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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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gar keinen Sinn ergeben. Wenn so etwas passieren konnte, konnte die Welt keinen Sinn mehr ergeben.«
    Gabe nickte erneut.
    »Warum machen Sie das?«, fragte Nell. »Erst zu nicken und dann nichts zu sagen. Dieses Schweigen bringt einen um.«
    »Wenn ich etwas sage, reden Sie nicht«, entgegnete Gabe.
    »Was passierte dann?«
    »Nun«, begann Nell, »ich versuchte zurechtzukommen und zu verstehen und alles so zurechtzulegen, dass es einen Sinn ergab. Dann hat er Whitney getroffen und sie geheiratet und ihr meine alte Stelle gegeben. Und ich habe angefangen, sehr viel zu schlafen. Und dann haben Suze und Margie herausgefunden, dass er...« Sie legte die Fritte in ihrer Hand zurück auf den Teller, als sie sich an den Tag erinnerte, an dem ihr Leben aus den Fugen geraten war. Das lag nur zwei Tage zurück. Eine Ewigkeit.
    »Dass es doch eine andere Frau gegeben hat«, beendete Gabe ihren Satz. »War es von Anfang an Whitney?«
    Nell richtete sich auf. »Woher wissen Sie das?«
    »Auf gut Glück geraten. Wann haben Sie davon erfahren?«
    »Am Mittwoch.«
    Gabe nickte. »Das würde erklären, warum Sie mit dem Mann auf sein Hotelzimmer gegangen sind, mit Riley geschlafen und das Büro Ihres Ex-Mannes verwüstet haben. Warum Sie allerdings auf den Hund gekommen sind und die Sache mit Lynnie...«
    »Diese Leute taten einfach ständig miese Dinge und kamen damit durch«, erläuterte Nell. »Ich war fuchsteufelswild.«
    »So können Sie nicht weitermachen«, sagte Gabe.
    »Ich weiß«, erwiderte Nell.
    »Als Teil dieser Firma werfen Ihre Handlungen einen Schatten auf uns alle.«
    »Dann bin ich Teil der Firma?«
    »Kommt drauf an.«
    Er sah ihr in die Augen. Sie sah ihn ebenfalls an, darauf bedacht, zuverlässig und vertrauenswürdig zu wirken. Ich möchte ein Teil sein, dachte sie. Lasst mich teilhaben.
    »Ich habe eine Aufgabe für Sie«, fuhr Gabe fort. »Sie arbeiten hart, sind effizient und außerdem ziemlich clever, deshalb möchte ich Ihnen nicht kündigen. Aber Sie müssen mir versprechen, den Mund zu halten und keinen Rachefeldzug zu starten, wenn Sie über Ungerechtigkeit stolpern. Können Sie das?«
    Nell nickte.
    »Bei diesem bestimmten Auftrag geht es um jemanden, den Sie kennen«, sagte Gabe. »Weshalb gerade Sie helfen könnten.«
    »Werde ich diesen Jemand hintergehen müssen?«, erkundigte sich Nell. »Weil ich das nicht tun werde.«
    Gabe zuckte die Achseln und nahm sich noch eine Fritte. »Kommt darauf an, was Sie unter ›hintergehen‹ verstehen. Ich brauche ein paar Antworten auf bestimmte Fragen. Ich glaube nicht, dass die Person, die Sie ausfragen werden, schuldig ist.«
    Nell schluckte. »Ich kann versprechen, niemandem irgendetwas über das zu sagen, was Sie mir anvertrauen. Darüber hinaus kann ich nichts versprechen, ehe Sie mir nicht sagen, worum es sich handelt.«
    »Das ist eine faire Antwort«, sagte Gabe. »Jemand erpresst die Leute von O & D. Trevor Ogilvie, Jack Dysart und Budge Jenkins.«
    »Oh.« Nell war erleichtert. Es war ihr einerlei, was mit den dreien passierte. Sie nahm sich noch eine Fritte.
    »Glauben Sie, dass es Lynnie ist?«
    »Das ist zumindest eine Vermutung.«
    »Was wirft sie ihnen denn vor?«
    »Von Budge behauptet sie, dass er Geld unterschlägt.«
    Nell lachte laut auf. »Budge? Sie kennt ihn offenbar kein bisschen.«
    »Ach ja? Was würden Sie ihm denn vorwerfen, wenn Sie ihm Angst einjagen wollten?«
    Nell lehnte sich zurück und ließ den Blick nachdenklich an der Zimmerdecke entlang gleiten. An Budge prallte alles ab, außer... »Etwas, was ihm Margie nehmen würde«, erwiderte sie. »Er betet sie an, seit Jahren schon.«
    »Und was könnte das sein?«
    »Wenn er ein Teil ihres ›Franciscan Desert Rose‹-Porzellans kaputtmachen würde«, erwiderte Nell nur halb im Scherz. »Margie ist eigentlich recht gutmütig. Mit Stewart hat sie es fünfzehn Jahre lang ausgehalten. Ich hätte ihn bereits während der Flitterwochen umgebracht.«
    »Stewart«, wiederholte Gabe.
    »Stewart Dysart«, erläuterte Nell. »Jack und Tims Bruder. Jack ist der Älteste und Erfolgreichste, und Tim ist das Baby und der Liebling aller, und Stewart wäre ganz einfach nur der unbedeutende mittlere Bruder gewesen, wenn er sich nur nicht in jeder Hinsicht so dämlich benommen hätte.«
    Gabe runzelte die Stirn. »Warum kommt mir sein Name bekannt vor? Sind die beiden geschieden?«
    »Nein. Er ist vor sieben Jahren mit knapp einer Million Dollar der O & D-Aktie Richtung Süden

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