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LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
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verstanden?«
    Sie rührte sich nicht, was er als Zustimmung interpretierte. Reg zog ihr den Knebel aus dem Mund und sie schnappte schwer atmend nach Luft. »Danke«, hauchte sie.
    »Der Käpt’n hält dich also hier gefangen, eh?«, wollte Reg wissen.
    »Glaubst du vielleicht, es gefällt mir, gefesselt und ganz allein hier im Dunkeln rumzuliegen?«
    »Was würde ich denn von dir bekommen, wenn ich dich losbinde?«
    Sie lachte leise auf. »Alles, was du willst. Was möchtest du denn?«
    »Im Moment? Dich!«
    »Dann kannst du mich haben«, versprach sie. »Aber mach erst meine Hände los. Ich möchte den Mann, mit dem ich zusammen bin, gerne ungehindert berühren.«
    Regs Finger strichen an ihren Armen entlang, bis sie den Knoten des Seils fanden und im Blindflug lösten. Zunächst musste er ein bisschen herumfummeln, doch schließlich schaffte er es, ihre Handgelenke zu befreien. Sie zog die Hände in ihren Schoß. Während sie die Druckstellen massierte, begann sie leise zu singen, und Reg ertappte sich dabei, dass er ihrer zarten Stimme wie gebannt lauschte. Es war ein wunderbarer Gesang, so leicht und unbeschwert. Er konnte die Worte zwar nicht verstehen, dennoch weckten sie in ihm eine schier unstillbare Sehnsucht. Er wollte dieses wunderbare Geschöpf gerne beschützen. Sie retten, in den Armen halten, sich um sie kümmern. Er beugte sich vor, um sie zu küssen. Ihre Zunge huschte über seinen Mund und sie sang weiter.
    Lächelnd lehnte Reg sich zurück und gab sich ganz ihrem Anblick hin.
    Doch mit einem Mal lief ein Beben durchs Schiff und er besann sich wieder darauf, was draußen los war.
    »Im Augenblick haben wir nicht viel Zeit«, sagte er.
    »Ja«, antwortete sie. »Ich weiß.« Sie zog ihn an sich, hauchte ihm Küsse auf die Augen und die Nase, ehe ihr Mund auf seinen glitt. Ganz sacht begann sie, ihn mit ihren vollen, warmen Lippen zu liebkosen, anfangs fast, ohne ihn zu berühren, doch dann wurde sie drängender, verströmte ein wildes Verlangen, das Reg niemals zuvor erfahren hatte. Ihm blieb die Luft weg, und als sie sich löste und ihre Hände an seiner Brust hinabglitten, stöhnte Reg auf und gab sich rückhaltlos einem Gefühl hin, das er selbst in seinen kühnsten Träumen nie kennengelernt hatte.
    »Wie heißt du?«, flüsterte er, während ihre Finger an seinem Nabel vorbeiglitten, um mit einer Sinnlichkeit, wie sie nur eine Frau aufbringen konnte, an seiner Männlichkeit herumzuspielen.
    »Ligeia«, antwortete sie. »Ich heiße Ligeia, schon seit ewigen Zeiten.«
    Reg legte sich auf sie und drang mühelos in sie ein. »Ich werde für dich tun, was ich kann, Ligeia«, versprach er und stieß tiefer in ihre Lustgrotte vor. Sie stöhnte auf und ließ messerscharfe Fingernägel an seinem Rücken hinabgleiten, bis ihre Hände sein Gesäß mit eisernem Griff umfingen und die Nägel sich so tief in sein Fleisch bohrten, dass um ein Haar Blut geflossen wäre.
    »Das … weiß … ich«, seufzte sie unter ihm, dann war ihr Mund schon wieder damit beschäftigt, ihn auf den Hals zu küssen, die Schulter und … wieder den Hals.
    Und dann löste sich ein Kreischen aus Regs Kehle. Denn ihr Kuss war kein Kuss mehr, sondern ein Beißen, fest und gemein. Er zuckte zurück, schlug nach ihr. Doch innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte sich das sinnliche Geschöpf, auf dem er lag, von einer jungen Frau in ein Ungeheuer verwandelt, das nur noch aus Zähnen und Klauen zu bestehen schien.
    »Hör auf!«, protestierte er. Doch ihre Fingernägel zerfetzten ihm das Gesicht und bohrten sich wie Dolche in seine Brust. Er hieb mit der Faust nach ihr, mehrmals sogar, aber irgendwie schien er keinen nennenswerten Treffer zu landen. Er erwischte sie an Brust und Schulter, einmal am Kinn, doch Ligeia lächelte nur und entblößte ihre langen Zähne zu einem Haifischgrinsen, ehe sie diese in seine Haut schlug.
    Ein brennender Schmerz durchschoss ihn. Die Hand an den Hals gepresst im vergeblichen Versuch, den warmen Strom, der unaufhaltsam herabfloss, zu stoppen, wich er entsetzt zurück.
    »Warum?«, stieß er hervor. Blut quoll ihm aus dem Mund.
    »Und warum bist du hier eingedrungen?«, konterte Ligeia mit einem blutverschmierten Lächeln und klemmte seinen Kopf wie in einer Schraubzwinge zwischen den Händen ein. »Weil ich es kann.« Damit beugte sie sich erneut über seinen Hals, um ihm wie ein Egel den Lebenssaft auszusaugen. Reg wollte sich wehren, doch er hatte bereits kein Gefühl mehr in den Händen, und als er

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