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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Freiheit selbst jener Vampire einzuschränken, die sie nicht direkt geschaffen hat. Sie hat Stefan geschaffen, und ich denke, sie hat auch Andre geschaffen. Aber Estelle und die meisten anderen sind nicht ihre Kreaturen. Als sie aufhörte, der Siedhe ihre Aufmerksamkeit zu schenken, kümmerten sich Stefan und Andre in ihrem Namen um alles. Aber einige der älteren Vampire wurden widerspenstig.«
    »Estelle und Bernard«, riet ich, denn ich erinnerte mich an den Mann in dem adretten Anzug.
    Naomi nickte. »Diese vier – Stefan, Andre, Estelle und Bernard – sind die einzigen Vampire, die stark genug sind, außerhalb der Siedhe zu leben. Stefan sagt, sobald sie existieren können, ohne sich von der Herrin zu nähren, neigen Vampire dazu, ihr eigenes Territorium deutlicher abzustecken, also schickt man sie aus, damit sie ihre eigenen Menagerien gründen.« Sie hielt inne. »Tatsächlich sind es fünf. Der Magier lebt ebenfalls allein.«
    »Der Magier?« fragte ich.
    Sie nickte. »Wulfe. Sie haben ihn gesehen; Stefan hat erwähnt, dass er bei der Verhandlung war. Er sieht noch jünger aus als Daniel und hat weißblondes Haar.«
    Der Junge, der die Magie mit dem Stuhl gewirkt hatte.
    »Als Marsilia nicht aufpasste, ist es Estelle und Bernard gelungen, ein paar neue Vampire zu schaffen.«
    »Sie nähren sich von den Neuen«, spann ich ihre Erzählung weiter. »Das macht sie mächtiger, als sie ansonsten sein könnten.«
    »Genau. Ich bin ganz sicher, was diesen Teil angeht.«
    »Aha.«
    »Es gibt einen Grund, wieso Marsilia ihnen die neuen Vampire nicht abnehmen kann. Ich glaube, es liegt daran,
dass die neuen Vampire schon mehrmals Blut mit ihren Herren ausgetauscht haben, und sie würden ohne das Blut dieser bestimmten Vampire krank werden und vielleicht sterben. Vampire reproduzieren sich sehr langsam, also sind sie mit den Neuen sehr vorsichtig – selbst wenn das bedeutet, dass Bernard und Estelle Macht gewinnen, die gefährlich für Marsilia werden könnte. Also«, fuhr sie fort, »gibt es Auseinandersetzungen innerhalb der Siedhe. Stefan glaubte, dass Marsilia ihren Zugriff auf die Siedhe verliert. Niemand rebelliert offen gegen sie, aber die Herrin hat auch nicht mehr die absolute Kontrolle.«
    »Wie wirkt sich das Auftauchen des Zauberers auf ihre Position aus?«, fragte ich, und Naomi lächelte mich an, als wäre ich eine Studentin, die endlich den richtigen Schluss gezogen hat.
    »Ein Vampir ist in der Stadt und macht Ärger«, sagte sie. »Marsilia müsste sich darum kümmern – aber dieser Vampir hat gezeigt, dass er stärker ist als Stefan. Vampire … je älter sie werden, desto mehr Angst haben sie vor dem Tod. Stefan hat mir gesagt, sie hat ihn nicht deshalb allein hinter dem Zauberer her geschickt, um ihn zu bestrafen, sondern auch, weil sie sonst niemanden schicken konnte, weil die anderen nicht gehen wollten. Von den fünf mächtigsten Vampiren gehören nur Stefan und Andre wirklich ihr.«
    Also war er wirklich verzweifelt gewesen, als er zu mir gekommen war.
    »Warum jagt Marsilia ihn nicht selbst? Sie ist die Herrin und die Mächtigste von allen.«
    Naomi schürzte die Lippen. »Würde Ihr Alpha ein so gefährliches Geschöpf jagen, wenn er Krieger hat, die an seiner Stelle kämpfen können?«
    »Das hat er bereits getan«, sagte ich. »Ein Alpha, der sich
darauf verlässt, dass andere seine Kämpfe für ihn austragen, bleibt nicht lange Alpha.«
    »Er ist nicht tot.« Ich drehte mich um, als ich hinter mir eine Männerstimme hörte.
    Der Mann, der in der Tür stand, sah aus, als wäre er Mitte fünfzig, und trotz seiner ein wenig rundlichen Mitte wirkte er immer noch kräftig. Ich warf einen Blick auf seine Hände und war nicht überrascht, dass sie von einem Leben schwerer Arbeit rau und schwielig wirkten. Wie ich war auch er jemand, der sein Geld offenbar mit den Händen verdiente.
    »Wer ist nicht tot, Ford?«, fragte Naomi, aber er ignorierte sie vollkommen.
    Er sah mich aus strahlenden Augen an und ging einen Schritt weit in die Küche hinein. Ich konnte den Blick nicht von seinen Augen abwenden. »Er ist nicht tot«, sagte er eindringlich. »Wenn er tot wäre, würde die Schwelle nicht mehr wirken. Ich war hier, als Andre nicht hereinkommen konnte. Nur Stefan hat dieses Haus zu einem Heim gemacht. Ich würde es wissen, wenn er tot wäre.«
    »Hör auf, Ford«, sagte Naomi scharf, und der Geruch ihrer Angst lenkte mich von Fords leuchtenden Augen ab, die wie flüssiges Kristall aussahen.
    Ich

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