Millie in der Villa Kunterbunt
stößt sie jedoch auf eine Abbildung für eine Nachmittagssendung:
Der stärkste und netteste Bär der Welt.
Und wie heißt der süße Kerl?
Bamse!
Ist die Wurst etwa eine Bärenwurst gewesen?
Hat’s geschmeckt, Papa?
Tante Gertrud guckt im Wörterbuch nach. Daran hätte Millie auch denken können!
Bamse
heißt nicht nur der Zeitschriften-Bär! Auf Schwedisch hat das noch eine andere Bedeutung und heißt ganz einfach … riesig! Ach so!
Heute Abend wird leider nicht ferngesehen! Tante Gertrud hockt sich mit Millie und Trudel aufs Sofa. Heute wird gelesen! Millie muss für diesen Tag noch einen Eintrag in ihren Lesewurmpass bekommen.
Mindestens eine halbe Stunde lesen! Die Tante kontrolliert. Millie sitzt in der Mitte, rechts und links von ihr die kleine Schwester und die große Tante. Die alte Tante!
Millie beginnt und sie liest natürlich aus den Pippi-Langstrumpf-Büchern vor. Klar! Wo sie Pippi bald besuchen wird!
Beim Lesen stolpert Millie über die Wörter
Weidenkätzchen
und
Borkenschiffchen
und
Kaffeekränzchen
. Weil sie nicht so genau weiß, was das ist!
Wozu ist Tante Gertrud da? Erklär Millie, was das sein könnte! Macht sie doch gerne!
Ist die halbe Stunde Lesezeit vorbei? Nein, noch zwei Minütchen! Na gut.
Pippi schlug ein Spiel vor, das hieß »Nicht den Fußboden berühren«. Es war sehr einfach. Das Einzige, was man zu tun hatte, war, in der ganzen Küche herumzuklettern, ohne ein einziges Mal seinen Fuß auf den Boden zu setzen …
Dingdong, die restlichen zwei Minuten sind um! Spielzeit!
Millie und Trudel können zwar nicht wie Pippi herumtollen, ohne den Boden zu berühren, aber sie spielen auch was ganz Tolles, nämlich das
Monsterarm-Gespensterkopf-Supermarktkarton-Verschwindikus-Spiel
. Es ist laut und lustig. Die Tante hält sich die Ohren zu. Hat sie denn schon ihre Unterschrift als Zeuge in Millies Lesewurmpass geleistet?
Pfff … was für eine Sauklaue. Und die will Lehrerin gewesen sein!
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Großes Unglück
Der nächste Tag wird anstrengend. Sie planen, die Hauptstadt zu besichtigen. Ganz, ganz früh aufstehen, damit keine Stunde vertrödelt wird. Weil Parken in Stockholm so wahnsinnig teuer ist, nehmen sie die U-Bahn:
Tunnelbana.
Millie sagt’s ja: Schwedisch ist ganz leicht zu kapieren.
Dschiiiittt … Haltestelle
Kungsträdgården
. Hier gibt es eine tolle Unterwelt! Ein bisschen gruselig mit kaputten Säulen und überwucherten Steinen.
Millie zeigt mit dem Finger drauf und meint: »Kunst!«
Jetzt müsste Tante Gertrud von ihr beeindruckt sein. Aber die Tante murmelt nur: »Falls das tatsächlich Kunst ist.«
Trudel läuft aus lauter Vorsicht an deren Hand, aber vielleicht hat sie sich nur vertan.
Der Königsgarten-Platz liegt mitten im Zentrum der Stadt. Wenn man aus der Unterwelt hochkommt, dann quirlt und wirlt und schwirlt es. Familien mit mindestens zwei, drei oder sogar vier Kindern bummeln durch den Park. Schausteller jonglieren und – guck doch mal, Papa! – dort drüben kann man sich Stelzen ausleihen und damit herumstolzieren. Das wäre doch was für Millie! Aber … keine Zeit, keine Zeit, in Stockholm gibt es noch viel zu sehen.
Ein kleiner Spaziergang führt sie bereits ans Wasser, von wo aus eine Besichtigungstour mit einem Boot durch die Wasserstraßen und -kanäle startet. Da müsste es ruhiger sein.
Denkste! Obwohl es früh am Morgen ist, warten bereits viele Leute in einer langen Schlange. Oje, da müssen sie sich auch anstellen, denn hier bekommt man die Tickets für die Bootsfahrt. Zum Glück werden sie gerade noch vom ersten Boot mitgenommen. Und weil der Ohrenstöpsel-Lautsprecher alle Sprachen der Welt beherrscht, kann Millie den Erklärungen prima folgen. Nur die kleine Schwester wickelwackelt auf ihrem Platz herum, obwohl sie ein eigenes Headset hat und ebenfalls aufmerksam lauschen könnte. Aber nee.
Millie sieht und erfährt eine ganze Menge. Aus vierzehn Inseln besteht Stockholm und von einer zur anderen und zur nächsten gibt es 57 (siebenundfünfzig!) Brücken! Das muss sich mal jemand vorstellen!
Und Millie fährt jetzt unter diesen Brücken hindurch. Toll. Oh … Dort liegt sogar ein echtes Wikinger-Schiff und da drüben ein schicker Dreimaster. Schneeweiß. Gehört bestimmt dem König. Oder der Königin. Was der Lautsprecher alles so erzählt! Hier ist ein Museum und dort ist ein Museum und ein paar Meter weiter noch eins. Theater, Skulpturen.
Millie schaut sich in aller Ruhe um: Die Zickezacke- Linie der
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