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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Dann
nehme ich die Klinge wieder weg und gehe ein paar Schritte um ihn
herum. Das war doch
gar nicht so schwer.
    „Warum
unterhalten wir uns nicht ein wenig, Mr Hayes? Ich hätte da durchaus
einige Fragen und Sie sicher interessante Antworten.”. Er hat den
Schmerz eben klaglos ertragen, er ist tapfer, tapfer und dumm.
    „Ich
habe keine Antworten für
Sie.”.
    „Das
wäre aber Schade, dann müsste ich wohl Ihre kleine Tochter
befragen, ob sie etwas weiß.”. Ich merke deutlich wie ein Ruck
durch seinen Körper geht. Ja, die Familie, sie ist doch immer ein
Schwachpunkt, eine Achillesferse. Und fast tut es mir etwas leid,
dass ich diesen ‘Joker’ bereits so früh gezogen habe.
    „Sie
hat nichts damit zu tun, lassen Sie sie in Ruhe!“, schreit er mich
wieder an.
    „Mr
Hayes, ich denke, Sie verkennen Ihre Lage. Sie sind nicht in der
Position, um Forderungen zu stellen. Sie können höchstens versuchen
mich milde zu stimmen und zu hoffen, dass ich keine weiteren
Maßnahmen ergreifen werde.”. Ich lasse meinen Satz etwas auf ihn
wirken. Er presst seine Lippen eng aufeinander, aber ich erkenne,
dass er seine Haltung mir gegenüber gerade etwas geändert hat.
    „Was
wollen Sie wissen?“, fragt er dann leise nach.
    „So
ist es brav, aber wenn Sie sich mir so schnell ergeben,
habe ich ja gar nichts davon. Spielen wir doch erst
einmal ein wenig, Mr Hayes, dann sehen wir ja, welche Fragen ich noch
habe.”. Ich rede mich selber in Rage, in eine Vorfreude, die mich
meine Restzweifel ein wenig vergessen lässt. Ich könnte ihm ganz
sicher auch einfach nur mein Blut geben und meine Blutmächte auf ihn
anwenden, um die gleichen Informationen zu erhalten... doch das wäre
in diesem Zusammenhang etwas unspektakulär.

    Hustend
spuckt er Blut aus und ächzt laut auf. Mehrere kräftige Schläge in
seine Magengegend, teilweise auch etwas darüber, habe ich ihm
verpasst. Dabei habe ich ihm sicher auch einige Rippen gebrochen,
meine Zielgenauigkeit ist nicht sehr hoch, doch ich übe ja noch.
Mehrere Schnitte zieren klaffend sein Gesicht und ich habe meine
anfänglichen Zweifel vollkommen abgelegt, dass ich vielleicht mit
dieser Aufgabe überfordert sein könnte. Um mein Werkzeug gut halten
zu können, gehe ich wieder zur Arbeitsplatte, ziehe geräuschvoll
die blutverschmierten Nitrilhandschuhe aus und lege neue an.
    „Wenn
Sie dann jetzt soweit wären, Mr Hayes, mir aufmerksam zuzuhören...”.
    „Du
elender Bastard, du perverses Schwein...“, stammelt er nur. Meine
Mundwinkel heben sich grinsend bei seinen Worten.
    „Ganz
wie sie meinen, Mr Hayes.”. Ich greife nach dem kleinen und
unscheinbaren Reizstromgerät und wähle passende Elektroden aus. Ich
stelle die Box neben ihn auf den Boden, reiße sein T-Shirt entzwei
und klebe die flachen Elektroden auf seine Brustmuskeln.
    „Was...
was hast du vor, du Monster?”, seine Frage klingt zwar wütend,
aber die Angst schwingt ganz deutlich mit.
    „Nur
eine kleine Motivationshilfe nicht mehr so vorlaut zu sein, Mr
Hayes.”. Ich nehme die Box wieder in die Hand, lege ein paar
Schalter um, damit die Elektronik bereit und eingestellt ist und gehe
zwei Schritte nach hinten. Noch nie habe ich solch ein Instrument
benutzt und ich habe keine Erfahrung damit, welche Werte schmerzhaft
sind und welche nicht. Und zu meiner Enttäuschung, zuckt er nach dem
ersten Impuls nur kurz mit den Muskeln, aber kein Laut entdringt
seiner Kehle. Ich stelle die Regler bedeutend höher ein und
aktiviere die Elektroden erneut. Er schreit, laut und unkontrolliert,
seine Wunden im Gesicht reißen noch weiter auf, aber er kann sich
nicht beherrschen. Ich kontrolliere ihn mit diesem kleinen Gerät, es
ist faszinierend. Ich schalte den Strom wieder ab, doch sein Körper
zuckt noch eine ganze Weile nach und schmerzverzerrt zieht er
ungewollte Grimassen.
    „Wollen
wir dann jetzt, Mr Hayes?”, meine Stimme ist die ganze Zeit über
ruhig und ausgeglichen.
    „Ja...“,
stottert er, immer noch gequält von den Nachwirkungen des Stroms.
Ich beschließe die Regler wieder etwas herunter zu drehen, damit er
auch nach weiteren Stromschlägen noch in der Lage sein kann zu
antworten.
    „Sie
planen also gemeinsam mit Freunden ein kleines Attentat. Stimmt
das?”. Er zögert und er überlegt mir deutlich zu lange. Ich
verlange, dass seine Antworten direkt und ehrlich sind. Ich drücke
erneut den Auslöser. Ich höre sein Schluchzen und Jammern und ich
kann es nicht vor mir selbst verheimlich,
es erregt

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