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Lasse

Lasse

Titel: Lasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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Knast bringen, oder was? Davon abgesehen: er wollte sich mit mir schlagen.«
    »Das habe ich ihm auch gesagt. Das fand er aber nicht sehr lustig. Ich wollte mich mit ihm vertragen, jetzt nach dem Prozess, aber ...«
    Ole stöhnte. » Skit , dieser Idiot. Du hast doch nichts damit zu tun.«
    »Na, das sieht er anders. Ich verstehe nicht, warum er so sauer ist. Ich meine, ich habe ihm nicht vorgeworfen, dass er die Rolle angenommen hat.«
    »Ja, und du hast auch nicht mit seiner Freundin geschlafen.«
    »Was?«
    Ole fuhr sich über das Gesicht. »Wusstest du, dass Lea und er Schluss gemacht haben?«
    »Nein, woher denn? Wann?« Ich musterte Ole beunruhigt. Lea war Gerion sehr wichtig. Für sie hatte er mit den Sauftouren aufgehört, sie waren sogar zusammengezogen.
    Ole zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Keine Ahnung. Es war wohl ne Zeit on und off und dann ist sie ausgezogen.«
    Die eigentliche Frage war, warum Ole sich damit besser als ich auskannte.
    »Was hast du damit zu tun?«
    Ole schwieg.
    »Hast du was damit zu tun?«
    Er seufzte. »Nur damit das klar ist, sie ist zu mir gekommen!«
    »Wie: zu dir gekommen? Wieso kanntest du sie überhaupt?«
    »Als du Jein gedreht hast, haben wir uns beim Billard getroffen und uns dann ein paar Mal zum Spielen verabredet.«
    »Allein?«
    »Natürlich nicht. Gerion war immer dabei und ein paar Kumpels und Mädchen.«
    Mein Gehirn verweigerte eindeutig diese Information.
    »Du hast mit ihr geschlafen?«
    Ole stand auf, steckte die Hände in die Hosentaschen und starrte auf das Wasser. So lief das nicht . Ich folgte ihm, stellte mich in seine Blickachse und starrte ihn an.
    Er warf genervt die Hände hoch. »Ich sage doch, sie ist zu mir gekommen und hat sich ausgeheult. Wenn du mich fragst: da waren sie schon nicht mehr zusammen.«
    Was war hier los! Ich schloss die Augen für einen Moment, als könnte ich dadurch alles zurückspulen und neu aufnehmen. Doch ich wurde nur wütend.
    »Und du konntest dich nicht zurückhalten, ja? Das war nicht möglich?«
    »Warum?«, sagte er gleichgültig.
    »Moment mal: Du wirfst ihm vor, dass er meine Rolle annimmt, aber es ist egal, dass du mit seiner Freundin vögelst?«
    »Moment mal? Du hast deine Rolle nicht abgelehnt und zu diesem Zeitpunkt war es nicht mehr seine Freundin.«
    »Scheiße! Kein Wunder, dass er sauer ist. Und warum hat mir das keiner von euch erzählt?«
    »Weil du nicht da warst? Weil es nicht so wichtig war?«, leierte Ole herunter.
    »Für Gerion anscheinend schon.«
    »Das habe ich dann auch gemerkt. Wollen wir essen gehen?«
    »Jetzt?«
    »Wann sonst?«
    Ole war unglaublich. Wie konnte er so leben? Früher war es mir nicht so aufgefallen, als großer Bruder war alles erlaubt, aber jetzt?
    Wir liefen Richtung spanisches Viertel, aber ich war noch nicht fertig.
    »Hör mal, wusste Gerion, dass ich davon absolut keine Ahnung hatte? Weiß das Gerion?«
    Ole blieb stehen. »Keine Ahnung. Ich find's mies, dass er seinen Ärger an dir auslässt. Die Rolle hätte er nicht annehmen dürfen.«
    Wir setzten uns vor ein Fischrestaurant, aber als man uns auffällig musterte, stand Ole wieder auf und wir gingen in ein kleineres Restaurant und setzten uns hinein. Ole bestellte Fisch, ich starrte blind in die Karte.
    »Scampi-Pizza, wie immer?«, stichelte Ole.
    »Du lädst mich doch ein, oder?« Ich sah die Bedienung an. »Scampis - ohne Pizza, bitte. Und ein Wasser.«
    Ole grinste. »Du bist echt sauer, oder?«
    »Natürlich! Ich frage mich ... wieso hat Lea mit Gerion Schluss gemacht? Nicht etwa wegen dir?«
    Ole stöhnte nun wirklich genervt. »Ich weiß nicht. Sie hat mir eine Menge erzählt, aber letztendlich hat es wohl einfach nicht geklappt. Ich meine ... ist ja nicht so einfach, mit Gerion auszukommen, oder?« Er schnappte sich eine Scheibe Brot und zerriss sie mehr, als dass er sie aß. »Komm, lass uns über was anderes reden. Gerion regt sich schon wieder ab. Und seine Rache hat er auch gehabt. Für die Presse bin ich nun der Schläger.«
    Ich grinste schief. »Und demnächst bietet man dir Boxrollen an. Dir schadet das doch überhaupt nicht.«
    Ole zuckte mit den Achseln. »Ich mache, was ich will, und die Presse kann auch machen, was sie will.« Er nickte mir zu. »Da fällt mir ein: Ich habe gehört, du drehst jetzt mit dem Poolgirl?«
    »Poolgirl? Sie hat einen Namen.«
    »Wie denn?«
    »Moon Parker. Und sie kann schauspielern, falls es dich interessiert.«
    Sein Mundwinkel zog sich amüsiert nach oben.

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