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Lodernde Träume

Lodernde Träume

Titel: Lodernde Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Verwandten?«
    »Bis jetzt noch nicht.«
    »Woher stammt denn deine Familie?« fragte sie als nächstes.
    »Aus Kent.«
    »In der Nähe von Sherring Cross?«
    »Ja, sogar ganz in der Nähe«, bemerkte er trocken.
    »Wahrscheinlich hast du deshalb auch Arbeit auf dem Gestüt vom Herzog gefunden, stimmt's?«
    »Könnte man so sagen. Aber warum bist du denn auf einmal so an meiner Vergangenheit interessiert?«
    »Darüber muss ich doch Bescheid wissen, jetzt, wo ich mit dir verheiratet bin, oder etwa nicht?«
    »Wieso denn? Eine Frau braucht überhaupt nichts über die Vergangenheit ihres Mannes zu wissen; im Gegenteil, es ist sogar äußerst schlecht, wenn sie auch nur irgendetwas davon weiß.«
    Megan starrte ihn mit offenem Munde an. »Wer sagt denn so einen Quatsch?« stammelte sie fast. »Etwa die Männer?«
    Er zuckte die Achseln. »Ja, sicherlich, die Männer.«
    »Und du glaubst diesen Unsinn?«
    Er hatte Mühe, sich sein Grinsen zu verkneifen. Es war wirklich süß, wie sie aus der Fassung geriet.
    »Ich bin schließlich ein Mann - oder war es zumindest das letzte Mal, als ich nachgeschaut habe.«
    Megan kniff die Augen zusammen. »Sag mal, nimmst du mich gerade auf den Arm?«
    »Hat ja lange gedauert, bis du es gemerkt hast.«
    Jetzt war er an der Reihe, die Fassung zu verlieren, denn wider Erwarten fuhr sie nicht im mindesten aus der Haut, sondern schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, so dass er sie nur noch an sich ziehen und küssen wollte. »In Ordnung«, meinte sie, »ich hab nichts dagegen, wenn du mich auf den Arm nimmst!« Nachdem er immer noch völlig sprachlos war, setzte sie das Gespräch fort. »Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, bei deiner Vergangenheit.«
    »Nein«, unterbrach er sie, »ich denke, jetzt ist einmal deine Vergangenheit an der Reihe. Oder glaubst du, unsere Unterhaltung ist eine Einbahnstraße?«
    »Aber mein Leben war doch bisher alles andere als sonderlich interessant«, protestierte sie, doch dann seufzte sie ergeben. »Also gut, was willst du denn wissen?«
    »Im Moment eigentlich gar nichts.«
    Jetzt hatte er sie aber wirklich wieder erwischt, ihre Augen verengten sich zu gefährlich schmalen Schlitzen. »Devlin, ich glaube, ich werde mir jetzt eine neue Angewohnheit zulegen: Schreikrämpfe. Paß also auf, du Ekel, ich habe dich gewarnt.«
    Devlin brach in schallendes Gelächter aus, woraufhin Megan ihren Mund aufmachte, um eine erste Probe ihrer »neuen Angewohnheit« zu geben. Doch in diesem Moment öffnete Mr. Mears die Pforte; die Kutsche war vorgefahren. Als sie hinaustraten, stellten sie jedoch fest, dass es nicht die ihre war. Zwei Bedienstete halfen einer älteren Dame aus dem Wagen und verschwanden sofort wieder. In diesem Moment bemerkte die Lady Devlin und riss überrascht ihre türkisblauen Augen auf.
    »Das ist doch nicht zu glauben«, rief sie, »nach so vielen Jahren! Was, zum Teufel, hat denn dich hierher verschlagen. Devlin? Ich habe erst letzte Woche einen Brief von deiner Großmutter bekommen, aber sie hat mit keinem einzigen Wort erwähnt, dass du zu Besuch kommen würdest!«
    »Weil sie es selbst noch nicht wusste . Und ich bin hier auch nicht auf Besuch gekommen, sondern nur, um zu heiraten. Und wenn du dir meine Braut anschaust, dann kannst du vielleicht auch verstehen, warum ich es so verdammt eilig hatte. Sie hatte nämlich allen Ernstes vor, in London zu debütieren, und ich musste sie noch vorher vor den Traualtar schleppen, bevor die heiratslustigen Gentlemen in London sie zu Gesicht bekommen würden.«
    »Oh, wie romantisch, Dev!« lächelte Margaret. »Obwohl es ja eigentlich gar nicht so richtig zu dir paßt.«
    Megan war bei Devlins Phantasiegeschichte über und über rot geworden, so dass eigentlich auch der letzte begreifen musste , was der wahre Grund für diese hastige Eheschließung war. Die reizende Dame schien ihm dennoch seine Geschichte abzunehmen, zumindest ihrer Antwort nach zu urteilen. Allerdings war die Lady offenbar nahezu blind, denn sie schien ihn wirklich mit einem anderen Mann zu verwechseln, den sie kannte. Allerdings hieß auch dieser andere Mann Devlin, wirklich ein sehr eigenartiger Zufall. Oder war sie vielleicht doch nicht blind und kannte Devlin von irgendwoher?
    Als Devlin Megan vorstellte, wurde sie von der alten Dame mit solcher Wärme und Herzlichkeit in die »Familie« aufgenommen, dass Megan vor Verlegenheit fast im Boden versunken wäre, als sie sah, wie schamlos Devlin diese freundliche Lady offenbar an der

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