Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)
lief erneut knallrot an. „Ich sollte noch herausfinden, ob ich dich sympathisch finde.“
Connors Lächeln wurde zu einem Grinsen. „Mit einem Kuss.“
„Sag besser nichts. Ich weiß selbst, wie dämlich die Idee war“, schmollte Daniel und verpasste Connor einen Schlag gegen den Arm, als der in Gelächter ausbrach. „Idiot.“
„Du bist niedlich, wenn du dich ärgerst. Und du bist eindeutig schüchtern.“ Connor wich lässig aus, als Daniel erneut ausholte und ihm danach mit der erhobenen Faust drohte. „Ich werde Tristan sagen, dass er nächstes Mal den Mund halten soll. Auf solche Ideen kommt auch nur mein Bruder. Obwohl, du offenbar auch, wenn ich den Kuss bedenke.“
Daniel zuckte die Schultern und stutzte im nächsten Moment. Dann hob er seine Hand und spreizte alle Finger, während er sie völlig verblüfft anstarrte. „Ich kann dich anfassen.“
„Auch schon bemerkt?“ Connor lachte leise, als er statt einer Antwort schnaubte. „Und was ist mit der Sympathie?“
„Ich schätze, ich wäre nicht hier, wenn ich dich nicht leiden könnte, oder?“, stellte Daniel eine Gegenfrage.
„Lass es mich anders formulieren...“ Connor schaute ihn amüsiert an. „Und wir halten uns dabei nur an die Fakten. Du magst mich und kannst mich berühren. Dass ich dich liebe, weißt du. Aber was ist, wenn ich dir jetzt ins Gesicht sage, dass ich dich erst umarmen und dann küssen will?“
Sein erster Gedanke war zu flüchten, aber Daniel blieb stehen, auch wenn er sich dazu zwingen musste. Der Instinkt, einfach kehrt zu machen war so stark, dass er Mühe hatte, dagegen anzukommen und obwohl er es schaffte, gelang es ihm nicht, diesen inneren Kampf vor Connor zu verbergen, der nur verständnisvoll lächelte.
„Darüber reden ist etwas ganz anderes, als es zu tun, Dan.“
„Ach, Scheiße.“ Daniel verfluchte sich selbst. Er hatte den Kuss doch vorgeschlagen. Und jetzt, wo Connor bereit war mitzuspielen, drehte er plötzlich wieder durch? „Ich sollte endlich mal lernen, meine vorlaute Klappe zu halten“, murrte er finster.
Connor schüttelte den Kopf. „Dan, setz dich nicht dauernd unter Druck. Wenn der richtige Zeitpunkt und, was in meinen Augen noch sehr viel wichtiger ist, der richtige Partner da sind, wirst du auch den Mut haben es zu tun.“
„Und was ist mit dir?“
Die Frage war dumm, sogar in seinen Augen, aber stellen musste er sie trotzdem. Er wollte nicht, dass Connor wegen ihm und seiner Unfähigkeit unglücklich war. Und dass der ihn jetzt wieder voller Verständnis ansah, machte die Sache auch nicht einfacher.
„Ich komme damit klar, Dan. Und noch gibt es keinen anderen Mann in deinem Leben. Also besteht Hoffnung für mich.“
Daniel sah verlegen zu Boden. „Ich komme mir gerade dermaßen dämlich vor...“
„Das musst du nicht“, unterbrach Connor ihn mitten im Satz und Daniel sah auf, als ein Paar Wanderstiefel in seinem Blickfeld auftauchte. „Es ist okay, hörst du?“
„Wieso bist du nur so nett?“, fragte er hilflos und resigniert zugleich, was Connor erneut zum Lachen brachte. „Blödmann.“
„Danke“, konterte Connor amüsiert und hob eine Hand, um, als er nicht auswich, vorsichtig über seine Wange zu streicheln. „Komm, ich bringe dich nach Hause. Es ist schon spät.“
Daniel war dankbar dafür, dass Connor das Thema damit ruhen ließ und eine Weile genoss er es, schweigend neben seinem Freund herzulaufen. Sein Freund. Die beiden Worte gefielen ihm, obwohl sie ihm auch ein wenig Angst machten. Er hatte nie wieder irgendwo dazugehören wollen, aber aufgeben wollte er Connor und dessen Familie schon lange nicht mehr. Doch was sollte er nun mit seinen widersprüchlichen Gefühlen deswegen anfangen? Noch etwas, worüber er nachdenken musste. Seit seinem Ausflug nach Baltimore gab es eine Menge, über das er nachzudenken hatte.
„Wieso hast du eigentlich nie was mit Nick angefangen?“
Daniel sprach die Frage aus, ohne darüber nachzudenken, denn es interessierte ihn, seit er den Anwalt kennen gelernt hatte, der soviel besser zu einem Mann wie Connor zu passen schien, als er es je können würde. Wenn er denn wollte.
Herrje!
„Wie kommst du darauf?“ Connors Frage lenkte ihn ab.
Daniel sah auf und fand sich von zwei hellblauen Augen förmlich durchbohrt. Der intensive Blick machte ihn nervös. „Ich weiß nicht genau. Ich finde, ihr würdet gut zusammenpassen.“
„Und worauf stützt du deine Aussage?“, wollte Connor wissen.
Daniel verdrehte die
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