Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midnight Breed - Alles über die Welt von Lara Adrians Stammesvampiren

Midnight Breed - Alles über die Welt von Lara Adrians Stammesvampiren

Titel: Midnight Breed - Alles über die Welt von Lara Adrians Stammesvampiren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
konnte?
    Scheiße! Er war ein Idiot, zu denken, dass ihr das als Grund zum Bleiben reichen würde. Er konnte ihr keinen Vorwurf daraus machen, wenn sie ihren Koffer fertig gepackt und sich auf den Weg nach Louisiana gemacht hätte, sobald er aus ihrem Bett gekrochen war, zwölf Stunden zuvor.
    Er konnte sie nicht so schnell verloren haben.
    Er
würde
sie nicht so einfach gehen lassen, verdammt. Und das hatte weniger mit dem Orden oder dem Protokoll der Dunklen Häfen zu tun, als er zugeben wollte, nicht einmal sich selbst gegenüber.
    Wenn Savannah die Stadt verließ, würde er ihr eben folgen.
    Gideon packte den Türknauf. Abgeschlossen.
    Er war stark genug, um das verdammte Ding mit bloßen Händen abzureißen, aber als Stammesvampir mit übernatürlichen Kräften war er nicht auf Steinzeitmethoden angewiesen.
    Mental löste er die beiden Bolzenschlösser aus ihren Angeln. Die Tür sprang auf, und Gideon schlüpfte in die Wohnung. Ein schneller Blick in ihr Schlafzimmer sagte ihm, dass seine schlimmsten Befürchtungen zutrafen.
    Savannahs Koffer war weg, und im vollgestopften kleinen Kleiderschrank hingen mehrere leere Kleiderbügel.
    »Verdammt«, knurrte er und stapfte hinaus ins Wohnzimmer, wo er sie erst gestern Abend noch geküsst und in seinen Armen gehalten hatte, während sie an ihn geschmiegt auf dem Sofa schlief. Er sah sich in der ganzen Wohnung um, auf der Suche nach irgendeinem Hinweis, der ihn zu ihr führte.
    Da fiel sein Blick auf einen Notizblock neben dem Telefon in der Küche. Mit übernatürlicher Geschwindigkeit durchquerte er den Raum und hob ihn auf. Auf dem obersten Zettel hatte jemand in einer schwungvollen Handschrift
South Station
notiert
,
gefolgt von einer Nummer und einer Uhrzeit. Ein Busfahrplan.
    Savannahs Abfahrtszeit nach New Orleans.
    Sie verließ die Stadt.
    Und wenn diese Abfahrtszeit stimmte, war sie schon unterwegs.
    Fort, seit über zwanzig Minuten.
    Gideon raste trotzdem aus der Wohnung, entschlossen, sie einzuholen. Er brach zu Fuß auf, seine Stammesgene trugen ihn schneller als jedes von Menschen gemachte Verkehrsmittel.
    Er war nichts als ein kalter Luftzug für die Menschen, an denen er vorbeikam, seine Füße flogen über den Asphalt und durch den zähen Feierabendverkehr, in Richtung South Station.
    Savannah stellte ihren Koffer neben dem Papierhandtuchspender im leeren Vorraum der Toilette ab und trat in die mittlere Kabine. Sie betätigte die ausgeleierte Türverriegelung und hörte das leise Geräusch der Schwingtür am Eingang, als jemand nur wenige Sekunden nach ihr die Damentoilette betrat. Hoffentlich keiner, der ihren ramponierten alten American-Tourister-Koffer klauen wollte.
    Sie wollte gerade den Reißverschluss ihrer Jeans öffnen, als der Raum plötzlich widerhallte vom Geräusch von Metall, das schwer auf Beton kratzte. Als ob jemand den überquellenden Mülleimer quer über den Boden des Vorraums schleifte. Kam etwa das Reinigungspersonal, um sauber zu machen?
    »Hallo? Hier ist belegt«, rief sie.
    Und dann wünschte sie sich, den Mund gehalten zu haben, denn niemand antwortete.
    Der Raum wurde plötzlich ganz still, es war nichts mehr zu hören als das leise Tropfgeräusch eines Wasserhahns in eines der verstopften weißen Waschbecken im Vorraum. Savannah erstarrte, all ihre Instinkte waren schlagartig in Alarmbereitschaft.
    Sie lauschte, hoffte auf das Geräusch einer Stimme – dass sich jemand unbeholfen für die Störung entschuldigte und sie bat, die Toilette zügig zu verlassen, damit sie gereinigt werden konnte. Sie hörte nichts. Sie war alleine hier.
    Nein, nicht alleine.
    Von irgendwo auf der anderen Seite der klapprigen Metalltür atmete jemand keuchend mit offenem Mund. Schwere Stiefel näherten sich schlurfend auf dem dreckigen Betonboden und blieben vor ihrer Kabine stehen.
    Savannah erkannte sie sofort wieder.
    Das war der Obdachlose, der draußen im Terminal geschlafen hatte.
    Eine Angstwelle überflutete sie, sie bekam am ganzen Körper Gänsehaut, aber sie sagte im drohendsten Tonfall, den sie schaffte: »Du machst besser, dass du hier rauskommst, Arschloch, wenn du die Nacht nicht in einer Zelle verbringen willst.«
    Durch seinen keuchenden Atem hörte sie ein leises Lachen. Tief und bösartig. Irgendwie wahnsinnig. Vielleicht nicht ganz menschlich.
    Oh Gott.
    Savannah schluckte schwer. Sie war in der Toilettenkabine eingesperrt, wusste nicht, ob sie schreien und jemand anderen in ihren Albtraum mit hineinziehen sollte oder still

Weitere Kostenlose Bücher