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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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…?«
    »Darryl.«
    »Geht er noch zur Schule?«
    Clarke rief Ronnie Ogilvie quer durch den Raum zu: » Was macht Darryl McKie?«
    »Ich glaube, er hat gesagt, er ist Barmanager«, erwiderte Ogilvie. »Und er nennt sich Christie, nicht McKie.«
    Clarke sah Rebus an. »Achtzehn ist ein bisschen jung für einen Manager«, wandte sie ein.
    Rebus’ Mundwinkel zuckten. »Kommt drauf an, wem die Bar gehört«, sagte er und stand auf, um ihr den Stuhl zu überlassen.

9
    » Wie in alten Zeiten«, sagte Rebus. »Und endlich sehe ich mal ein bisschen was von Schottland.«
    Sie saßen in Clarkes Wagen, einem noch neu riechenden Audi. Der Ausflug war Rebus’ Idee gewesen – sie wollten sich den Ort anschauen, an dem Annette McKie zum letzten Mal gesehen wurde; die Gegend mit dem Foto abgleichen. Sie hatten Edinburgh Richtung Norden verlassen, waren über die Forth Road Bridge nach Fife gefahren, mit Tempo 60 an kilometerlangen Baustellen vorbeigekrochen, hatten auf dem Weg nach Perth Kinross umschifft und waren schließlich auf der A9 gelandet. Die Straße war nicht mal zweispurig, und offenbar steckten sie mitten im nachmittäglichen Berufsverkehr. Rebus nahm eine CD aus der Tasche und kassierte dafür das Kate-Bush-Album, das Clarke eingelegt hatte.
    » Wer hat dir das erlaubt?«, beschwerte sie sich.
    Er brachte sie mit einem »Sch!« zum Schweigen und drehte das dritte Stück laut auf. »Hör einfach zu«, sagte er. Dann nach ein paar Minuten: »Also, was singt er da?«
    » Wie meinst du das?«
    »Im Refrain.«
    »Irgendwas von wegen ›standing in another man’s rain‹.«
    »Sicher?«
    »Hör ich’s falsch?«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Ich dachte nur, er würde … Ach, egal.« Er wollte die CD auswerfen, aber sie bat ihn, sie drinzulassen. Sie blinkte und scherte aus, um zu überholen. Der Audi hatte nicht gerade wenig PS . Trotzdem schaffte sie es gerade so, der entgegenkommende Fahrer ließ protestierend sein Fernlicht aufblitzen.
    » Willst du mir was beweisen?«, fragte Rebus.
    »Ich will nur ungefähr zur selben Zeit in Pitlochry eintreffen wie Annette. Ist das nicht der Sinn der Sache?« Clarke drehte sich zu ihm um. »Und wolltest du nicht nach der Stelle Ausschau halten, an der das Foto aufgenommen wurde?«
    »Hier ist es nicht«, murmelte er, suchte aber trotzdem die wolkenverhangene Landschaft mit den Augen ab. Sie fuhren an einem Schild für eine Beatrix-Potter-Ausstellung in Birnham vorbei. Clarke überholte einen weiteren Laster, musste dann aber scharf bremsen, als sie eine Radarkamera entdeckte, wodurch auch der Laster gezwungen war langsamer zu fahren, was der Fahrer mit heftigem Hupen und wütendem Scheinwerferleuchten quittierte. Die Jackie-Leven- CD war zu Ende, und Rebus fragte, ob er wieder Kate Bush auflegen solle, aber sie schüttelte den Kopf.
    » Wo zum Teufel wollen die alle hin?« Rebus schaute auf den Verkehr vor ihnen. »Ist doch keine Hochsaison.«
    »Eigentlich nicht«, pflichtete sie ihm bei. Dann, fast schon zu beiläufig: » Wie geht es eigentlich Cafferty?«
    Rebus starrte sie an. » Woher soll ich das wissen?«
    Sie schien einen Augenblick überlegen zu müssen, wie sie die Frage beantworten sollte. »Ich habe mit den Complaints gesprochen …«
    Die Complaints waren die Abteilung für interne Ermittlungen. »Mit Fox?«, riet Rebus. »Ich seh ihn vor mir, wie er sich durchs Präsidium schleimt.«
    »Es wird geredet, John – über dich und Cafferty, über eure kleinen Trinkgelage.«
    Rebus ließ das erst mal sacken. »Ist Fox hinter mir her? Du solltest dich nicht mit diesen Drecksäcken abgeben, Siobhan. Könnte ansteckend sein.«
    »Das sind keine Drecksäcke, das weißt du genau. Und um deine Frage zu beantworten: Du bist nicht mehr im Dienst, und damit ist äußerst fraglich, ob Fox dir was anhaben könnte, selbst wenn er wollte.« Sie hielt inne, den Blick unbeirrt auf die Straße gerichtet. »Andererseits, Cafferty und du, ihr habt eine lange gemeinsame Geschichte …«
    »Und?«
    »Gibt’s was, das die von der Inneren finden könnten, falls sie danach suchen?«
    »Du weißt, was ich von Cafferty halte«, erwiderte Rebus kühl.
    »Das muss ja nicht heißen, dass es keine gegenseitigen Gefälligkeiten gab.«
    Rebus nahm einen Schluck aus der Plastikwasserflasche, die Clarke bei dem Tankstopp in Kinross gekauft hatte.
    »Fox will dich überreden, mich zu verpfeifen, ist es das?«
    »Er hat nur gefragt, ob wir uns noch häufig sehen.«
    »Und dann lässt er rein zufällig

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