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Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Titel: Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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überschwänglich. Denn wir gewinnen am laufenden Band, weil Dennis und Ferdinand einen sensationellen Ehrgeiz entwickeln, während Alex, der Barkeeper und »dieser andere« nicht effizient mit den Wischmobs umgehen können. Als der Barkeeper vorschlägt, die Tabletts mit Schnapsgläsern vollzustellen, gibt es nochmehr zu wischen und das Spiel artet vollkommen aus. Aber offenbar bin ich die Einzige, die den Abend vollkommen verrückt findet; niemand sonst scheint sich an dem Geschrei, Getobe und Gespritze zu stören.
    Als Alex’ Wagen wieder vor unserem Haus hält, geht die Sonne auf. »Bist du jetzt vielleicht müde, kleiner Häwelmann?«, fragt er lieb. Ich horche in mich hinein, mein Energie-Pegel ist ja wirklich unnormal. Aber nein, in mir drin ruft es: »Hurra, Sonnenaufgang! Brate zum Frühstück 20 Spiegeleier!«
    Dieses Vorhaben muss wegen Eiermangels entfallen, aber ich koche Kaffee und lehne mich halsbrecherisch aus dem Fenster, um eine Blattdekoration für den Frühstückstisch vom Baum vor dem Küchenfenster zu reißen. Doch als ich mit dem Kaffee zurück in mein Zimmer komme, liegt Alex auf meinem Bett und schläft.
    Ich möchte ihn nicht wecken, jemandem beim Schlafen zuzusehen, macht jedoch nicht halb so viel Spaß, wie er behauptet hat – schon gar nicht, wenn man hellwach ist, wie ich. Stattdessen trinke ich alleine Kaffee.
    Ich schleiche durch die Wohnung und muss mich unheimlich zusammenreißen, die beiden Mädels nicht zu wecken, denn ich habe unbändige Lust, das Mitralklappenlied in die morgendliche Stille zu schmettern. Und dabei wird mir klar, dass ich gerade richtig Lust auf Kardiologie habe. Fünf Minuten später sitze ich am Schreibtisch und wiederhole die Koronarperfusion.
    Irgendwo da draußen muss sich jetzt diese arme jammernde Studentin von ihrem gemeinen Schweinehund spazieren zerren lassen. Wer war sie noch mal?

A ls ich aufwache, weiß ich im ersten Moment gar nicht, warum ich so glücklich bin. Aber ich erinnere mich, noch bevor ich die Augen aufschlage. Alex.
    Irgendwann, als gegenüber die ersten zeitigen Familien zum Freibad aufbrachen, habe ich mich doch noch ins Bett gelegt – ich bin ja keine Comic-Actionheldin – und mich an den schlafenden Alex gekuschelt. Ich mache erst gegen Mittag die Augen wieder auf, mit einer sprudelnden Freude im Bauch. Weil es einfach herrlich ist, wenn jemand neben dir liegt, der offenbar im Schlaf merkt, dass du da bist und, ohne dabei aufzuwachen, die Arme um dich schlingt. Als hätte er im Traum nach dir gesucht.
    Ich liege noch eine Viertelstunde still neben Alex und genieße es, dann scheucht mich das Klappern aus der Küche doch auf und ich befreie mich vorsichtig aus seiner Umarmung.
    Isa ist schon mit ihren Büchern beschäftigt. Kein Wunder, dass sie überarbeitet ist. Jenny kommt wenig später heim – höchste Zeit, wir müssen in einer Stunde wieder in der Klinik sein.
    Die beiden merken es erst, als ich mit einer zweiten Kaffeetasse zurück in mein Zimmer schleichen will.
    »Wer ist es?«, fragt Jenny, als hätte ich jemals fremde Herren in meinem Zimmer nächtigen zu lassen. »War nur Spaß«, grinst sie, als ich sie vorwurfsvoll ansehe, »ich weiß doch, dass es Alex ist. Dr. Thalheim würde niemals in einer PJler-WG übernachten.«
    Tobias. Seit wie vielen Stunden habe ich nicht mehr an ihn gedacht?
    Ich kehre zu Alex zurück, der meine Munterkeit bewundert und verschlafen fragt, was ich mit meiner unendlichen Energie heute unternehmen möchte.
    Mir fiele eine Menge ein – aber alles fällt aus wegen Lernzwangs. Ich erkläre Alex, dass er gern noch hierbleiben kann, ich aber gleich in die Klinik muss und wir uns heute wieder nur nachts sehen können.
    Er zwinkert. »Dann geh Leben retten und Handstände vorführen«, grinst er. »Berlin ist im Sommer sowieso nur nachts schön.«
    Ein Kuss, dann stehe ich ganz schnell wieder auf, um nicht der Versuchung zu erliegen.
    Auf dem Weg zur PJ-Fortbildung bin ich vollkommen gelassen. Ich übernehme ohne Zögern den Beifahrerplatz in Jennys Ente, den Isa und ich hinter Jennys Rücken den Todessitz nennen, weil Jenny geflissentlich die »rechts-vor-links«-Regel ignoriert und man deshalb als Beifahrer auf dem gefährlichsten Platz sitzt. Aber heute kann mir nichts passieren.
    Wir betreten die Klinik, ich bin ganz ruhig. »Wo willst du sitzen?«, fragt Isa vorsichtig im Schulungsraum und ich zucke die Achseln, weil es mir wirklich völlig egal ist. (Okay, FAST egal, ich möchte nicht

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