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Maedchenjagd

Maedchenjagd

Titel: Maedchenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Taylor Rosenberg
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wenn sie Chris in ihren Alptraum einweihte. Schlimm genug, dass sie sich ständig umschauen musste, ob nicht jemand aus der Versenkung kam, um ihr Leben auf den Kopf zu stellen. Sie liebte Chris tatsächlich, wie konnte sie ihn dann in eine solche Lage bringen? Nach allem, was sie wusste, hatte er ein makelloses Leben geführt. Noch dazu hatte er Frau und Tochter verloren. Er mochte ja daran gedacht haben, den Fahrer des Lastwagens, der den Unfall verursacht hatte, umzubringen, aber er hatte es nicht getan. »Bist du dir sicher, dass du diese Ehegeschichte durchziehen willst? Wir könnten zusammenleben und leidenschaftliche Geliebte sein.«
    »Natürlich will ich dich heiraten«, sagte er. »Das ist es, was man tut, wenn man jemanden liebt. Ich will den Rest deines Lebens für dich sorgen, will mit dir alt werden, mit dir sterben und alles, was ich habe, mit dir teilen. Es hat damit zu tun, sich festzulegen und zu wissen, dass man vor Gott ein Bekenntnis abgelegt hat.«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie wandte sich wieder um, damit er es nicht bemerkte. Wenn sie ihn nur noch eine Weile halten und in seiner Liebe und dem Glück schwelgen konnte. »Ich weiß noch nicht, wann ich so weit sein werde«, sagte sie, und ihre Stimme zitterte ein wenig. »Shana braucht mich jetzt, Chris. Sie muss an erster Stelle stehen. Und ich will, dass sie dabei ist, wenn wir heiraten. Nachdem die Sache mit Bryce schiefgelaufen ist, ist es umso wichtiger, dass wir als Familie zusammenwachsen. Shana braucht das, zumal sie ihren Vater verloren hat.«
    Er griff nach ihr und drehte sie zu sich. »Es macht mir nichts aus, zu warten, Lily. Ich will dich mit Shana unterstützen, so gut ich kann. Und wir werden eine Familie sein, das verspreche ich. Du musst mir nur vertrauen, dem Schicksal eine Chance geben. Ich freue mich darauf, Shanas Stiefvater zu sein. Ich bin mir sicher, dass wir uns wunderbar verstehen werden.«
    Sie blickte durch die Terrassentür zum Couchtisch, auf dem Chris Fotos von seiner Frau und seiner Tochter plaziert hatte. Es war wie ein Schrein, der ein anderes Leben barg. Sie wollte ihm nicht sagen, dass es zu früh für ihn war, wieder zu heiraten. Jeden Abend sah sie ihn dort sitzen und die Gesichter seiner Frau und Tochter betrachten. Als sie sich kennengelernt hatten, waren die Kleider und Spielsachen seiner Tochter überall in seinem Schlafzimmer verstreut gewesen, so, als erwarte er, dass sie jeden Augenblick hereinspaziert käme. »Ich liebe dich, Chris, aber müssen wir unbedingt offiziell verheiratet sein? Ehe ist für mich beinahe schon gleichbedeutend mit Scheidung. Meinst du nicht, dass du gründlicher darüber nachdenken solltest? Warum willst du ausgerechnet jemanden heiraten, der es schon zweimal verbockt hat?«
    Ein zuversichtliches Lächeln zog über sein schönes Gesicht. »Es ist nicht deine Schuld, dass du mir nicht früher begegnet bist.« Er zog sie an der Hand. »Lass uns ins Bett gehen. Wenn du nicht mit mir schlafen willst, können wir einfach kuscheln.«
    Ihre Stimmung hellte sich auf. Mit einem so wunderbaren Mann an der Seite konnte sie doch nicht niedergeschlagen sein. Lily schob ihre Hand unter seinen Bademantel und spürte seine starke Brust. »Du schuldest mir noch was wegen der schnellen Nummer gestern. Heute will ich die ungekürzte Behandlung.«
    Er stellte sich hinter sie und schubste sie spielerisch durch die Balkontür Richtung Schlafzimmer. Mit dem Fuß stieß er die Tür hinter sich zu. Lily wollte kurz nachsehen, ob die Tür auch wirklich geschlossen war, entschied dann aber, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte, solange Chris bei ihr war. In dem Moment fiel ihr ein, warum Shana so am Boden zerstört sein mochte. Das arme Mädchen war allein, niemand war da, um sie zu beschützen. Lily musste sich etwas überlegen, und zwar sofort, auch wenn es das Ende ihrer Karriere bedeutete.

[home]
    6
    Freitag, 15 . Januar
San Francisco, Kalifornien
    K aum dass ihr Flugzeug um acht Uhr in San Francisco gelandet war, rief Lily Shanas Mobiltelefon an und geriet wieder an ihre Voicemail. »Ich bin’s«, sagte sie aufgeregt. »Ich bin in etwa fünfundvierzig Minuten oder einer Stunde bei dir. Ruf mich zurück, wenn du das hörst. Ich …«
    Sie wurde von einer Automatenstimme unterbrochen, die sagte, dass ihre Nachricht gelöscht würde. Shanas Mailbox war offensichtlich voll, was Lilys Sorgen noch vergrößerte. Shana lebte für ihr Handy. Lily wusste nicht einmal, wie man ein

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