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LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
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hinterfragen.«
    Ligeia ließ ihre Hand an seiner Brust auf und ab gleiten, und Evan spürte, wie der Schmerz und das Brennen des Salzwassers in der Lunge unter ihrer Berührung schwanden. »Solange du bei mir bist, kannst du unter den Wogen atmen«, erklärte sie. »Und wenn du in deinem Kopf sprichst, werde ich dich hören, sofern du in der Nähe bist. Wir sind jetzt miteinander verbunden.«
    Sie schob ihm einen Arm um die Hüfte und ließ sie mit einer Hand und den Füßen weiter durch das eisige Nass treiben.
    »Gehen wir nach Hause«, meinte sie. Evan bemühte sich immer noch, zu begreifen, wie sie in seinem Kopf sprechen konnte, und doch entging ihm nicht der beglückte Unterton, der in ihrer Stimme lag. Sie klang so real. So … musikalisch und wunderschön. Er drehte und wendete ihre Worte in seinem Kopf, um zu ergründen, wie sie überhaupt einen Klang besitzen konnten, wo sie doch in Wirklichkeit niemand aussprach.
    Er ließ sich von ihr durch das Wasser dirigieren. Welche andere Wahl blieb ihm schon? Immerhin hatte er auf schmerzliche Weise erfahren, dass er ohne ihre Hilfe ertrinken würde. Und zwar ziemlich schnell.
    Hin und wieder floh ein verängstigter Fisch vor ihnen, während sie durch die Wellen glitten. Evan spürte, wie das sanfte Wogen der Strömung sie in eine Richtung drängen wollte, wohingegen Ligeia ihn durch die unsichtbare Wasserwand in die entgegengesetzte Richtung lotste.
    Etwas ragte vor ihnen auf – etwas, das einem dunklen, düsteren Felsbrocken glich. Ligeia schien genau darauf zuzuhalten, und Evan strengte sich an, Details zu erkennen.
    Es handelte sich um ein altes Wrack. Aus dem Schlamm des Seebodens bogen sich die Vorderbalken eines Schiffsrumpfs nach oben und ragten wie zwei überkreuzte Sensen ins Wasser. Das Holz, das einst das Wasser aus dem Innern des Balkengerüsts ferngehalten hatte, war längst weggefault. So konnte Evan durch die Überreste das dahinterliegende schwarze Wasser erspähen. Das Schiff lag auf der Seite. Ligeia schwamm auf eine dunklere Stelle zwischen den ohnehin geschwärzten, noch verbliebenen Planken des Schiffsrumpfes zu.
    Ein Schwarm geisterhaft silbriger Fische schwamm im Zickzack hin und her, als Ligeia sich der Lücke im Rumpf näherte. Plötzlich stoben sie wie ein Schauer silberner Kugeln auseinander, jede auf ihrem eigenen tödlichen Kurs unterwegs, und machten Ligeia den Weg frei. Sie paddelte in die dunkle Höhlung des Schiffes hinein. Evan klammerte sich an sie wie der stumme Beobachter einer surrealen Episode einer Unterwasser-Dokumentation von National Geographic. Mit dem Unterschied, dass beim Filmen Scheinwerfer zum Einsatz kamen. Evan musste sich anstrengen, um in der maritimen Nacht überhaupt etwas sehen zu können. Er erhaschte flüchtige Blicke auf Fische, die in sein Sichtfeld huschten und sofort wieder verschwanden. Unter ihnen konnte er gerade eben den verrotteten Schiffsrumpf ausmachen. Die Planken waren von Schlamm bedeckt. Nur an wenigen Stellen schimmerte morsches Holz unter den Ablagerungen hervor, welche die Brandung in ein paar Dutzend Jahren darauf angehäuft hatte.
    Ligeia stieß sich erneut mit den Füßen ab und zog Evan knapp über dem Boden des gesunkenen Schiffes durchs Wasser. Im Schlamm unter ihnen schimmerten weiße Knochen unter einem Teppich aus Seetang. Ihm gefror das Blut in den Adern. Waren das womöglich die Überreste eines Seemanns, der mit dem Schiff untergegangen war und hier seit unzähligen Jahrzehnten als Fischfutter herhalten musste? Der bis in alle Ewigkeit hier vor sich hin rottete, ohne jemals anständig bestattet zu werden und von seiner Familie das letzte Geleit zu erhalten? Wie Josh, flüsterte eine innere Stimme Evan zu.
    Sie glitten über die Rippen des Leichnams hinweg, und dann gewahrte Evan weitere Gebeine, die aus dem Schlick ragten. Ein Schädel lag mit dem Gesicht nach oben im Schlamm, die leeren Augenhöhlen stierten Evan klagend an. Vielleicht auch warnend.
    Noch jemand von der Crew, nahm Evan an. Da hatten sie das Skelett auch schon hinter sich gelassen. Kurz danach empfingen ihn die Knochen einer Hand. Und ein weiteres Rippengestell. Und noch eins. Ligeia schwamm über ein unterseeisches Gräberfeld. Hier türmten sich unglaublich viele Knochen durcheinander und aufeinander. Evan fluchte leise vor sich hin, als er die Skelette zu zählen versuchte und bereits bei 19 den Überblick verlor. Es waren einfach zu viele.
    Anscheinend hatte jemand die Leichen an dieser Stelle

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