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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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auf das Schloß beschränkt bleiben«, sagte Sadi nachdenklich. »Ein bißchen wohldurchdachte Irreführung könnte ihn wahrscheinlich über die Stadt ausbreiten. Ein allgemeiner Aufruhr auf den Straßen wäre doch wahrhaftig die richtige Ablenkung, meint ihr nicht?«
    »Wie lange würde es dauern, alles vorzubereiten?« fragte Garion.
    Silk blickte seine Spießgesellen an. »Drei Tage?« fragte er. »Vielleicht vier?« Die beiden überlegten, dann nickten sie.
    »Das wäre es, Garion«, sagte Silk. »Drei oder vier Tage.« »Also gut. Kümmert euch darum.«
    Alle gingen zum Atriumeingang zurück. »Markgräfin Liselle«, sagte Sadi bestimmt. »Ja, Sadi?«
    »Ich nehme jetzt meine Schlange wieder, wenn Ihr nichts dagegen habt.« »Oh, selbstverständlich, Sadi.« Sammet langte in ihr Mieder nach Zith. Silk wurde kreidebleich und wich rasch zurück. »Ist was, Kheldar?« fragte sie mit Unschuldsmiene.
    »Schon gut.« Der kleine Mann drehte sich auf dem Absatz und entfernte sich gestikulierend und zu sich selbst redend durch den lauen würzig duftenden Abend.

11
    S ein Name war Balsca. Er war ein triefäugiger Seemann mit schlechten Angewohnheiten und mittelmäßigen Fähigkeiten, und er kam aus Kaduz, einer Fischerstadt auf einer der nördlichen Melcenischen Inseln. Die letzten sechs Jahre hatte er als einfacher Deckarbeiter auf einem alten Kauffahrer mit dem grandiosen Namen Stern von Jarot angeheuert. Kapitän dieses Schiffes war ein jähzorniger Mann aus Celanta, der sich selbst, aus ersichtlichem Grund, ›Holzbein‹ nannte – und, wie Balsca vermutete, um seinen wahren Namen vor den Seefahrtsbehörden zu verheimlichen. Balsca konnte Kapitän Holzbein nicht ausstehen. Er mochte überhaupt keine Schiffsoffiziere, jedenfalls nicht mehr, seit ihn vor zehn Jahren einer hatte auspeitschen lassen, weil er sich auf einem malloreanischen Kriegsschiff von den Rumvorräten bedient hatte. Zähneknirschend hatte er gewartet, bis er das Schiff verlassen konnte, dann war er auf Suche nach weniger strengen und verständnisvolleren Vorgesetzten bei der Handelsmarine gegangen.
    Doch auf der Stern von Jarot hatte er keine gefunden.
    Vor kurzem erst hatte er wieder eine bittere Enttäuschung erlebt, und zwar als Folge einer Meinungsverschiedenheit mit dem Bootsmann, einem Burschen mit harten Fäusten aus Pannor in Rengel. Dieser Streit hatte Balsca die Vorderzähne gekostet, und als er sich beim Kapitän darüber beschwerte, war er auch noch mit höhnischem Gelächter und einem Tritt mit der genagelten Sohle seines eichenen Beines aufs Achterdeck befördert worden. Die Demütigung und blauen Flecken waren schon schlimm genug, doch die Splitter, die wochenlang in Balscas Hintern schwärten, ließen das Sitzen zur Qual werden, dabei war das seine Lieblingsstellung. Grübelnd lehnte er an der Steuerbordreling, wo Kapitän Holzbein ihn nicht sehen konnte, und starrte auf die bleigrauen Wellen der Meerenge von Perivor, während die Stern von Jarot nordwestwärts fuhr, entlang der sumpfigen Küste der südwestlichen Dalasischen Protektorate und in einem Bogen um die schweren Brecher am Turim Riff herum. Als das Riff hinter ihnen lag und sie sich nordwärts an der Ödküste von Finda hielten, war Balsca überzeugt, daß das Leben ihn über alle Maßen ungerecht behandelte, und er fand, daß es viel gescheiter wäre, wenn er sein Glück an Land versuchte. Mehrere Nächte stöberte er mit einer gut abgeschirmten Laterne im Laderaum herum, bis er das Geheimfach entdeckte, in dem Holzbein einige kleinere Wertsachen aufbewahrte, mit denen er den Zöllnern keine Arbeit machen wollte. In dieser Nacht wurde Balscas geflickter Seesack rasch um ein gutes Stück schwerer.
    Als die Stern von Jarot im Hafen von Mal Gemila Anker warf, täuschte Balsca vor, krank zu sein, und lehnte ab, seine Kameraden zur üblichen Sauftour am Ende der Reise zu begleiten. Statt dessen blieb er theatralisch stöhnend in seiner Hängematte liegen. Während der Spätwache schlüpfte er in seinen wasserdichten Mantel, schlang sich den Seesack um und schlich an Deck. Wie erwartet lag der Wachhabende schnarchend im Speigatt, mit einer irdenen Kanne an sich gedrückt. In der Achterkajüte, wo Holzbein und seine Offiziere in müßigem Luxus hausten, brannte kein Licht mehr, und der Mond war bereits untergegangen. Ein Beiboot schaukelte steuerbord vertäut im Wasser, und Balsca ließ seinen Seesack geschickt hineinfallen, dann schwang er sich über die Reling und verließ die

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