ich Ihnen.“
Der Tonfall des Mannes klang jetzt etwas gezwungen, und Véroniques Gesicht begann zu glühen. Sie trat näher, um das Gefährt genauer zu betrachten und um ihre Verlegenheit zu verbergen. Die Bretter des Wagenbetts waren sauber zusammengefügt. Es gab keine Spalten, durch die das Sonnenlicht hätte dringen können, und sie waren mit dicken Schrauben verbunden, von denen einige so breit waren wie ihre Faust. Obwohl sie von solchen Gefährten keine Ahnung hatte, verrieten die sorgfältigen Details von Monsieur Sampsons Arbeit deutlich, dass dieser Mann stolz auf das war, was er fertigte.
Sie fuhr mit einer Hand über eines der Hinterräder und bereute ihre erste Reaktion. „Monsieur Sampson, das ist einer der am besten gebauten Wagen, die ich je gesehen habe. Und er ist gut geeignet für meine Zwecke. Merci beaucoup.“
„Gern geschehen, Mademoiselle“, sagte er leise. „Wie es der Zufall will, kam gestern ein Kerl herein, der genau das Gleiche sagte. Das war auch der Grund, warum ich Ihnen diese Nachricht geschickt habe. Er ist neu in Willow Springs, aber er kommt mit den besten Empfehlungen von einem Mann, den ich seit Jahren kenne. Und solange die Sonne im Osten aufgeht, können Sie wetten, dass man dem Wort dieses Freundes trauen kann.“
„Hat dieser … ,Kerl‘ Erfahrung als Fahrer?“
Ein leichtes Lächeln spielte um Monsieur Sampsons Mund. „Sie lernen unsere Worte sehr schnell. Und ja, Madam, dieser Herr hat schon viele Wagen gefahren. Er hat über dreizehn Jahre lang Leute durch die Prärie geführt.“
Véronique dachte über diese neuen Informationen nach und überlegte, wie sie ihre nächste Frage formulieren sollte. Da sie keine Erfahrung in Geschäftsverhandlungen hatte, beschloss sie, direkt zur Sache zu kommen. „Wie hoch ist der Preis für dieses Gefährt, Monsieur?“ Ihre Hand wanderte zu ihrer Handtasche. „Ich kann Ihnen das Geld sofort bezahlen.“
„Das ist sehr gut, Mademoiselle, und ich bin sicher, dass wir uns auf einen Preis einigen können. Aber es gibt noch ein paar Dinge, die Sie und ich klären müssen, bevor ich Sie und diesen Herrn miteinander bekannt mache. Zuallererst müssen Sie wissen, dass er nicht …“
„Guten Morgen, Mr Sampson.“
Die Stimme in ihrem Rücken kam Véronique bekannt vor. Wenn ihre Vermutung richtig war, hatte sie sie schon einmal gehört. Heute Morgen durch eine Badezimmertür.
Kapitel 8
„ Mr Brennan!“ Monsieur Sampson schritt zum Tor des Stalls und begrüßte den Herrn auf halbem Weg. „Ich hatte Sie nicht so früh zurück erwartet.“
Obwohl sie gehofft hatte, sie würde diesen Mann wiedersehen, war es Véronique nicht in den Sinn gekommen, dass dies so bald nach ihrer ersten Begegnung geschehen würde. Sie strich mit der Hand über ihre Haare und musste daran denken, wie sie heute Morgen ausgesehen hatte. Hoffentlich betrachtete er ihr jetziges Aussehen als Verbesserung.
Monsieur Brennan schüttelte Sampson die Hand. „Ich war in der Stadt unterwegs und dachte, ich schaue kurz bei Ihnen vorbei und erkundige mich, ob Sie schon etwas gehört haben.“ Er wandte sich in Véroniques Richtung und zog seinen Hut. „Madam, es freut mich, Sie wiederzusehen.“
„Die Freude ist ganz meinerseits … Monsieur Brennan.“ Véronique machte einen kleinen Knicks und genoss es, dass sie an diesem Morgen zum zweiten Mal im Vorteil war. Als sie den Kopf hob, sah sie, dass er lächelte. Es machte die starken, markanten Konturen seines Gesichts weicher und betonte die Freundlichkeit in seinen Zügen. In seinem Lächeln lag sowohl der Schabernack eines Jungen als auch die Erfahrung eines Mannes, und sie fand diese Kombination … betörend.
„Sie beide kennen sich schon?“ Monsieur Sampsons Blick wanderte zwischen ihnen hin und her.
„Wir hatten das Vergnügen, uns heute Morgen im Hotel zu treffen. Kurz.“ Als er seinen Kopf bei diesen Worten zur Seite neigte, vermutete sie, dass er die Details dieser Begegnung vor seinem geistigen Auge Revue passieren ließ.
Véronique bemühte sich, genauso unverfänglich zu lächeln wie er. „Monsieur Brennan ließ etwas Wertvolles liegen …“ Ihr Blick wanderte zu der verräterischen Ausbuchtung seiner Hemdtasche. „Und ich hatte Gelegenheit, für die Sicherheit dieses Objekts zu sorgen.“
„Und das war wirklich eine mühsame Arbeit für Sie, wenn ich mich richtig erinnere,
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