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Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Titel: Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Unger
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Kopf zurück und starrte hinauf. Die Stille lastete schwer. Die schwarzen Berge ragten stumm in die Höhe.
    Sie dachte über die traurige Verbindung von Maria Lopez und Mike Urquia nach. Sie hatte ihn im Stillen verurteilt und sich über seine Gefühllosigkeit gewundert. Aber dann war ihr eingefallen, dass sie über den Italiener aus dem Eldorado, sollte er ermordet werden und die Polizei sie befragen, ebenso wenig zu sagen hätte wie Mike über Maria. Sie war kein Stück besser als Mike, und dieser Gedanke machte sie unglücklich.
    Könnte Jeffrey sie immer noch lieben, wenn er diese Seite von ihr kennenlernen würde? Sie stellte sich vor, wie sie ihm ihre bedeutungslosen, schalen Sexabenteuer beichtete. Ihre jämmerlichen Versuche, die Einsamkeit zu bezwingen, ihr verzweifelter Wunsch, Nähe zu Menschen aufzubauen, deren Verlust sie kaltlassen würde. Jeffrey war ein ehrenwerter, aufrichtiger Mann. Würde er sie verstehen? Sie sprachen nie von romantischen Begegnungen und hatten sich in stillem Einvernehmen darauf geeinigt, den anderen damit nicht zu quälen. Als Lydia noch im College war, hatte Jeffrey die eine oder andere Freundin gehabt. Lydia hatte die Frauen kaum beachtet, denn sie hatte gewusst, dass keine Beziehung von Dauer war. Vielleicht hatte sie geahnt, dass sie und Jeffrey füreinander bestimmt waren und eines Tages zueinanderfänden. Wobei sie gerade Wichtigeres zu tun hatten. Ein Serienmörder lief frei herum.
    Lydia spielte mit dem Gedanken, noch einmal zur Kirche zu fahren und mit Juno zu sprechen, vielleicht auch mit Pater Luis, den sie immer noch nicht kennengelernt hatte. Ein Blick auf ihre Armbanduhr verriet ihr, dass es schon fast ein Uhr nachts war. Zu spät, um ihm einen Besuch abzustatten. Aber sie würde gleich morgen Früh hinfahren; die Antworten, die sie suchte, würde sie in der Kirche finden. Wussten die Leute von der Kirche zum Heiligen Namen, dass gleich mehrere Gemeindemitglieder verschwunden waren? Wurde Shawna dort vermisst? Steckte womöglich einer der beiden Kirchenmänner dahinter? Ein blinder Heiler als Serienmörder, das wäre ein Novum. Lydia musste lachen und konnte nicht mehr aufhören. Sie wurde geradezu hysterisch; die Anspannung der letzten Tage machte sich bemerkbar. Als Chief Morrow und Jeffrey hinter ihrem Auto hielten, lachte sie immer noch. Sie stieg aus dem Wagen, um die Männer zu begrüßen, und rieb sich kichernd die Augen.
    Für Jeffrey sah es aus, als würde sie schluchzen. Er stieß die Beifahrertür auf und sprang aus dem Streifenwagen, noch bevor er zum Stehen gekommen war.
    »Lyd, was ist los?« Er packte ihre Oberarme und sah ihr in die Augen.
    »Nichts, Jeff, es ist nichts. Ich habe nur plötzlich an was Lustiges gedacht und musste lachen. Ich bin einfach nur albern.«
    »Du hast mir einen Schrecken eingejagt.« Er klang noch nicht restlos überzeugt.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Morrow und stieg aus dem Auto. Lydia fand, dass er aussah wie der Polizeichef , und um ein Haar wäre sie wieder in hysterisches Gelächter ausgebrochen. Sie riss sich zusammen.
    In ausgesprochen freundlichem Ton antwortete sie:
    »Ja, alles in Ordnung. Gute Nacht!«
    »Ich hole Sie morgen um acht ab«, sagte Morrow zu Jeffrey.
    »Danke, Chief.«
    Morrow stieg wieder ins Auto. Er freute sich auf zu Hause. Als er den Rückwärtsgang einlegte, fragte er sich – nicht zum ersten Mal –, ob Lydia Strong noch alle Tassen im Schrank hatte.
    »Wenn wir weiterkommen wollen, brauchen wir noch eine Leiche«, schloss Jeffrey, nachdem er Lydia die Ergebnisse des Tages präsentiert hatte.
    »Warum hat er sich ihr Herz genommen?«, dachte Lydia laut. »Was glaubst du?«
    »Na ja, was bedeutet es für uns?«
    »Es ist ein Symbol für die Liebe. Vielleicht für das Leben. Medizinisch gesehen handelt es sich um ein Organ, das Blut durch unseren Körper pumpt und uns am Leben erhält.«
    »Vielleicht bewahrt er es auf, als Trophäe?«, fragte Jeffrey.
    »Nein, dafür ist der Aufwand zu groß. Das Herz des Opfers an sich zu nehmen ist sein oberstes Ziel oder auf jeden Fall sehr wichtig für ihn. Offensichtlich hat er sich irgendwo einen OP eingerichtet. Wir wissen, dass Maria mit Chloroform betäubt wurde, er wollte sie also woanders töten und ihr das Herz entfernen. Nur darauf kommt es ihm an.«
    »Und es bestimmt die Art und Weise seines Vorgehens.«
    »Der Rechtsmediziner sagt, Maria sei erst nach ihrem Tod aufgeschnitten worden. »
    »Eigentlich hätte sie noch länger leben

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