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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Unbekannte dabei … und das ist die Frage, ob ich diese seltenen Samen ziehen kann. Ich habe sie bei verschiedenen Samenhändlern erstanden und werde sie vergleichen. Meine Urgroßmutter hat immer einen Teil getrocknet und aufbewahrt und auch ein paar frisch von der Veranda weg verkauft. Es war schwer für uns, über die Runden zu kommen, und sie hat viele Mittel und Wege gefunden, die Finanzen aufzubessern. Das hier ist etwas völlig anderes. Wenn alles gut geht, werden die Kunden vor der Saison bestellen, und dann muss ich sicher sein, dass ich liefern kann. Um das herauszufinden, werde ich sechs bis acht Monate brauchen.“
    „Aber wie lange haben Sie denn den Mietvertrag …“
    „Den Sommer über. Doch Dinge wie Umzüge und Mietverträge lassen sich regeln. Das Einzige, was ich nicht kontrollieren kann, ist, ob die Sachen gedeihen oder nicht.“
    „Dann wollen Sie sogar Obstbäume pflanzen?“
    „Nein, keine Bäume.“ Sie schüttelte den Kopf. „Auf dem Grundstück stehen ein paar Apfelbäume, allerdings habe ich nicht die Absicht, Bäume zu pflanzen …“
    „Haben Sie nicht gerade von Früchten gesprochen …“
    „Tomaten, Tomatillos, Melonen und so weiter … das alles fällt unter die Kategorie Früchte.“ Sie lächelte.
    Es traf ihn wie ein Schlag, eine körperliche Reaktion, die ihn von Kopf bis Fuß durchfuhr. Sie war wahnsinnig süß. Unglaublich klug und sehr süß zugleich.
    Colin war leicht bestürzt, denn süß kam in seinem Vokabular nicht vor. Derartige plötzliche Erregung empfand er gewöhnlich in Gegenwart von Frauen, die er als scharf und sexy oder auch zum Vernaschen bezeichnen würde. Süß jedoch hatte bisher noch nicht das geringste erotische Prickeln in ihm ausgelöst. Dafür war er viel zu zynisch. Er erklärte es sich damit, dass es nur einen Grund dafür geben konnte, nämlich weil er so lange mit keiner Frau mehr zusammen war und obendrein davon ausging, dass sich daran nichts ändern würde, jedenfalls für sehr lange Zeit. Und ganz bestimmt nicht mit dieser hier. Für seinen Geschmack war sie viel zu sehr „Mädchen von nebenan“, obwohl sie einen brillanten Verstand besaß. Er fühlte sich von Frauen mit üppigen Brüsten in tief ausgeschnittenen Tops angezogen, Frauen, die mikroskopisch kleine Röcke und zehn Zentimeter hohe Absätze trugen. Die Art von Frauen, die man seiner Mutter nicht vorstellen mochte.
    „Ist das Bild von dem Adler inzwischen fertig?“, fragte sie ihn.
    „Fertig? Oh nein. Das wird auch noch eine Weile dauern. Ein paar Wochen vielleicht.“
    „Wow. Wird es Ihnen nicht langweilig, so lange an einem Gemälde zu sitzen?“
    „Ich male an mehreren gleichzeitig und beschäftige mich immer wieder aufs Neue damit. Dann nehme ich Verbesserungen und Veränderungen vor, korrigiere Fehler und probiere, dass sie so werden, wie ich sie haben will. Ich weiß nie so recht, wann sie wirklich fertig sind. Wenn man denkt, sie sind fertig, sind sie es manchmal nicht. Aber meistens ist es umgekehrt, und sie sind längst fertig, wenn man glaubt, sie wären es noch nicht. Vielleicht ist es wichtiger zu wissen, wann man aufhören muss, als zu wissen, wann man noch weiter daran arbeiten muss.“
    „Und dann verkaufen Sie sie?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich habe noch nie eins verkauft.“
    Nun richtete sie sich auf, wobei ihr die Decke von einer Schulter rutschte und ihren gestreiften Pyjama freigab, ein Schlafanzug, der fast aussah wie der eines kleinen Mädchens. „Wovon leben Sie denn?“
    „Ich bin vermögend und kann ein unabhängiges Leben führen“, antwortete er grinsend.
    „Wie schön für Sie. Haben Sie denn vor, überhaupt einmal ein paar davon zum Kauf anzubieten, oder malen Sie nur zum Vergnügen?“
    „Im Moment ist es mir wichtiger, sie zu malen, als Geld damit zu verdienen.“
    „Wie sieht denn der Markt aus für … sagen wir, einen Adler?“
    Er musste über sie lächeln. Sie brachte die Dinge wirklich auf den Punkt. „Riesengroß“, beantwortete er ihre Frage. „Davon hatte ich keine Ahnung, als ich mich auf Tiere eingeschossen habe. Also Wildtiere, keine Kätzchen oder junge Hunde. Sie gefielen mir einfach besser als Obstschalen …“
    „Und nackte Frauen?“, fragte sie spöttisch schmunzelnd.
    „Eine nackte Frau habe ich noch nie gemalt.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „War das ein Angebot?“
    Jillian musste laut lachen, und Colin fand den Klang ihres Lachens bezaubernd. Bezaubernd? Schon wieder so ein Wort, das er noch nie

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