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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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verkündete Rusty auf dem Weg zur Brücke. »Wird auch höchste Zeit, ’cilla. Ich glaube, ich war noch nie so froh, einem Hafen den Rücken zu kehren. Nichts als Verluste – na ja, das Schiff hat allerdings einen hübschen Reibach gemacht. Im Gegensatz zu mir. Beim Frühstück erzählte Kayzin, der Profit sei ›akzeptabel.« Er grinste. »Im Klartext heißt das, der Captain hat einen mordsmäßigen Gewinn eingeheimst.«
    Priscilla lachte leise. »Aber das ist doch eine gute Nachricht, oder? Wenn wir in Solcintra ankommen, erhöht sich dein Anteil. Und durch deine Fracht-Spekulationen hast du auch kein Geld verloren. War das Holz nicht vorbestellt?«
    »Doch, in dieser Hinsicht lief alles nach Plan. Allerdings mussten wir ein hübsches Sümmchen zahlen, um die Inspektoren davon zu überzeugen, dass Linas verflixtes Parfüm auf manchen Welten nicht illegal ist, auch wenn Arsdred nicht zu diesen toleranten Nationen gehört, und dass wir niemals die Absicht hatten, es auf Arsdred zu verkaufen.« Er unterbrach sich, und ein Ausdruck des Erstaunens zeichnete sich auf seinem runden Gesicht ab. »Weißt du was? Ursprünglich hatten wir sogar vorgehabt, das Parfüm hier zu versilbern, doch der Cap’n hat es verhindert. Grundgütige Göttin! Offenbar hat er was geahnt. Ich sag dir was, 'cilla, Shan hat wirklich Grips im Kopf.«
    »Nun ja«, erwiderte Priscilla, als die Tür zur Brücke aufglitt, »immerhin ist er ein Meister des Handels.«
    »Verdientermaßen. Was machst du eigentlich nach der Schicht? Was hältst du davon, wenn du Lina abholst, und dann veranstalten wir ein Picknick im Garten? Ich lade euch ein.«
    »Klingt verlockend. Aber vielleicht hat Lina bereits was anderes vor.«
    Rusty stellte seinen Kaffeebecher auf die Kom-Konsole. »Ich erkundige mich danach, sowie ich einen Moment Zeit finde. Bis später dann, Pilotin.«
    »Ich wünsche dir eine angenehme Schicht, Funktechniker.« Sie setzte ihren Weg durch die Brücke fort, vorbei an der Navigation und der Meteorologie zur Pilotenkanzel. Lächelnd setzt sie sich in den Sessel und verbeugte sich kurz vor dem Dritten Maat, Gil Don Balatrin. Abwesend erwiderte er den Gruß.
    »Sie sind ein bisschen früh hier, Mendoza«, meinte Janice Weatherbee, die gleichfalls sehr zeitig ihren Posten besetzt hatte. »Dann können Sie gleich mit den Berechnungen anfangen.« Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück, verschränkte umständlich die Arme vor der Brust und betrachtete ostentativ den leeren Bildschirm über den Armaturen des Kopiloten.
    Priscilla nickte, schob ihre Karte in den Scanner, loggte sich ein und fing an zu kalkulieren; nach und nach baute sich auf ihrem Monitor ein Diagramm auf. Mit vor Konzentration gerunzelter Stirn prüfte sie die Gleichungen, nahm ein paar Korrekturen vor, kontrollierte die Ergebnisse ein zweites Mal und schien mit den Ergebnissen zufrieden zu sein. Sie drückte auf eine Taste, und das Bild tauchte auf dem zweiten Monitor auf. Dann lehnte sie sich nach hinten und schloss bewusst die Augen.
    »Sieht ganz gut aus, Mendoza. Tippen Sie die Gleichungen ein und speichern Sie sie.«
    Priscilla unterdrückte einen Seufzer der Erleichterung, als ihre Finger über die Tasten huschten. »Sieht ganz gut aus«, war eine Lobeshymne, wenn diese lakonische Bemerkung von Janice kam. Priscilla wusste, dass sie sich kindisch verhielt, aber was hätte sie nicht darum gegeben, einmal wirklich gelobt zu werden.
    Ein Glockensignal ertönte, und das leise Gemurmel verstummte, um durch eine klare, warme Stimme ersetzt zu werden. »Guten Morgen allerseits. Statusbericht sämtlicher Stationen, bitte. Ich nehme an, das Schiff ist bereit, den Orbit zu verlassen.«
    Der Bildschirm zeigte ein konturloses Grau, bis auf die roten Zahlen in der rechten unteren Ecke, die angaben, wie viel »Realzeit« sie im Hyperraum verbrachten.
    Priscila musste an sich halten, um nicht in einer Anwandlung von Triumph breit zu grinsen. Vom Verlassen des Orbits bis zum Sprung in den Hyperraum hatte sie das Schiff ganz allein gesteuert. Janice hatte nur dagesessen, wachsam, aber ohne ein einziges Mal einzugreifen. Sie hatte ihr weder eine Anweisung erteilt noch ihre Hilfe angeboten.
    Nun stand Janice auf und streckte sich. »Okay, Mendoza. Ich geh jetzt runter und besorg mir eine Tasse Kaffee. Vor dem Ende des Sprungs müsste ich wieder zurück sein. Falls nicht, gehen Sie nach eigenem Ermessen vor. Die Gegend, in der wir im Normalraum auftauchen, ist ausgesprochen ruhig. Mit

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