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Mein Wille geschehe

Mein Wille geschehe

Titel: Mein Wille geschehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Sloan
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Ein mitfüh-
    lendes Murmeln war zu vernehmen, als Brian
    dem Zeugen dankte und wieder seinen Platz ein-
    nahm.
    »Na toll«, murmelte Dana und warf dem Staats-
    anwalt einen vorwurfsvollen Blick zu. »Erst ver-
    sucht er, mich reinzulegen, und nun muss ich auf
    einem alten Mann herumhacken, der seine Frau
    verloren hat.« Mit einem Seufzer erhob sie sich.
    »Ich möchte Ihnen mein Mitgefühl aussprechen,
    Mr Auerbach«, sagte sie zu dem Zeugen, und
    man hörte, dass sie es aufrichtig meinte. »Ich
    danke Ihnen«, sagte er.
    »Möchten Sie sich einen Moment ausruhen?« Er
    schüttelte den Kopf. »Hätten Sie gerne ein Glas
    Wasser?«
    »Ja, vielleicht, das wäre nett«, antwortete er.
    Dana hielt das Glas schon bereit, als er die Worte kaum ausgesprochen hatte.
    »Danke schön«, sagte Auerbach, nahm es in
    Empfang und trank ein paar Schlucke. »Lassen
    Sie sich Zeit, Sir.«
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    »Es geht schon wieder«, sagte er.
    Dana lächelte ihn herzlich an. »Gut, dann hätte
    ich ein paar Fragen an Sie.«
    »Bitte«, sagte er.
    »Sie sagten, der Wagen sei Ihnen hauptsächlich
    wegen des Aufklebers in der Windschutzscheibe
    aufgefallen, nicht wahr?«
    »Nein. Hauptsächlich ist er mir aufgefallen, weil es das einzige Fahrzeug war, das in dieser Straße geparkt hatte. Und dann bemerkte ich noch den
    Aufkleber.«
    »Richtig«, sagte Dana. »Und Sie sagten auch,
    dass Sie die Farbe des Fahrzeugs nicht erkennen
    konnten, nur dass es dunkel war. Schwarz oder
    grau, sagten Sie.«
    »Genau.«
    »Und Sie wussten, dass es sich um einen Aufkle-
    ber vom Militär handelte, aber Sie konnten die
    Farbe des Zusatzaufklebers nicht erkennen?«
    »Ja«, bestätigte Auerbach, »wegen der Straßen-
    beleuchtung.«
    »Und Sie wissen nicht, was auf dem Zusatzauf-
    kleber stand, sagten Sie?«
    »Genau.«
    »In welchem Bereich bei den U-Booten«, fragte
    Dana beiläufig, »war übrigens Ihr Neffe tätig?«
    »Er war Fernmeldetechniker«, sagte der kleine
    Mann. »Er hat heute einen Elektronikladen.«
    Dana ging zum Tisch der Verteidigung und nahm
    ein Beweisstück von Joan entgegen. Es war ein
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    circa neunzig Zentimeter breites und sechzig
    Zentimeter hohes Schild, auf dem das vergrößer-
    te Logo des Verteidigungsministeriums mit einem
    leuchtend roten Balken darunter zu erkennen
    war. Auf dem Balken stand in schwarzen Groß-
    buchstaben »NAS EALLON«. »Mr Auerbach,
    gleicht der Sticker, den Sie in der Windschutz-
    scheibe des geparkten Wagens sahen, in irgend-
    einer Weise diesem hier?«, fragte sie und hielt
    das Schild hoch, damit der Zeuge und die Ge-
    schworenen es sehen konnten. Der kleine Mann
    nickte. »Ja, das hätte es sein können.«
    »Nehmen Sie bitte zu Protokoll, Euer Ehren, dass
    es sich bei dem Sticker, von dem der Zeuge ge-
    rade die Ähnlichkeit mit dem Sticker bestätigte,
    den er in der betreffenden Nacht gesehen hat,
    eine Vergrößerung vom Luftwaffenstützpunkt Fal-
    lon in Nevada handelt.«
    »Wird ins Protokoll aufgenommen«, bestätigte
    Bendali, als ein Murmeln durch den Gerichtssaal
    ging. Dana sah aus dem Augenwinkel, dass Brian
    ihr einen ebenso anerkennenden wie erbosten
    Blick zuwarf. »Nun, Mr Auerbach«, fuhr sie fort,
    »konnten Sie durch Zufall das Nummernschild an
    dem besagten Fahrzeug erkennen?«
    Der Zeuge überlegte einen Moment. »Nein, nicht
    richtig«, sagte er dann. »Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern.«
    »Bitte denken Sie genau nach«, insistierte Dana.
    »Es würde sich um das vordere Nummernschild
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    handeln, und Sie haben bereits ausgesagt, dass
    der Wagen in Ihre Richtung wies und Sie vor ihm
    vorbeigingen.«
    »Ja, das stimmt«, gab der kleine Mann zu. »Das
    Nummernschild war wohl da, weil es mir sicher
    aufgefallen wäre, wenn der Wagen keines gehabt
    hätte. Aber ich kann mich nicht bewusst daran
    erinnern, es gesehen zu haben.«
    »Hatten Sie wenigstens den Eindruck, dass es ein
    Nummernschild aus dem Bundesstaat Washing-
    ton war?« Auerbach überlegte wieder. »Es tut mir
    Leid«, sagte er. »Nicht einmal dessen bin ich mir sicher.«
    »Gut«, fuhr Dana fort, »Sie haben vorhin ausge-
    sagt, dass Sie von der Ninth zur Jefferson zur
    Boren gingen, dann die Madison überquerten und
    die Madison bis zur Summit entlanggingen,
    stimmt das so?« Auerbach nickte. »Ja, das
    stimmt.«
    »Gingen Sie immer den gleichen Weg nach Hau-
    se, wenn Sie aus dem Krankenhaus kamen?«
    »Ja, sicher.«
    »Ich meine, ganz genau, Sir. Wäre es möglich,
    dass Sie gewöhnlich an der Boren

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