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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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bemerkte Suze. »Das war vielleicht unheimlich. Sie hat diese rosa Rose nur ansehen müssen und irgendeine Sicherung ist in ihr durchgebrannt.«
    »Noch unheimlicher, als man meinen sollte«, pflichtete ihr Nell bei. »Hast du dich jemals gefragt, weshalb Margie so viel billige Keramik besitzt, obwohl sie sich doch richtiges Porzellan leisten könnte?«
    »Nein«, erwiderte Suze. »Ich denke nicht viel über Geschirr nach.«
    »Dann denk jetzt darüber nach. Ich sag nur ›Desert Rose‹.«
    »Zehn Millionen Teile«, gab Suze entsetzt zurück. »O mein Gott. Sollten wir das Margie gegenüber erwähnen?«
    »Nein, das sollten wir nicht«, erwiderte Nell. »Während der letzten achtzehn Monate bin ich ein überzeugter Anhänger von Überlebensstrategien geworden. Lass ihr doch ihre Keramik.«
    »Ich liebe diesen Pullover«, meinte Margie, als sie in einem von Suzes rosa Pullovern die Treppe herunterkam, nachdem Jase und Lu mit dem Bettrahmen verschwunden waren. »Besonders die Farbe. Wo wirst du nur all diese Kleidung verstauen? Die Schränke sind ziemlich klein.«
    »Keine Ahnung«, sagte Nell, dankbar für den Themenwechsel. »Ich werde mir die herauspicken, nach denen mir momentan der Sinn steht, und den Rest einlagern.«
    »In meinem Keller«, schlug Margie vor. »Ich liebe es nämlich, die Sachen anzuprobieren. In den Kostümen bin ich du, und in den Pullovern bin ich Suze.«
    Sie klang so sehnsüchtig, dass ihr Suze anbot: »Nimm doch alle meine aussortierten Sachen, dann können wir bei dir eine Mädelsparty veranstalten und eine Nacht lang jeweils eine andere sein.«
    »Gute Idee, doch was haltet ihr jetzt von einer Tasse Kaffee?« Nells Stimme klang übertrieben fröhlich. Sie hat ein schlechtes Gewissen , erkannte Suze und verzieh Nell. Es klopfte an der Tür. Suze ging sie öffnen, während sie hinter sich Margie sagen hörte: »Ja, bitte. Wo ist meine Handtasche? Da ist meine Thermoskanne drin.«
    Sojamilch , dachte Suze. Ich für meinen Teil könnte einen Scotch gebrauchen . Dann öffnete sie die Tür und vor ihr stand Riley McKenna, größer und blonder, als sie ihn in Erinnerung hatte. Er starrte sie ungläubig an, und sie dachte, einen doppelten Scotch .
    »Sie halten mich zum Narren«, sagte er an Stelle einer Begrüßung. »Wie in aller Welt sind Sie hierher gekommen?«
    »Mit dem Auto«, erwiderte Suze. »Wo liegt Ihr Problem?«
    »Eine alte Freundin hat früher hier gewohnt«, erwiderte er. »Ich wollte schauen, ob sie zu Hause ist.«
    »Wenn Ihre alte Freundin Nell sein sollte, packt sie gerade Kisten aus.« Suze trat einen Schritt zurück. »Kommen Sie doch herein und sagen Sie guten Tag.«
    »Nell hat diese Wohnung gemietet?« Riley schüttelte den Kopf und trat ein. »Noch vor zwei Tagen hat hier jemand anderes gewohnt.«
    »Leute verändern sich.« Suze schloss die Tür und sah ihm nach, wie er zwischen den Kisten hindurch auf das Wohnzimmer und Nell zusteuerte. Von hinten sah er aus wie ein blonder Robert Mitchum. Von vorne eher wie der Gangster Babyface Nelson , doch von hinten wirkte er sehr düster, breitschultrig und irgendwie bedrohlich. Nicht gerade jemand, dem man im Dunkeln begegnen wollte.
    Er blieb und redete und scherzte mit ihnen, er flirtete mit Nell und brachte Margie zum Erröten, und Suze hatte fast Mitleid mit Budge, als dieser Margie abholte. Budge war freundlich zu Suze, höflich zu Riley und ausgesprochen kühl zu Nell, schließlich hatte Nell Margie dazu verführt, sich einen Job im Café zu beschaffen. Die ganze Zeit über wanderte sein Blick von Margie zu Riley und wieder zurück, so als wäre er sich mehr als bewusst, dass Riley nicht nur zehn Zentimeter größer und zehn Jahre jünger war als er. »Du musst jetzt nach Hause«, wandte er sich schließlich an Margie und lud gemeinsam mit ihr die Kleiderkisten in Budges Kombi. Margie blickte sehnsüchtig über die Schulter, als Budge ihr die Wagentür offen hielt, eher wie ein Lakai denn wie ein Liebhaber. Er ist wie Prufrock , dachte Suze. Er hat Angst, sie zu einer Entscheidung zu drängen, weil er weiß, dass Margie dann sagen würde, »das ist überhaupt nicht das, was ich möchte«.
    Als Suze später am Abend nach Hause zurückkehrte, erzählte sie einem misstrauischen Jack, wie sie all die Kisten ausgepackt hatten und dass Nell die neue Wohnung gründlich sauber machen würde, bevor sie am Dienstag gemeinsam den Rest ihres Krams auspacken würden. Sie erzählte ihm von Margie und dem Teller, von Marlene auf der

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