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Melodie des Südens

Melodie des Südens

Titel: Melodie des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
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das Gewehr zur Seite, das er gerade geölt hatte, als Marianne Johnston das Haus betrat und an den Bändern ihrer Haube zog.
    Yves erhob sich. »Miss Johnston, ich denke, sie kennen Miss DeBlieux?«
    Schnell und heiß durchzuckte die Eifersucht Simone. Was tat diese Frau hier? Miss Johnston hatte ihr die Hand zur Begrüßung hingestreckt, aber Simone nahm sie ohne große Freundlichkeit. »Miss Johnston.«
    »Nennen Sie mich doch bitte Marianne. Wir kennen uns gut genug, um uns beim Vornamen zu nennen, oder?« Marianne lächelte, aber Simone brachte es nicht fertig, das Lächeln zu erwidern. Sie beobachtete Mariannes Gesicht, versuchte daraus zu lesen, ob Marianne irgendeinen Anspruch auf Gabriel erhob. Aber was sie sah, war eher höflich zurückgehaltenes Erstaunen: Marianne schien keine Vorstellung zu haben, warum Simone hier war. Wenn sie irgendwelche Absichten auf Gabe hat, würde sie ihr die sofort austreiben!
    »Miss Marianne, ich muss gestehen, dass ich erstaunt bin, Sie hier mit meinem Verlobten anzutreffen.«
    Marianne zog die Augenbrauen hoch.
    Aha, sie wusste nichts davon. Simone wartete auf ein Stirnrunzeln, Verachtung, Missfallen, weil sie als Weiße sich mit einem Farbigen verlobt hatte.
    »Ach, ich wusste ja gar nicht, dass Sie und Dr. Chamard verlobt sind.«
    Simone sah nichts als Überraschung. Sie musste doch wohl wissen, dass Gabriel zu einem Achtel schwarz war?
    »Miss Marianne schätzt Gabriel sehr, Simone. Und sie hat ihn sehr freundlich und fähig behandelt.«
    »Behandelt?«
    »Seinen Fuß«, erklärte Marianne.
    »Seinen Fuß?«
    »Hast du seinen Fuß nicht bemerkt?«, fragte Yves.
    »Ach so, ja, ich erinnere mich, du hast geschrieben, dass er sich den Fuß gebrochen hat.«
    Yves warf Marianne einen Blick zu. »Sie hat es nicht gemerkt.«
    Simone runzelte die Stirn. Gabriel hatte sich etwas ungeschickt im Bett bewegt, und sie erinnerte sich vage, dass er einen Verband am Fuß getragen hatte. Fragend blickte sie von einem zum anderen. »Was ist passiert?«
    »Ich erzähl es dir gleich. Setz dich erst mal hin und nimm eine kleine Erfrischung zu dir. Du musst doch halb verdurstet sein von dem langen, trockenen Weg.«
    Marianne stellte drei Blechtassen auf den Tisch, und Yves suchte in seiner Tasche nach dem Fläschchen mit Whiskey. Simone setzte sich auf einen der Lederstühle und rang die Hände im Schoß. Es konnten keine guten Nachrichten sein, die er hatte.
    Aus einem abgestoßenen Keramikkrug schenkte Yves Brunnenwasser ein, allerdings etwas weniger in die Tasse, die vor ihm stand und in die er einen Schuss Whiskey schüttete. Dann reichte er die Tasse an Simone weiter. »Langsam trinken«, befahl er ihr.
    Zwischen Yves und Marianne sitzend, hörte sie die Geschichte von Gabriels verstümmeltem Fuß. Ginny, so sagten sie, hatte so lange allein auf der Farm gelebt, dass sie ein wenig »exzentrisch« geworden war, wie Yves sich ausdrückte. Aber sie war eine gute Seele. Vermutlich hatte sie mit der Amputation der Zehen Gabes Bein gerettet, wenn nicht sein Leben.
    »Und ich glaube, Gabriel mag sie sehr gern«, fügte Marianne hinzu.
    Die Tür zum Schlafzimmer ging auf. Gabriel stützte sich auf eine Krücke, die Luke ihm gemacht hatte, und ließ sich auf der anderen Seite von seinem Vater stützen. Er lächelte ihnen allen zu, aber die Anstrengung ließ ihm den Schweiß ausbrechen.
    Simone hätte am liebsten Bertrand Chamards Platz an Gabriels Seite eingenommen, hielt sich aber zurück. Sein Vater liebte ihn schließlich auch, sie würde ihn für eine Weile teilen müssen.
    Marianne überließ Gabriel ihren Stuhl und stellte einen weiteren für seinen Vater neben ihn. »Wenn ihr mich entschuldigen wollt, ich muss mich um den Kleinen kümmern, solange Pearl im Garten arbeitet.«
    »Wo ist Ginny?«, fragte Gabe.
    »Sie zeigt Luke die Bienenstöcke draußen im Wald«, antwortete Yves. »Sie fängt schon an, ihn Caleb zu nennen, kannst du dir das vorstellen?«
    Gabe lachte. »Sorgt bloß dafür, dass sie keine Axt in die Finger bekommt.«
    »Wie kannst du nur darüber lachen?«, fragte Simone.
    Gabriel griff nach ihrer Hand. »Der Fuß oder mein Leben.«
    »Aber, mein Gott …«
    Gabe schüttelte den Kopf. »In dem Moment schien ihr die Methode vollkommen logisch. Und sie hat mir tatsächlich das Leben gerettet, Simone, vor der Sache mit der Axt und danach noch einmal.«
    Mit einem hoffnungsvollen Blick sah Bertrand Chamard Yves an. »Habe ich hier gerade Whiskey gerochen?«
    Marianne band ihre

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