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Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Chidolue
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die für wissbegierige Kinder im ersten Stock.
    Hier oben ist die ganze Wand beschrieben und bemalt. Tausend … ach was … zweitausend Jahre an einer einzigen Wand! Boah!
    Millie läuft die zweitausend Jahre flitziflugs ab. Dann geht sie wieder runter ins Parterre, wo Trudel immer noch auf dem Pferdchen hockt. Aber dahinter, in der Ecke, gibt es echte Wikingerklamotten. Boah! Auch Trudelchen steigt vom Pferd und kommt an. Schon schnappt sie sich einen Helm und setzt ihn sich auf den Kopf. Ui, sieht die kleine Schwester toll aus! Genau wie ein kampflustiger Wikinger. Und wie sie lacht! Das dröhnt wie das Gelächter eines gefährlichen Kriegers. Super, Trudel!
    Millie zieht sich ein Kettenhemd über. Gar nicht so einfach, uff, uff, uff. »Wie seh ich aus?«
    »Toll!«, dröhnt es aus Trudels Helm. »Und wie sseh ich auss?«
    Ja, ja … toll.
    Jetzt fehlt noch der Helm. Gut, dass einer übrig ist. Wenn Millie darin bloß halb so gut aussieht wie Trudel, dann muss Papa ein Foto von ihr machen.
    Auch der Wikingerhelm geht nur mit Müh und Not über ihren Dez. Hat Millie denn eine zu große Nase? Endlich ist es geschafft, auch wenn der Helm ihr die Nase fast platt drückt. Papa muss sie bitte fotografieren. Wo ist er denn?

    Oben!
    Also stapft Millie die Treppe hinauf und Papa knipst begeistert ein Bild von ihr. Wow! Wenn Millie so zu Hause auftauchen würde, dann hätten alle Respekt vor ihr. Sogar Gus, der ihr schon mal eine reingehauen hat.
    Mit Helm und Kettenhemd schleicht Millie hinter Mama her, die die komplette Aufschrift an der Wand zu entziffern versucht. Ist doch Schwedisch, Mama! Kann kein Mensch verstehen. Außer den Schweden.
    Mama ist so in Gedanken, dass sie ordentlich zusammenfährt, als sie sich umdreht und hinter ihr ein Wikinger steht.
    »Huch!«, stößt sie aus und macht vor Schreck sogleich einen Schritt zurück.
    Millie lacht sich kaputt und Mama ist zum Glück nicht das Herz stehen geblieben.
    »Jetzt reicht es«, meint Papa schließlich. »Irgendwann müssen wir ja auch noch mal zurückfahren.«
    »Och nööö.«
    »Och jooo«, sagt Papa. »Nimm deinen Helm bitte ab.«
    Leider müssen sie die tollen Verkleidungssachen wieder abgeben.
    Na gut. Millie zerrt und zieht und zieht … und kriegt den Wikingerhelm nicht vom Kopf. Da ist nichts zu machen. Hilfe! Hilfe!
    Wahrscheinlich hat Trudel sich den falschen Helm geschnappt, den für die älteren Kinder, und Millie hat nach dem in der Mini-Baby-Größe gegriffen. Hat schon beim Aufsetzen ordentlich geklemmt!
    »Herrgott noch mal«, sagt Papa bereits genervt.
    Mama kommt Millie zu Hilfe. Nützt nichts! Millies Nase ist zu groß, zu lang, zu dick und zu stupsig. Oder ist sie inzwischen gewachsen? Sie bekommt kaum Luft! Wenn Mama weiter so ruckelt und zuckelt, dann bricht die Nase ab!
    Muss Millie jetzt für immer und ewig mit dem Wikingerhelm auf dem Kopf rumlaufen? Hilfe! Hilfe!
    Tante Gertrud kommt mit Trudel an der Hand die Treppe heraufgestapft. »Was ist denn hier los?«
    Siehst du doch!
    »Du meine Güte! Das ist ja fast so wie bei Michel mit der Suppenschüssel! Der wurde die auch nicht los!«
    Stimmt nicht, Tante! Michel aus Lönneberga hat den Kopf an die Tischkante geknallt und die Schüssel zersprang in zwei Teile! Leider ist der Helm nicht aus Porzellan.
    »Lass mal sehen«, sagt die Tante.
    Das wird keinen Zweck haben. Wenn Mama und Papa schon nicht weiterwissen!
    Die Tante gibt keine Ruhe. Will sie, dass Millie sich ebenfalls den Kopf an irgendeiner Kante stößt? Oder sucht sie ein Wikingerschwert, um den Helm zu spalten? Nein! Bitte nicht!
    Tante Gertrud ist nicht dumm. Weil sie früher Lehrerin war! Einmal Lehrerin, immer Lehrerin.
    Mit ihren kühlen Händen fährt sie über Millies Nacken und sucht mit ihren Fingern behutsam den Rand vom Helm ab. »Wusst ich’s doch«, meint sie. »Niemand ist so blöd, einen Kinderhelm zu fertigen, den man nicht verstellen kann.«
    Auch nicht die Wikinger?
    Auch nicht die Wikinger!
    Tante Gertrud hat an der Innenseite des Helms einen Verschluss ertastet und öffnet ihn, schnipp-schnapp. Vorsichtig schiebt sie den Helm hoch und zieht ihn von Millies Kopf. Brich mir bloß nicht die Nase ab!
    Alles geht gut. Millie ist gerettet. Und ihre Nase ebenfalls.
    Danke, Tante Gertrud! Wie gut, dass sie die mit nach Schweden genommen haben!
    Jetzt hat Papa es eilig, ins Auto zu kommen. Vielleicht hat er Hunger? Er lässt bereits den Wagen an, gerade, als sie alle Platz genommen haben.
    »Na, Freunde«,

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