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Liebesperlenspiel

Liebesperlenspiel

Titel: Liebesperlenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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Lächeln huscht ihm über die Lippen und ich werde rot. »Liebesperlen, interessant.« Er scheint mich nicht zu erkennen, gut so.
    Maggie nickt eifrig. »Ja, genau, Liebesperlen. Es heißt, wenn man sie sich teilt, dann heiratet man später.«
    Oh Gott! »Wo hast du das denn her?«, zische ich aufgebracht und schaue sie warnend an.
    »So, na dann wollen wir ihn uns doch teilen.« Er nimmt lachend ein Tortenmesser vo m Tisch, teilt den Muffin in der Hälfte und legt jede auf einen Teller.
    »Bitte! Genießen Sie ihn.«
    I ch komme mir wie Gretel vor, die von der bösen Hexe ein Stück Lebkuchen angeboten bekommt, um später im Backofen zu landen.
    Aus dieser Nummer komme ich nun nicht mehr heraus und greife nach dem Teller, den er mir hinhält. Ich werfe Maggie einen bösen Blick zu, doch sie ist so gefangen von der Person, die vor uns steht, dass sie mich nicht wahrnimmt.
    »Gehören Sie zu der Delegation der Auftraggeber?«, fragt sie neugierig.
    »Nein, ich bin das Westen in Brakeman, Louis und Westen, also sozusagen Ihr Chef.«
    »Sozusagen«, murmelt Maggie und wird kreidebleich.
    »Und Sie sind?«, fragt er freundlich und lässt sich nicht anmerken, dass wir uns hier gerade zum Affen machen.
    »Maggie Schulte, meine Assistentin«, stelle ich sie vor.
    »Und Ihr Name?«
    Ich will ihn nicht sagen, unter keinen Umständen. Er erkennt mich nicht, ist das denn zu glauben? , denke ich. Mir ist schlecht und eine dieser doofen Liebesperlen scheint mir im Hals steckengeblieben zu sein, ich muss beinahe einen Würgreiz unterdrücken. Gleichzeitig weiß ich genau, dass etwas ganz anderes mir die Sprache verschlagen hat. Ich kann nicht glauben, dass er mir wirklich gegenübersteht. Paul Westen. Der Paul Westen, der mit mir vor zehn Jahren die Schulbank gedrückt hat und mit dem ich keine besonders angenehmen Erinnerungen verbinde.
    »Das ist Hanna Peterson, die Kreativdirektorin dieser Kampagne.«
    Oh Maggie, ich könnte ihr den Hals umdrehen.
    Westens Mund bleibt einen Moment unbeweglich. Eine kleine Liebesperle hängt an seiner Lippe und es zuckt mir in den Fingern, sie wegzuwischen.
    »Hanna Peterson?«, fragt er ungläubig und schaut mich kritisch an.
    »Sie haben da eine Liebesperle an der Lippe«, versuche ich abzulenken.
    »Wären Sie so freundlich?«, fragt er unverschämter Weise und hält mir seinen Mund hin.
    Was denn? Ablecken?
    Vorsichtig berühre ich mit einer Serviette seine Lippe und wische sie sauber. Bin ich seine Mutter?
    »Die Hanna Peterson aus Wandsbek?«
    Ich nicke ergeben. »Ja, Paul, Hanna aus Wandsbek«, und gebe damit zu, dass ich ihn längst erkannt habe.
    » Schön, dass ihr das nun hinter euch habt«, murmelt Maggie und macht sich aus dem Staub.
    »Hanna, ich kann es nicht fassen.« Paul steht sprachlos vor mir.
    »Nein, Paul, ich auch nicht.« Ich habe ihn vom ersten Moment an erkannt, obwohl er kaum noch etwas mit dem Jungen gemein hat, mit dem ich zur Schule gegangen bin.
    Maggie kommt mit einem neuen Glas in der Hand zurück. »Woher kennt ihr euch?«, fragt sie scheinheilig, als wäre sie auf eine sensationelle Neuigkeit aus.
    Ohne den Blick von mir zu nehmen, erklärt Paul: »Hanna und ich haben zusammen Abitur gemacht, wir waren die letzten drei Jahre in den gleichen Leistungskursen.«
    »Aha«, höre ich sie sagen, vermutlich hat sie mehr erwartet.
    »Du bist so ... so ...«
    »Sag es ruhig, ich bin nicht mehr so dick, wie vor zehn Jahren. Sprich es ruhig aus.« Ich versuche ein Lächeln, allerdings verrät mein Tonfall, dass mir das Wort dick doch etwas ausmacht.
    » Ich habe seit damals fünfundzwanzig Kilo abgenommen.« Mein Blick trifft Maggie, ehe sie einen Kommentar abgeben kann, und bohrt sich wie ein brennender Pfeil in ihre Augen. Endlich setzt sie sich in Bewegung und lässt uns allein. Verlegen schaue ich ihr hinterher, bis Pauls Stimme mich wieder zu ihm reißt.
    »Du siehst toll aus, Hanna. Dass ich dich hier treffe und du für mich arbeitest, kann ich gar nicht fassen.«
    Glaube mir, ich auch nicht , stöhne ich innerlich. Wie schnell kann ich kündigen?
    »Du bist also nach dem Studium in den Staaten geblieben?«, frage ich, um das Gespräch in Gang zu halten.
    »Ich habe dort studiert, dann wurde ich der Schwiegersohn von Michael Brakeman und ein Teil der Firma.«
    »Oh, ist deine Frau auch mit nach Hamburg gekommen?«, frage ich, als sich ein Arm um meine Hüften legt.
    »Ah, Paul, ich sehe schon, Sie haben sich bereits mit meinem besten weiblichen Kreativdirektor

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