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MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: MeIster der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Lachen erstarb bei dem Gedanken an Ronan, und sie setzte ihren Weg ins vierte Obergeschoss fort. Sie hatte so viel Hoffnung in eine Beziehung mit ihm gesetzt. Es ging ihr nicht nur um das Ausleben von SM , sondern er berührte etwas in ihr. Außerdem hatte er sie immer wieder von Neuem überrascht. Er war einfühlsam, wenn sie sich stritten und dann wieder unnachgiebig, wenn es um das Ausleben ihrer Wünsche ging, selbst derjenigen, die sie nicht offen zugab. Er machte aus jeder Session ein einmaliges Erlebnis, etwas Besonderes. Nie zuvor hatte sich ein Mann derart viel Mühe beim Vorbereiten und Durchführen von Liebesspielen gegeben. Wie konnte jemand, der so wundervoll war, ein zweites Gesicht haben? Quälten ihn negative Hirngespinste, sobald er alleine war? Spionierte er sie heimlich aus, weil er fürchtete, sie würde ihn hintergehen, ihn ausnutzen und ihm eines Tages wehtun?
    Wenn sie ehrlich darüber nachdachte, hatte sie genau das getan. Sie hatte sich zwar nicht mit einem anderen Mann vergnügt, hatte ihn aber nicht über ihre anstehende Heimreise in Kenntnis gesetzt. Sie hatte sich am Anfang nur mit ihm getroffen, damit er ihr half ihre Sexliste abzuhaken. Am Ende hatte sie ihn verletzt, indem sie ihn aufklärte.
    Wahrscheinlich war ihre Liaison von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen, egal ob Ronan eine psychopathische Seite hatte oder nicht. Sex stellte keine Basis für eine ernsthafte und langfristige Beziehung dar, und an einem verrückten Ort wie dem Wild Side lernte man eben nur verrückte Menschen kennen, wie man auch an Blaine sah. Zu dumm nur, dass sie selbst zu den Gästen des SM -Clubs gezählt hatte.
    Wehmütig seufzend schloss sie ihre Wohnungstür auf. »Ich habe vergessen, die Schmutzwäsche im Bad einzupacken.« Früher hatte sie sie einfach in einer Ecke gesammelt, bis sie Milow das erste Mal zu sich einlud und nicht wollte, dass er auf ihre getragenen Slips schaute, wenn er auf der Toilette saß. Nun bewahrte sie sie in einer hüfthohen Blechtrommel mit dem Konterfei von Coraline auf, einer Buch- und Zeichentrickfigur, von der Milow behauptete, sie hätte eine gewisse Ähnlichkeit mit Kate.
    »Ich stell den Koffer schon mal neben die Porzellanberge in der Küche.« Er trat hinter ihr ein. »Keine Ahnung, wie du das alles noch hier reinbekommen willst.«
    »Das weiß ich selbst nicht.« Achselzuckend ging sie zum Badezimmer.
    Plötzlich erschrak sie. Ein Mann stand vor dem geöffneten Wandschrank, der über dem Waschbecken hing. Die Deckenlampe brannte nicht. Aber das Licht, das vom Flur in den Raum drang, ermöglichte es ihr, sein Gesicht zu erkennen. Als sie den Gegenstand in seiner rechten Hand bemerkte, taumelte sie rückwärts. Seine Linke krampfte sich um etwas zusammen. »Amos!«
    Überrascht weiteten sich seine Augen. Er bewegte sich nicht, war wie erstarrt.
    Sanft bat sie: »Leg das Brotmesser auf den WC-Deckel.«
    Er schaute es so erstaunt an, als wunderte er sich, warum er es in der Hand hielt.
    »Oder lass es einfach fallen. Bitte!« Aus dem Augenwinkel heraus sah sie, dass sich Milow auf leisen Sohlen näherte. Mit einer unauffälligen Geste bedeutete sie ihm, die Ruhe zu bewahren und vorerst im Hintergrund zu bleiben.
    Amos zeigte mit der Klinge auf den leeren Schrank. »Du ziehst aus.« Es war eine Feststellung, keine Frage.
    Zaghaft nickte sie, weil sie befürchtete, dass die Situation durch eine einzige Unachtsamkeit kippen könnte. Einen kleinen Teil ihrer Kosmetikartikel hatte sie mit zu Milow genommen und das, was sie bis zu ihrer Abfahrt nicht mehr brauchte, schon eingepackt.
    »Zu diesem Freak?« Amos fasste den Griff so fest, dass seine Handgelenke weiß hervortraten.
    Räuspernd baute sich Milow, der sich wohl angesprochen fühlte, schützend vor ihr auf.
    »Nicht zu dem«, sagte Amos, der nicht erstaunt schien, ihren besten Freund zu sehen. Er musste ihr Gespräch im Flur gehört haben, aber da es keinen Fluchtweg gab, war er einfach geblieben wo er war, wahrscheinlich in der Hoffnung, sie würden ihn nicht entdecken. »Zu dem anderen.«
    »Ronan?«, fragte Kate und kam hinter ihrem Freund hervor.
    »Ich dachte, er heißt Clodagh.«
    Überrascht brauchte sie einige Sekunden, um eins und eins zusammenzuzählen, dann verstand sie die Zusammenhänge. »Du hast den Brief aus meinem Postfach gestohlen, den meiner Granny, richtig?«
    »Deiner Großmutter?« Seine Stirn krauste sich. »Ich dachte, Clodagh ist ein Name für Männer.«
    Ihr wurde heiß, aber sie

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