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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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Eine Frau wie Sie. Er hatte nicht Dame gesagt oder junge Frau, sondern einfach Frau. Für diese Bemerkung war sie dankbar.
    „Wären Sie so freundlich, meine Tasche zu holen, Monsieur Brennan?“
    Er holte ihre Tasche von der Ladefläche und stellte sie neben sie. „Was in aller Welt haben Sie denn da drinnen? Ziegelsteine?“
    „Sie sagten, ich solle das Wichtigste mitnehmen, Monsieur Brennan, und genau das habe ich getan.“
    Er nickte, aber seine Miene verriet seine Zweifel. „Noch eine Stunde, Madam, dann sind wir in Jenny’s Draw. Ich kümmere mich um die Pferde, während Sie etwas essen.“
    Essen . In diesem Moment fiel ihr ein, dass er ihr gesagt hatte, dass sie etwas zu essen mitnehmen sollte. Sie war so sehr damit beschäftigt gewesen, andere Sachen einzupacken, ihre Bürsten und Kämme, ihren Spiegel und ihre Bücher, dass sie das Essen ganz vergessen hatte.
    „Sie haben doch etwas zu essen mitgebracht, Mademoiselle?“
    Wenn sie irgendetwas Essbares in ihrer Tasche gehabt hätte, und wären es auch nur die trockensten Brotkrumen gewesen, die noch von der Schiffsfahrt über den Atlantik übrig geblieben waren, hätte sie ihm mit Ja geantwortet und mit den daraus resultierenden Schuldgefühlen gelebt. Hauptsache, sie sähe in den Augen dieses Mannes nicht wie eine Närrin aus.
    Sie schüttelte den Kopf und erwartete ein übertriebenes Seufzen.
    „Das macht nichts. Ich habe Mrs Baird gestern Abend gebeten, mir etwas zu essen einzupacken, und ich bin sicher, dass sie genug für uns beide eingepackt hat. Die Vorstellung dieser Frau von einer Mahlzeit entspricht eher einem Büffet. Schauen Sie in den Leinenbeutel unter dem Sitz.“
    Sprachlos blickte sie ihm nach und wusste in diesem Moment wieder, dass Gott Jack Brennan in ihr Leben geführt hatte, um ihr in dieser Phase zu helfen. Ihr Blick wanderte nach vorne, wo die Straße sich wieder an den Berg schmiegte, und sie dachte an Jenny’s Draw und die vielen Bergarbeiterlager, die auf diesen Bergen verstreut waren.
    Gott war so gnädig gewesen, ihre Gebete in Bezug auf einen bestimmten Mann zu erhören. Wenn er jetzt nur in Bezug auf ihre Gebete im Zusammenhang mit einem anderen Mann ebenfalls gnädig wäre!
    * * *
    Der beißende Geruch von brennenden Kohlen erreichte sie, bevor Jenny’s Draw vor ihrem Blickfeld auftauchte. Jack stieg hin und wieder noch etwas anderes in die Nase und er kam schließlich zu dem Schluss, dass es entweder verfaulender Müll oder der Geruch von Latrinen sein musste. Er war noch nie in Jenny’s Draw gewesen, aber er war schon in genug Bergbaustädten in Idaho und Kalifornien gewesen, um zu wissen, was ihn erwartete.
    Mademoiselle Girard neben ihm war ungewöhnlich still geworden und er war versucht, den Wagen zu wenden und wieder zurückzufahren. Aber da er wusste, dass er einen Auftrag zu erledigen hatte und dass sie ihm sowieso nicht gestatten würde, kehrt zu machen, lenkte er die Pferde weiter den Weg entlang. Es war ein Fehler gewesen, sie mitzunehmen, aber er hatte vor, sie nicht aus den Augen zu lassen.
    Windschiefe Gebäude, die ungefähr eine Armlänge voneinander entfernt waren, säumten die einsame Hauptstraße, die die Bergbaustadt ausmachte. Die Straße war vom geschmolzenen Schnee matschig und versank in Morast und Pferdedung. Die wenigen Häuser, die er sah, waren aus Schindeln und ungleichen Holzbrettern zusammengebaut und sahen aus, als könnte ein kräftiger Windstoß ihr Schicksal endgültig besiegeln. Zelte drängten sich dicht hinter den Gebäuden und waren so angeordnet, dass sie den schwachen Schutz, den die Gebäude vielleicht vor dem Nordwind boten, ausnutzten. Jack zählte drei Saloons, und dabei hatten sie noch nicht einmal die Hälfte der Straße zurückgelegt.
    Ein lautes Dröhnen ertönte und hallte von den Felswänden wider.
    Mademoiselle Girard fuhr erschrocken zusammen.
    Jack legte instinktiv seine Hand beruhigend über ihre Hand auf dem Wagensitz zwischen ihnen. Als ihm das bewusst wurde, wollte er seine Hand zurückziehen und war überrascht, dass sie seine Hand plötzlich fest umklammerte.
    Rauch stieg auf der anderen Seite der Stadt über den Gebäuden auf und ein durchdringender Pfiff durchschnitt die Nachmittagsluft.
    Ihr Griff wurde fester. „Was bedeutet dieser Lärm?“
    „Schichtwechsel.“ Das bedeutete, dass die Straße jeden Augenblick dicht mit Männern bevölkert wäre. Was für ein perfektes Timing … Sie sollten am besten ihre Geschäfte schnell erledigen und wieder

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