Liebe Ist Furcht
würde es nicht hier im Fey-Reich geschehen. Wenn sie hier also einen Handel machen konnte, sollte sie es tun. „Ich werde versuchen, dir zu helfen, wenn du versprichst Lucas nicht zu töten und dir anzuhören, was er zu sagen hat. Wir haben dich aufgesucht. Ihr steckt seit Jahrhunderten hier unten fest, und alle denken, dass ihr ausgestorben seid. Ich verstehe, dass du Rache willst... aber ich denke nicht, dass du in der Position bist, sie zu fordern.“
„Schön und fordernd. Jetzt weiß ich, warum du noch am Leben bist.“
„Mit Schmeicheleien erreichst du alles. Oh! Das war ein Scherz.“
Cerdewellyn hockte sich ebenfalls hin und legte eine Hand auf den Nacken des Wolfes. Das Tier schien zu seufzen, wobei ein flüchtiger Ausdruck über sein Gesicht huschte. Sie hatte Hunde nie für besonders ausdrucksvoll gehalten. Jedenfalls nicht über ‚Fressen‘ und ‚Gassi gehen‘ hinaus.
„Sie sind Menschen. Mit Familien und Frauen, einem Leben, das dem Schutz Eurer Art verschrieben ist: Vampire zu töten. Ich—“, seine Stimme schwankte etwas. „Ich habe sie im Stich gelassen. Lucas ist auch ihr Feind. Wenn ich mich einverstanden erklären würde, Lucas am Leben zu lassen, wäre es ein weiteres Versagen.“
„Versprich mir, ihn anzuhören und ihn in den nächsten fünf Jahren nicht zu töten, dann werde ich dir helfen.“ Es liegt dann an Lucas; wenn er es in fünf Jahren nicht fertigbringt, diesen Typ von seiner Rache abzubringen oder zu entkommen, wäre ich schockiert .
„Ich verspreche ihn ,anzuhören‘ und ihn für einen Zeitraum von zwei Jahren nicht zu töten, doch solltet Ihr mich aus freien Stücken bitten, ihn vorher zu töten, ist dieses Versprechen nichtig.“
Verdammt ! Ich weiß nicht, ob dies ein gutes Geschäft ist !
„Er reagiert auf deine Berührung“, sagte Val und erwartete fast, dass der Wolf seine Augen öffnete und aufwachte. Das wäre in der Tat eine gute Ablenkung.
„Die Wölfe sind auf meine Magie angewiesen. Sie haben die sterbliche Welt zurückgelassen und sind mit uns gekommen in der Hoffnung auf einen Neuanfang. Fey-Magie und Nahrung hielt sie am Leben. Doch jetzt ist mein Königreich so schwach, dass es nicht genug Energie gibt, um sie wach zu halten. Es ist so, als hielte meine gesamte Welt Winterschlaf.
Sie streckte ihre Hand über dem Wolf hinweg aus und berührte Cers Hand mitfühlend. Er begegnete ihr auf halbem Weg, und seine warme Hand umklammerte ihre. Der Kontakt war heiß. Als wären sie zwei elektrische Kabel, die aneinander Funken schlugen. Val versuchte loszulassen, sich von ihm loszureißen, doch er packte sie fester.
„Eure Kräfte basieren auf Leben, Instinkt und Emotion. Meine Magie entstammt ebenfalls dem Leben. Unsere Kräfte nähren einander also, versteht Ihr? Wir können sie den Wölfen geben, und das wird sie zu uns zurückbringen.“
Val wollte jede Menge Fragen stellen, doch die Worte wollten nicht herauskommen. Sie konnte nicht sprechen oder sich bewegen, ihre Aufmerksamkeit blieb auf den geringen Kontakt mit seiner Hand konzentriert. Ihr Fleisch war unbedeutend, lediglich ein Behältnis für ihre Energie. Die wirkliche Sie war ein ruhiger Pool der Kraft.
Cerdewellyn war der Wasserfall, der seine eigene Energie in sie hineingoss, die ruhige Oberfläche in ihr durchbrach und ihre Magie aufwühlte und sie zum Überlaufen und Herausströmen brachte.
Ihre Magie ergab plötzlich einen Sinn. Es war eine Offenbarung. Val wusste auf einer atomaren Ebene, was sie von einem normalen Menschen unterschied. Es kristallisierte sich in einer Weise wie nie zuvor in ihr heraus.
Er drückte ihre Hand auf den Rücken des Wolfen hinunter, und der Damm brach, Kraft floss von ihm zu ihr, wirbelte in ihr herum und dann wieder hinaus, in den Wolf hinunter. Sein Pelz war weich. Eine fast eigenartige Konsistenz, als ob es nicht wirklich Haar wäre, sondern auch die Weichheit von Haut besäße.
Das Tier rief sie an, nicht mit Worten, sondern mit Emotionen. Der Wolf sprach lautlos zu ihr, und sie wollte zuhören wie bei einem Lied, das sie einstmals geliebt und dann jahrelang nicht gehört hatte. Sie würde nicht noch einmal versuchen sich weg zu bewegen.
Cerdewellyn ließ ihre Hand los und stand auf, ging langsam um sie und die Wölfe herum. Dann hob er sie in seinen Armen hoch und legte sie zwischen den beiden pelzigen Körpern nieder, sodass sie eng und nah zwischen ihnen eingekuschelt war.
Schweiß lief ihr die Schläfe hinunter, und sie wollte
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