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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Höltgen
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erwartungsvoll an, schüttelt dann aber den Kopf. Bin wohl nicht sein Typ, welch ein Glück. Ich nehme die Kabine ganz außen und schließe ab. Langsam ist es echt dringend. Aber der Gedanke, dass mein Verfolger gleich hier auftauchen wird, lässt mich ja total verkrampfen. Pinkeln unmöglich. Also öffne ich gar nicht erst meine Hose und warte einfach still. Und dann geht auch schon die Tür der Nachbarkabine. Au Backe! Wenigstens hat er genug Anstand, nicht bei mir anzuklopfen. Dann sehe ich aber, dass er das auch gar nicht braucht, weil auf Schritthöhe ein Loch in der Kabinenwand ist, durch das er mich gerade angrinst und sich mit der Zunge über die Zähne leckt.
    Panisch drehe ich mich um und reiße die Kabinentür wieder auf. Der Schrank guckt überrascht und grunzt dann, dass die Klos nicht zum Pissen da sind. Ja, klar ...
    Der Schreck lässt mich ein paar Minuten vergessen, dass ich eigentlich auf Klo muss. Zurück in der Halle schaue ich mich zig mal um, ob mir der Kerl auch nur ja nicht folgt. Das tut er glücklicherweise auch nicht. Und dann meldet sich irgendwann meine Blase wieder. Diesmal gehe ich gleich zum Ausgang und lasse mir einen Stempel auf den Handrücken drücken. Draußen laufe ich dann im Eilschritt zwei Straßen weiter, bis ich eine Ecke gefunden habe, in der ich mich ungestört erleichtern kann. Wenn jetzt die Bullen aufkreuzen, denke ich und muss kichern.
    „Abschütteln nicht vergessen!", ruft mir eine nur zu bekannte Stimme von der anderen Straßenseite zu. Ich erstarre. Mausi! Natürlich habe ich damit gerechnet, dass ich ihn heute auch treffe, aber ... Ich packe schnell ein und drehe mich um. Aber Mausi ist mit Tino im Arm schon weitergetrabt. Offenbar hat er mich nicht erkannt und gibt auch Fremden Anweisung, wie sie sich bei der öffentlichen Erleichterung zu verhalten haben. Da ist sie wieder, diese seltsam verschrobene, fröhliche Welt mit den tiefen Abgründen.
    Einen Moment überlege ich, ob ich den beiden hinterherlaufen soll. Aber das lasse ich dann doch. Wenn sie mich schon nicht erkannt haben, muss ich ihnen auch nicht extra auf die Nase binden, dass ich lieber zwei Blocks durch die Gegend marschiere und an Hauswände pinkle, anstatt das Klo im Club zu benutzen ...
    Also bleibe ich eine Weile draußen und schlendere durch die Straßen. Ein wenig duselig fühle ich mich noch immer von dem Bacardi, aber es wird schon wieder besser. Da es aber noch ein Weilchen bis Mitternacht hin ist, frage ich die nächsten Passanten, die mir entgegenkommen, wo ich einen Bargeldautomaten finden kann. Andere Jungs in meinem Alter gehen ständig feiern und geben ein Heidengeld fürs Saufen aus. Irgendwie habe ich auch Lust, heute einen drauf zu machen. Und wenn das heißt, dass ich mir noch ein paar Bacardi-Cola kaufe, dann muss ich den Nachschub sicherstellen.
    Etwa zehn Minuten laufe ich zum Geldautomaten und hebe nach längerem Überlegen tatsächlich 'nen Hunderter ab. Oh man, viel Kohle. Aber ich muss ja nicht alles versaufen, richtig?
    Zurück gehe ich dann etwas schneller, weil ich jetzt richtig gute Laune habe. Immerhin bin ich ja nicht mehr allein und kann mich zumindest an Mausi und Tino hängen. Und wenn Mausi mich in irgendwelche dunklen Gefilde schleifen will, dann geh ich halt tanzen. Und sooo lang ist es ja auch nicht mehr bis Mitternacht ...
    Der Türsteher nickt mürrisch, als ich ihm meine Hand mit dem Stempel zeige. Wahrscheinlich hätte er mich sonst nach dem Ausweis gefragt oder mich gar nicht erst reingelassen. Aber so bin ich ja quasi Club-Mitglied. Mit einem Hochgefühl laufe ich in die Halle, die sich inzwischen doch gut gefüllt hat. Und auf der Tanzfläche schwingen mittlerweile auch genügend Huschen die Haxen. Ich muss lachen.
    Meine Ecke, in der ich mich versteckt habe, ist nun besetzt. Ein paar ältere Männer in betont jugendlicher Kleidung unterhalten sich dort, ohne dabei die jungen Typen aus den Augen zu lassen.
    Von Mausi und Tino keine Spur. Also besorge ich mir erst mal eine Bacardi-Cola in der Normalmischung. Der Barkeeper weiß schon Bescheid und stellt mir mein Glas hin, noch bevor ich bestellt habe. Ich will gerade meine Karte rausholen, damit er ein Loch reinknipsen kann, als er abwinkt. Ich schaue überrascht und er deutet in eine Richtung. Da steht der Typ von der Toilette und nickt mir grinsend zu. Na toll! Ich hab keinen Bock mir von dem was ausgeben zu lassen. Die Art von Bezahlung, die der sich vorstellt, ist mir zu teuer. Und während ich noch

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