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Mia und der griechische Milliardär

Mia und der griechische Milliardär

Titel: Mia und der griechische Milliardär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE REID
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nicht, auch nur einen Bissen herunterzubekommen. Außerdem schmerzte ihr Handgelenk so heftig, dass Mia die Zähne zusammenbeißen musste, um sich nicht zu verraten.
    Zu dritt wanderten sie zu dem großen Zeltpavillon hinüber, der ein Rednerpult und ein opulentes Buffet beherbergte. Die Anwesenden applaudierten bei ihrem Eintritt. Mia errötete und bedankte sich mit einem scheuen Lächeln für die Sympathiebekundung. Nina richtete ein paar Worte an ihre Gäste und bedankte sich für ihr Verständnis. Dann eilte sie auf der Suche nach ihrem Gatten davon.
    Als Mia Nikos’ Hand federleicht auf ihrem Rücken spürte, traf es sie wie ein elektrischer Schlag. Falls er ihre Reaktion bemerkte, so zeigte er es zumindest nicht, sondern blieb dicht bei ihr, bis er sie sicher zu einem Sitzplatz geleitet hatte. Zwischen ihnen herrschte eine Spannung, die Mia nicht ganz deuten konnte. Sich der neugierigen Blicke der anderen Gäste bewusst, behielt sie das Lächeln auf den Lippen, bis das Interesse um sie herum abflaute. Dann lehnte sie sich mit einem leisen Seufzer in ihrem Stuhl zurück.
    Nur Nikos ließ sie immer noch keine Sekunde aus den Augen. Als Mia sich nervös vorbeugte und nach ihrem Weinglas griff, konnte sie einen kleinen Schmerzenslaut nicht unterdrücken. Nikos schien nur darauf gewartet zu haben. Er schoss förmlich nach vorn, um endlich ihr verletztes Handgelenk genauer zu untersuchen, zuckte aber im letzten Moment zurück, weil ihm einfiel, dass seine PA ihn beschuldigt hatte, sie immer wieder grundlos und wie selbstverständlich zu berühren.
    Für ihn war es ein absolut verständlicher Impuls, obwohl er sich über die Gefühle, die er seiner aufreizenden Assistentin entgegenbrachte, keine Rechenschaft ablegte. Doch Mia wollte er keinesfalls auf abwegige Gedanken bringen.
    Um seinen rastlosen Fingern etwas zu tun zu geben, griff er nach seinem eigenen Glas und stürzte den Wein in einem Zug herunter. Sie scheint mit der ganzen Situation ohnehin viel besser zurechtzukommen als ich, dachte er fast neidisch, als das Festmahl einfach kein Ende nehmen wollte. Irgendwann reichte es ihm, und er fasste einen spontanen Entschluss.
    Sobald sich die ersten Gäste von der Tafel erhoben, stand er auf, legte eine Hand unter Mias Ellenbogen, zog sie sanft von ihrem Sitz und führte sie wortlos aus dem Pavillon. Dem Bankett würde eine Charity-Auktion folgen, danach spielte eine Liveband zum Tanz auf, woran sich ein Kabarett mit prominenten Künstlern anschließen sollte, das via Satellit zum Lago di Como übertragen wurde.
    Nikos war entschlossen, dem ganzen Theater zu entfliehen. Er ignorierte das Blitzlichtgewitter der Paparazzi und die Mikrofone der Fernsehreporter, die ihren Abgang verfolgten und versuchte nur, seine langen Schritte Mias Getrippel anzupassen. Offensichtlich fühlte sie sich nicht ganz sicher auf den zierlichen Goldsandalen, die Nina ihr geliehen hatte.
    Wenige Minuten später sank sie erleichtert in den luxuriösen Ledersitz von Nikos’ Helikopter und schloss erschöpft die Augen. In ihrem Handgelenk pochte es schmerzhaft, ihr Kopf drohte zu zerspringen und hinter den Lidern brannten heiße Tränen.
    „Okay“, sagte ihr Boss, kaum dass sein Pilot startete. „Erzähl mir, was los war.“
    Vorsichtig öffnete Mia die Augen und schaute in seine Richtung. Nikos saß lässig in den Fenstersitz hingelümmelt, die langen Beine bequem von sich gestreckt und musterte sie unverwandt.
    „Ich weiß nicht, was passiert ist“, erwiderte sie ausweichend.
    „Wenn du mich anlügst, finde ich es heraus“, warnte er sie. „Santinos Sicherheitsleute untersuchen gerade das zur Verfügung stehende Filmmaterial. Ich selbst habe dich fallen sehen und bin überzeugt, du wurdest gestoßen. Und jetzt möchte ich wissen, warum dir jemand so etwas antun sollte und weshalb du auch noch versuchst, diese Person zu schützen.“
    Mia fühlte sich in die Enge getrieben. „Ich weiß gar nicht, warum du dieses Thema so obsessiv verfolgst“, murrte sie gereizt.
    Statt einer Antwort zog Nikos sein Handy aus der Tasche und tippte eine Nummer ein. Auch ohne zu fragen wusste Mia, dass er Santino anrufen wollte, um nach dem Ergebnis der Recherche zu fragen.
    „Du bist so ein Sturkopf!“, fauchte sie. „Jetzt pack schon das Handy weg! Also, wenn du es unbedingt wissen musst … ich glaube, es war Anton Brunel, der mich gestoßen hat.“
    „Brunel?“, echote Nikos überrascht. „War er heute Abend auf dem Ball?“
    Sie nickte.

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