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Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen

Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen

Titel: Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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mitbrachte.« Ferguson hob sein Glas. »Willkommen zu Hause, alter Freund!«
    Allday grinste. Das hätte auch Bolitho sagen können. »Und einen Schluck auf die, die nie mehr zurückkehren!« Er lachte kollernd, und die Katze, die vor dem Kamin schlief, öffnete erschrocken die Augen.
    »Auch einen auf die Offiziere – jedenfalls auf einige von ihnen!« Als Ferguson die zweite Flasche öffnete, sagte Allday leise: »Gott schütze euch!«
    Kurz darauf wurde das Fenster drüben dunkel. Von fern klang das Rauschen der See durch die Nacht.
     

Das Nordseegeschwader
    Seiner Britannischen Majestät Schiff
Black Prince
schien einen Augenblick zu zögern, ehe es seine eintausendachthundert Tonnen ins nächste Wellental hinabgleiten ließ. Achtern in der großen Tageskajüte trank Bolitho seine letzte Tasse Morgenkaffee und staunte immer noch, wie leicht das gewaltige Schiff diese schwere See nahm. Es war jetzt acht Uhr morgens, und er hörte die Stimmen der ablösenden Wache oben nur sehr gedämpft. Auf dem Dreidecker lag die Admiralskajüte weit entfernt vom Dienstbetrieb, er schien hier geschützter zu leben; die Offiziersmesse lag unter ihm und Kommandant Keens Kajüte über ihm. Und zum ersten Mal genoß er den Luxus einer privaten Heckgalerie. Seine Tageskajüte war mit wertvollen Hölzern getäfelt und auf das sorgfältigste ausgemalt worden. Die Bank unter den Heckfenstern war mit grünem Leder gepolstert, ebenso die Stühle. Catherine mit ihrem sicheren Geschmack hätte nichts Besseres auswählen können, dachte er. Doch überall auf dem Leder glitzerte Feuchtigkeit, die Luft war kalt und ungemütlich. Den siebenhundert Seeleuten und einhundert Soldaten an Bord würde es noch schlimmer gehen. Sie waren erst dabei, sich mit dem riesigen Schiff vertraut zu machen.
    Allday trat ein und meldete: »Eis bildet sich an Deck, Sir Richard. Und das am 1. Februar!«
    »Und sonst, Allday?« fragte Bolitho den Mann, der auf dem Schiff sein Auge und Ohr war.
    Allday hob die Schultern und verzog das Gesicht. Seine Wunde schmerzte in der Kälte häufiger. »Die Leute sind noch unruhig und unsicher. Aber ich muß schon sagen, Sir Richard, für ein so großes Schiff segelt sie verdammt schnell. Noch ein paar Wochen Drill, dann hat Kapitän Keen eine sehr gute Besatzung.«
    Bolitho verstand. Auf neuen Schiffen mußte auch die Crew alles von neuem lernen.
Black Prince
war keine wendige Fregatte. Mit ihrem hohen Rumpf, den vierundneunzig Kanonen in drei Batteriedecks und den je zwei Karronaden vorn und achtern verlangte sie eine gut eingespielte Mannschaft.
    »Ich habe Pfeifen gehört. Um was geht’s?«
    Ozzard machte sich an dem Schrank zu schaffen, den Catherine ihm für die neue Kajüte geschenkt hatte. Ein Schrank aus Mahagoni mit einem Kühler für kostbare Weine und makellos glänzenden Türen, in die das Wappen der Bolithos eingelegt war.
    »Es hieß alle Mann an Deck als Zeugen einer Bestrafung, Sir Richard.«
    Bolitho sah ihn nachdenklich an. Keen haßte sonst Auspeitschungen, im Gegensatz zu vielen anderen Kapitänen, die es gern mit der neunschwänzigen Katze hielten. Erst kam bei ihnen die Strafe, später die Untersuchung.
    Vor der Tür stieß der Posten den Gewehrkolben auf den Boden. Um diese Stunde kam gewöhnlich Keen, nachdem er das Log geprüft hatte, die neue Wache aufgezogen war und er das Tagespensum mit dem Ersten Offizier besprochen hatte.
    Er trat ein und meldete zur Begrüßung: »Ein steifer Nordwest, Sir Richard.« Er nickte Allday zu. »Aber die Decks sind trocken. Das Schiff fühlt sich wohl in solchem Wetter.« Trotzdem sah er erschöpft aus und hatte dunkle Schatten unter den Augen. »Wenn der Wind durchsteht, werden wir das Geschwader gegen Mittag erreichen.«
    Bolitho merkte, daß Ozzard und Allday die Kajüte verlassen hatten. »Nehmen Sie Platz, Val. Ist sonst alles in Ordnung?«
    Keen sah durch die salzverkrusteten Fenster. »Es gibt ein paar alte Bekannte an Bord. Das sollten Sie wissen, ehe Sie zufällig auf sie treffen.«
    Hinter den dicken Scheiben hob sich die See fast lautlos und sackte wieder weg. So war es immer, auf jedem Schiff traf man Bekannte. Die Navy war da wie eine Familie oder wie ein Gefängnis. Und mit den bekannten Gesichtern kamen die alten Erinnerungen wieder.
    »Danke, Val, das ist richtig. Ich habe mich an Deck kaum sehen lassen, mit Absicht.«
    Ein Deck tiefer erzitterte der Ruderschaft unter dem Anprall eines Brechers. Das war bis hier oben zu spüren.
    »Wie hat sich mein

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