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Maedchenjagd

Maedchenjagd

Titel: Maedchenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Taylor Rosenberg
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Wochen.«
    »Ich weiß nicht, ob er wirklich zurückkommt, Shana. Ich möchte nicht, dass du zu große Hoffnungen hast. Wenn er dich seit drei Wochen nicht mehr angerufen hat …«
    »Du willst gar nicht, dass ich glücklich bin, stimmt’s?«, schrie sie. Plötzlich war sie wieder voller Feindseligkeit. »Du hast nie gewollt, dass es mir gutgeht. Alles war so schön in meinem Leben, bis du und Dad euch getrennt habt und du in dieses schreckliche Haus gezogen bist. Du hättest wenigstens die Familie zusammenhalten können, bis ich meinen Highschool-Abschluss hatte, aber du warst zu geil auf diesen blöden Staatsanwalt. Wie hieß der noch mal?«
    Lily schwieg, zu sehr von den Anschuldigungen ihrer Tochter verletzt.
    »Richard Fowler. Jetzt weiß ich’s wieder. Wenigstens einer hat dich sitzenlassen. Du hast dich von Dad getrennt und unser Leben zerstört, bloß weil dich dieser Typ vögeln wollte.« Sie starrte ihre Mutter voller Abscheu an. »Ich werde mich jetzt duschen. Horch auf die Tür, falls Brett kommt, aber öffne niemand anderem. Die haben diesen widerlichen Vergewaltiger noch immer nicht erwischt. Gott sei Dank hat er sie nicht umgebracht.« Ihr Blick huschte im Zimmer hin und her. »Nachts bleib ich auf der Couch. Ich trinke Unmengen an Kaffee, damit ich nicht einschlafe. Ich brauche nicht so viel Schlaf, zwei Stunden reichen mir. In manchen Nächten schlaf ich gar nicht, und schau mich an, es geht mir gut.«
    Sie steckte die Hand in einen der Kissenbezüge auf dem Sofa und zog einen schweren Hammer heraus. »Den hab ich mir gekauft, für den Fall, dass jemand am Schloss rummacht oder die Tür eintreten will.« Sie verzog das Gesicht und holte mit dem Hammer aus. »Wenn ich ihm auf den Kopf schlage, wird er mich kaum mehr vergewaltigen können. Vielleicht kann ich den Scheißtyp sogar umbringen.«
    »Übertreibst du nicht ein bisschen, Shana?« Lily beugte sich vor, um sich den schmerzenden Rücken zu massieren. »Es gibt doch keinen Grund, zu glauben, dass der Mann herkommt und dich vergewaltigt. Denk mal nach, Liebes. Wahrscheinlich war es ein Einzelfall. Der Täter ist längst über alle Berge. Er wäre dumm, wenn er sich weiter hier herumtreibt. Palo Alto ist klein, er würde riskieren, dass man ihn erwischt.«
    »Übertreiben?«, fauchte Shana. »Alle vierundzwanzig Stunden wird jemand auf einem Universitätsgelände vergewaltigt. Ich muss mich schützen, besonders jetzt, da Brett nicht da ist und Julie ausgezogen ist.«
    »Warum ist sie ausgezogen?«
    »Sie wurde rausgeschmissen, weil ihre Noten zu schlecht waren.«
    »Hast du einen Aushang gemacht, dass du eine neue Mitbewohnerin suchst?«
    »Warum sollte ich? Ich hab dir doch gesagt, dass ich aufhöre und mir einen Job suche. Brett will nicht, dass ich arbeite, wenn wir verheiratet sind. Er will, dass ich mich zu Hause um die Kinder kümmere. Seine Mutter hat gearbeitet, als er klein war, und er hat sie nie zu Gesicht gekriegt. Ich habe auch nicht viel von dir gehabt, als ich klein war. Ich will nicht, dass unsere Kinder das Gleiche durchmachen.«
    »Pass auf, was du sagst, Shana«, sagte Lily und zuckte vor Schmerz zusammen. Die Worte ihrer Tochter waren so verletzend, es fühlte sich an, als habe sie ein Dutzend offener Wunden am Körper. Durch die Anspannung wurden auch die Rückenschmerzen schlimmer. »Warum willst du die Uni aufgeben und alles hinwerfen, was du dir erarbeitet hast – für einen Mann, der dich betrogen hat und dich offensichtlich nicht länger will? Du redest Unsinn, Schatz. Und du brauchst Schlaf. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass du unter Schlafentzug leidest. Auch wenn dir das nicht bewusst ist, aber Schlafmangel ist eine ernste Sache.«
    »Ich liebe ihn.« Shana fuchtelte mit den Armen, noch aufgewühlter als zuvor. »Was weißt du schon von Liebe? Du hast nicht einmal meinen Vater geliebt und auch Bryce nicht. Du verheizt die Männer und schmeißt sie dann weg. Das zwischen Brett und mir ist etwas Besonderes. Er betet mich an. Er will, dass ich die Mutter seiner Kinder bin. Er wird auf mich aufpassen, sicherstellen, dass es mir gutgeht. Sein Vater besitzt eine riesige Anwaltskanzlei in Los Angeles und will Brett zum Partner machen. Er wird uns sogar ein Haus kaufen.«
    Lily wurde langsam panisch. Ihre Tochter war sichtlich am Durchdrehen, und der Ausdruck in ihren Augen war furchterregend. Entweder litt sie bereits unter einer Psychose, oder sie stand kurz davor. Zweifellos musste sie umgehend in ärztliche

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