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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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nicht von Belang und es gibt Wichtigeres, um
dass sich die Politiker von Frankfurt kümmern müssen. Vermeiden Sie
ein Nachfragen durch andere Institutionen und erklären Sie, dass Sie
sich bereits um diese Angelegenheiten kümmern.“.
    „Soll
ich mich denn mit diesen Kämpfen beschäftigen?“. Wie genau man
doch formulieren muss, es hat auch seine Tücken.
    „Seien
Sie sich gewiss, Herr Westermann, dass diese Umstände in meinen
Händen gut aufgehoben sind. Ich betreue alles Weitere und beschere
Frankfurt eine blendende Zukunft. Sehen Sie nur zu, dass diese
Auffälligkeiten nicht beachtet werden. Das ist alles.“.
    „Ich
danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Herr Lancaster.“.
    „So
ist es recht. Ich werde mich bei Gelegenheit wieder bei Ihnen melden
und bleiben Sie aufmerksam für Nachrichten von mir.“. Er erhebt
sich respektvoll, denn ich begebe mich bereits Richtung Tür.
Annemarie springt, wohl etwas überrascht von dem schnellen Ende, auf
und kommt zu mir.
    „Ich
wünsche Ihnen noch einen erfolgreichen Abend und ich erwarte weitere
Instruktionen.“.
    „Erledigen
Sie meine erteilte Aufgabe zu meiner Zufriedenheit und ich werde Sie
wohlwollend behandeln, Herr Westermann.“. Er verbeugt sich ergeben
und verbleibt in dieser Haltung, bis ich mit Annemarie das Zimmer
verlassen habe.
    Im
Flur ergreift sie meine Hand, ich bin erst etwas verwirrt, doch
erinnere ich mich an ihre geforderte Tarnung.
    Erst
im Fahrstuhl redet sie mich an, wobei sie ihre Hand aber nicht aus
meiner nimmt.
    „Du
magst das, oder?“.
    „Was
mag ich?“.
    „Du
spielst gerne mit deinen Möglichkeiten, so wie ich die Menschen
gerne bloßstelle, so stehst du drauf, sie zu unterwerfen.“.
    „Ist
das schlimm?“.
    „Nein,
nur interessant. Schön, dann ist es ja vielleicht doch weniger
langweilig für mich als erwartet. Wohin geht es jetzt?“.
    „Wir
fahren zu Herr Juncker, dem Polizeipräsidenten, nach Hause. Er wird
uns empfangen und ergeben den Plänen folgen.“.
    „Gleichst
du mit diesem Verhalten die fehlende Vormachtstellung in deinem
Rudelumfeld aus?“. Ich sehe sie an, ich verstehe nicht, was sie
meint.
    „Meine
fehlende Vormachtstellung?“.
    „Du
hast keinen unter dir, niemand, der deinem Befehl folgt, du kannst
nur bitten. Aber die armen Tölpel hier kannst du anweisen und
herumkommandieren wie du willst.“. Die Fahrstuhltür öffnet sich
und ein Pärchen in Abendgarderobe steigt zu uns, so dass ich nicht
weiter auf sie eingehen kann. Die beiden sind anscheinend auch auf
dem Weg in die Parkhausebene. Ich blicke stumm geradeaus und warte
ab, bis dieses erzwungene Schweigen ein Ende finden kann.
    „Die
Tante im Zimmer eben war komisch, Papa, sie hat so laut gestöhnt und
du auch. Geht es dir schlecht?“. Ich senke meinen Kopf und bekomme
nur aus den Augenwinkeln mit, wie das Paar sich zu mir dreht. Ich
drücke Annemaries Hand ganz fest, in der Hoffnung, sie möge
aufhören.
    „Wenn
es dir schlecht geht, dann nimm doch dieses weiße Pulver, dass Mama
nimmt, danach geht es ihr auch immer viel besser.“.
    „Anna!
Hör auf!“, sage ich streng.
    „Entschuldige,
Papa, ich bin schon leise. Ich will nicht, dass du wütend wirst und
mich…“, sie lässt es unausgesprochen und deutlich erkenne ich,
obwohl es wie schluchzen klingen soll, dass sie lacht. Ich erhebe den
Blick wieder und erkenne, wie die Frau mich angewidert ansieht und
der Mann sie ein wenig von mir wegzieht. Und kaum öffnet sich die
Fahrstuhltür, stürmen sie förmlich heraus und ich höre die Frau
flüstern
    „Wir
müssen das Jugendamt anrufen… oder die Polizei, das geht doch so
nicht!“.
    Ich
zerre Annemarie zum Wagen und der Chauffeur öffnet uns umgehend die
Türen. Kaum sitzen wir in der schallunterdrückten Kabine des Autos,
sage ich
    „Das
ist anstrengend, Annemarie! Und unnötig! Ich kann diesen
zusätzlichen Aufwand nicht gebrauchen und Ärger schon gar nicht!“.
Sie streckt mir nur die Zunge entgegen und sagt
    „Du
hast deinen Spaß, ich meinen.“.
    „Ich
verlange, dass du deinen Spaß aber auf Bereiche richtest, die
außerhalb meines Aktionsraums liegen. Jetzt darf ich mir schon
wieder ein neues Hotel suchen.“.
    „Ach
quatsch, das interessiert doch keinen. Die Alte kann doch dein
Gesicht nie genau beschreiben und er redet es ihr sowieso gerade
aus.“.
    „Woher
willst du das so genau wissen?“.
    „Anton.“,
sagt sie nur, als wäre das die einzig richtige Antwort auf meine
Frage.
    „Ich
habe nicht den Eindruck, dass du zur

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