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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Bauch allein. Draußen wuchs ein Wald von glitzernden Sensoren auf der Nauvoo heran, weil irgendetwas überprüft oder gewartet werden musste. Miller blieb schweigend sitzen.
    Genau dort, wo vorher Amos gesessen hatte, beugte sich Julie Mao über den Tisch vor.
    Nun, sagte sie. Dann sind nur noch wir zwei übrig.
    »So sieht’s aus«, antwortete er.

43 Holden
    Eine Arbeiterin in blauem Overall versiegelte, mit einem Schweißschutz gerüstet, das Loch in der Wand der Messe. Holden schirmte die Augen mit einer Hand vor dem grellblauen Licht des Schweißbrenners ab und sah ihr zu. Als die Stahlplatte an Ort und Stelle war, schob die Schweißerin das Visier hoch und überprüfte die Naht. Sie hatte blaue Augen und einen kleinen Mund in einem herzförmigen Elfengesicht. Das störrische rote Haar hatte sie zu einem Knoten zusammengebunden. Sie hieß Sam und war die Leiterin des Reparaturteams, das sich um die Rosinante kümmerte. Amos war seit zwei Wochen erfolglos hinter ihr her. Holden war froh, denn die Elfe war eine der besten Mechanikerinnen, die er je gesehen hatte, und es hätte ihm nicht gefallen, wenn sie sich um irgendetwas anderes als um sein Schiff gekümmert hätte.
    »Perfekt«, sagte er zu ihr, als sie mit einer Hand über das abkühlende Metall strich.
    »Es ist in Ordnung.« Sie zuckte mit den Achseln. »Wir schleifen es glatt und lackieren es, und dann können Sie nicht mehr sehen, dass Ihr Schiff ein Aua-aua hatte.« Die überraschend tiefe Stimme passte nicht recht zu dem zierlichen Äußeren und ihrer Angewohnheit, Wendungen zu benutzen, die man sonst eher von Kleinkindern erwartete. Ihr Äußeres und ihr Beruf hatten sicher dazu geführt, dass viele Leute sie unterschätzt hatten. Diesen Fehler wollte er nicht begehen.
    »Sie haben eine erstaunliche Arbeit geleistet, Sam«, lobte er sie. Wahrscheinlich war ›Sam‹ die Kurzform irgendeines anderen Namens, aber er hatte sie nicht gefragt, und sie hatte es von sich aus nicht erklärt. »Ich werde Fred sagen, wie froh wir sind, dass Sie die Arbeiten geleitet haben.«
    »Vielleicht bekomme ich in meiner nächsten Beurteilung einen goldenen Stern«, antwortete sie, während sie den Schweißbrenner einpackte und aufstand. Holden hätte darauf gern etwas erwidert, doch ihm fiel nichts ein.
    »Entschuldigung.« Sie wandte sich an ihn. »Es ist nett, dass Sie mich beim Boss loben wollen. Und um ehrlich zu sein, es hat Spaß gemacht, auf Ihrem kleinen Mädchen zu arbeiten. Sie ist ein schönes Schiff, und das, was sie eingesteckt hat, hätte unsere eigenen Schiffe in Schrott zerlegt.«
    »Es war knapp«, gab Holden zu.
    Sam nickte und räumte ihre Siebensachen auf. Unterdessen kletterte Naomi die Leiter von den oberen Decks herunter. Aus den Taschen ihres grauen Overalls ragten zahlreiche Elektrikerwerkzeuge heraus.
    »Wie sieht es oben aus?«, fragte Holden.
    »Neunzig Prozent.« Sie ging durch die Messe zum Kühlschrank und nahm eine Flasche Saft heraus. »Mehr oder weniger.« Sie holte noch eine zweite Flasche heraus und warf sie Sam zu, die sie mit einer Hand auffing.
    »Naomi.« Sam prostete ihr mit erhobener Flasche zu, ehe sie die Hälfte in einem Zug kippte.
    »Sammy«, gab Naomi grinsend zurück.
    Die beiden hatten sich von Anfang an gut verstanden, und inzwischen verbrachte Naomi einen großen Teil ihrer Freizeit mit Sam und deren Freunden auf Tycho. Holden gab es nicht gern zu, aber er sehnte sich nach der Zeit zurück, als Naomi öfter mit ihm zusammen gewesen war. Während er dies vor sich selbst zugab, kam er sich kleinlich vor.
    »Golgo comp in Rec heute Abend?«, sagte Sam, nachdem sie ihre Flasche geleert hatte.
    »Sind es die Trottel von C7 nicht so langsam leid, die Ärsche aufgerissen zu kriegen?«, antwortete Naomi. Holden kam es vor, als benutzten sie eine Geheimsprache.
    »Den Ersten erledigen wir sofort«, sagte Sam. »Dann machen wir nacheinander die anderen alle und kloppen sie in die Tonne.«
    »Das gefällt mir.« Naomi warf die leere Flasche in den Recyclingbehälter und stieg die Leiter wieder hinauf. »Dann sehen wir uns um acht.« Sie winkte Holden zu. »Bis dann, Kapitän.«
    »Wie lange wird es wohl noch dauern?«, fragte Holden Sam, als sie, den Rücken zu ihm gekehrt, das Werkzeug eingepackt hatte.
    Sie zuckte mit den Achseln. »Vielleicht noch zwei Tage, um alles perfekt in Ordnung zu bringen. Wahrscheinlich könnte sie jetzt schon fliegen, wenn Sie auf die weniger wichtigen Systeme und die Kosmetik keinen Wert

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