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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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die rohen
Bodenbretter, die Bar, die umgestürzten Stühle – alles.
    »Die Treppe
rauf.«
    Ihr Atem
stockte. Sie wirbelte zu ihm herum. Sie war entschlossen, nicht mit ihm in die
Schlafzimmer des Saloons zu gehen. Lieber würde sie ihn auf der Stelle
erschießen, als sich vergewaltigen zu lassen.
    »Los doch«,
forderte er sie auf.
    Sie blickte
sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Doch die einzige Tür war die, die er
versperrte.
    Er trat auf
sie zu, und seine Gesichtszüge wirkten im Dämmerlicht des Saloons noch härter.
»Wie heißen Sie?«
    »Christal«,
flüsterte sie, ohne ihn anzusehen. »Christal was?«
    »Christal
Smith.«
    Ein Hauch
von einem Lächeln flog über seine Lippen. »Nicht Mrs.?«
    »Doch. Mrs. Christal Smith«, fauchte sie.
    »Wie lange
ist er schon tot?«
    Sie hätte
fast »wer?« gefragt, besann sich dann aber schnell. »Mein Mann ist vor sechs
Wochen gestorben.«
    »Sie können
nicht besonders lange verheiratet gewesen sein.«
    Sie gab ihm
keine Antwort.
    Cain zuckte
die Schultern. Mit einem tiefen Knurren sagte er: »Wir alle müssen sterben.«
War da ein Hauch von Gefühl in seiner Stimme gewesen? Wenn ja, so betete Christal,
daß sie daran appellieren konnte. Wenn nicht, konnte sie nur hoffen, daß Gott
gnädig mit ihrer Seele sein würde.
    »Wollen Sie
wissen, wer ich bin?« Er verschränkte die Arme über seiner breiten Brust. Das
Gewehr hatte er in der Kutsche zurückgelassen, aber mit den beiden
Sechsschüssern, die in zwei Holstern an seiner Hüfte hingen, brauchte er es
nicht. Nun trat er auf sie zu. Christal versuchte, ihre Stimme kühl und emotionslos
zu halten. Je weiter er von der Tür wegging, desto größer waren ihre Chancen zu
fliehen.
    Langsam
antwortete sie: »Ich weiß, wer Sie sind.« Er lächelte. »Wer bin ich denn?«
    Sie blickte
noch einmal verstohlen zu Tür, während ihre Nerven bis zum Zerreißen angespannt
waren. »Sie sind Macaulay Cain, der gesuchte Verbrecher.«
    Er machte
noch einen Schritt auf sie zu. Und plötzlich stürzte sie los. Sie rannte los,
als wäre der Teufel hinter ihr her, erreichte die Schwingtüren und spürte
Hoffnung in sich aufkeimen. Doch er folgte ihr, und hatte keine Mühe, sie in
ihren hinderlichen Röcken einzuholen. Sie stolperte, fiel auf die Straße, ihre
Börse flog ihr aus der Hand und landete in unerreichbarem Abstand im dicken
Staub vor dem Saloon.
    Er ließ
sich auf die Knie fallen, riß sie auf den Rükken herum und hielt ihr die Arme
über dem Kopf fest. Sie kämpfte, um sich loszumachen, sah sein dunkles Gesicht
vor dem leuchtenden Himmel dicht über sich. Sie riß ihr Knie hoch, traf ihn
jedoch nicht, und so bäumte sie sich wie ein Fohlen auf, das seinen Reiter
abwerfen wollte. Cain schien keine Mühe zu haben, sie festzuhalten und gluckste
vergnügt. Dafür hätte sie ihn erschießen können. Sie tastete nach der Börse,
die nur knapp aus ihrer Reichweite entfernt lag und konnte bereits die
Seidenkordel spüren, doch im gleichen Moment riß er ihre Arme zur Seite. Sie
war gefangen.
    Ihr Atem
kam stoßweise und zornig, und sie konnte sich nicht wehren, als er die dicke
Strähne streichelte, die sich aus den Haarnadeln gelöst hatte. Er hob eine
Locke an, deren helle Farbe auffallend mit den schwarzen Härchen auf seiner
Hand kontrastierte. »Lassen Sie mich los!« fauchte sie.
    »Ihre Haare
haben die Farbe von Butter, wußten Sie das?« Seine Mundwinkel verzogen sich,
als versuchte, er etwas zu unterdrücken, was er nicht empfinden wollte.
    »Ich sagte,
lassen Sie mich los!«
    Er strich
sanft über ihren hohen Kragen, der schmucklos war, weil sie zu wenig besaß, um
sich selbst die schlichteste Brosche leisten zu können. Ihr Kinn in der Hand,
zwang er sie, ihn anzusehen. »Nun kann ich auch Ihre wunderschönen Augen sehen.
Die Farbe des Himmels. Hat Ihr Gatte Ihnen das jemals gesagt?«
    »Was geht
Sie das an?« fragte sie wütend.
    Er
ignorierte ihre Erwiderung. Seine Hand glitt zu ihrer Taille. Sie wand sich,
doch er bewegte sich keinen Zentimeter. Er liebkoste den schäbigen Stoff ihres
Rockansatzes, strich dann mit den Knöcheln über die Rundung ihrer Hüften. Seine
Stimme war heiser. als er sagte: »Sie haben eine wunderschöne Wespentaille.
Sehr schmal«. wiederholte er fast widerwillig.
    Langsam
wanderte sein Blick zu ihren Brüsten. Aus dem Funkeln seiner Augen konnte sie
schließen. daß es ihm gefiel. wie ihr Busen sich unter ihren heftigen,
verzweifelten Atemstößen hob und senkte. Oh ja, und wie es ihm

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