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Maedchengrab

Maedchengrab

Titel: Maedchengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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weg herüber; ein bellender Hund, der unbedingt wieder reingelassen werden wollte. Darryl ging an die Ecke und schüttelte dem Mann, der dort stand, die Hand.
    »Ich dachte, wir gehen zu Fuß«, sagte Cafferty. »Nicht weit – nur damit wir uns nicht den Arsch abfrieren.«
    »Klar«, sagte Darryl und schob die Hände in die Taschen.
    » Wir sind uns noch nicht begegnet, oder?«, fragte Cafferty.
    »Nein.«
    »Ist nur, weil ich manchmal ein Gesicht vergesse, und wenn ich demjenigen dann das nächste Mal begegne, wirkt das total respektlos.« Er blickte den jungen Mann an. »Das soll mir mit dir nicht passieren, Darryl.«
    »Okay, Mr Cafferty.«
    » Wie lange arbeitest du schon für Frank?«
    »Eine ganze Weile.«
    »Früher hat er für mich gearbeitet, hast du das gewusst?«
    »Ihr Name ist ein paarmal gefallen.«
    » Wahrscheinlich ohne große Begeisterung.« Ein Taxi fuhr mit heruntergelassenem Seitenfenster vorbei, der Fahrer suchte eine Adresse. Cafferty beobachtete ihn, Darryl ebenfalls.
    »Man kann nie vorsichtig genug sein, stimmt’s?«, sagte der ältere Mann mit einem kraftlosen Lächeln. Dann: »Ich hätt’s gleich sagen sollen, tut mir leid wegen deiner Schwester. Wenn ich irgendwie helfen kann, musst du’s nur sagen.«
    »Danke.«
    »Frank muss nichts davon erfahren – das kann zwischen uns beiden bleiben. Wenn das für dich okay ist, Darryl.« Cafferty schien den jungen Mann genau zu betrachten. »Ich bin deinem Dad ein paarmal begegnet.«
    » Wirklich?«
    »Bloß im Pub, weißt du? Er war mit Frank befreundet.«
    »Ja, das war er.«
    »Aber wie sagt man so schön, die Liebe macht vor der Freundschaft nicht Halt.« Als Cafferty um die nächste Ecke bog, merkte Darryl, dass sie einen kleinen Rundgang gemacht hatten, der ihn wieder nach Hause führte. »Mir gefällt, dass du den Namen deines Vaters behalten hast«, sagte Cafferty. »Hast du noch Kontakt zu ihm?«
    Darryl nickte.
    »Na, dann sag ihm einen schönen Gruß von mir.«
    »Mach ich. Hören Sie, ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass ich Sie das frage, aber warum wollten Sie mitten in der Nacht mit mir spazieren gehen?«
    Cafferty schmunzelte, schniefte und griff in seine Tasche nach einem Taschentuch.
    »Kennst du einen Bullen namens Rebus?«, fragte er, als er sich die Nase putzte.
    »Ich hab mit ihm gesprochen.«
    »Er hat mir gegenüber deinen Namen erwähnt. Ich hab viele Freunde in dieser Stadt, Leute, die dafür sorgen, dass ich alle Informationen bekomme, die ich brauche. Vielleicht denkst du, dass Frank auch viele Freunde hat, aber die sind nicht von der Sorte, der man immer vertrauen kann. Was glaubst du, würde er tun, wenn sich herausstellt, dass einer von denen deine Schwester entführt hat? Was, wenn die sie als Druckmittel einsetzen?«
    »Die Polizei geht von was anderem aus.«
    »Und die haben ja immer recht, oder wie? Komm schon, Darryl, wir wissen es doch besser. Ich hab gehört, dass du ein schlaues Kerlchen bist, und deshalb sind wir heute Abend zusammen hier. Die Feinde von Frank Hammell werden dich jetzt auch als ihren Feind betrachten. Weshalb es durchaus Sinn ergibt, einen Freund wie mich zu haben. Mehr verlange ich nicht.« Cafferty unterstrich das Gesagte mit einer ausholenden Geste. »Erzähl mir ruhig alles, was du glaubst, sagen zu dürfen, ich höre zu. Irgendwann bist du dann vielleicht sogar so weit, aus Franks Schatten herauszutreten …«
    »Und dann werden Sie mir helfen?«
    »Ich bin für dich und deine Familie da, Darryl. Jederzeit, wenn du mich brauchst.«
    »Frank meinte, Sie haben sich zur Ruhe gesetzt.«
    »Hab ich vielleicht auch.«
    » Wozu dann das Interesse?«
    »Sagen wir mal, wir haben eine gemeinsame Geschichte.«
    »Offene Rechnungen?«
    »Möglich …«
    Draußen vor dem Haus gaben sie sich wieder die Hand.
    » Wohnst immer noch zu Hause, hm?«, merkte Cafferty an.
    »Vorerst.«
    »Ich hab ein paar Wohnungen, die du dir mal ansehen könntest.«
    Aber Darryl schüttelte den Kopf.
    »Du weißt, was du willst – das gefällt mir an dir.« Cafferty tätschelte den Arm des jungen Mannes, drehte sich um und ging davon. Darryl sah ihn allmählich in der Dunkelheit verschwinden, dann hob er den Kopf und blickte noch einmal in den Nachthimmel. Jetzt waren da viele Sterne, mehr als genug. Man musste nur dran glauben …

19
    »Ich hatte schon immer was für Perth übrig«, sagte Siobhan Clarke. »Allerdings nicht speziell für diese Gegend hier.«
    Sie stand mit Rebus draußen vor dem

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