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Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Titel: Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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peinlich.« Das würde Jenny vollkommen beruhigen.)
    »Jenny«, frage ich später unter vier Augen, »kannst du dir nicht einfach VORSTELLEN, Nadja hätte auch eine Rechtschreibschwäche?«
    Jenny schüttelt traurig den Kopf. Ja, ich weiß, es ist ein mieser Ersatz. »Und einen Buckel?«, setze ich nach. Jenny muss kurz schmunzeln. Aber leider nur sehr kurz. Klar, der Buckel ist nicht überzeugend. Schon gar nicht, wenn Felix meint, auch noch in der Erscheinungsbild-Kategorie ehrlich sein zu müssen und sein entschiedenes Leugnen eher nicht darauf schließen lässt, dass man an Nadja einen kleinen Glöckner-Makel finden könnte.
    »Versteht er nicht, dass er mir irgendwas geben muss?«, klagt Jenny. »Ich krieg sie nicht aus dem Kopf, solange ich mir sie so vorstellen muss, wie sie in meiner Fantasie ist: schön, klug, einfach toll …«
    »Und du bist ja SO hässlich und blöd?!«, widerspreche ich. »DU bist es, die er liebt.«
    »Das glaube ich ihm sogar. Aber das reicht mir irgendwie nicht«, sagt Jenny traurig. »Ich möchte etwas, das mich glauben lässt, dass man sie gar nicht so lieben KANN wie mich.«
    Ich verstehe sie. Und weil diese offenen Momente bei Jenny ziemlich selten sind, interpretiere ich das als eine Bitte um Trost und drücke sie einmal ganz fest.
    Das hilft immer – wenn auch nicht auf dieselbe Art wie bei anderen Menschen. Jenny macht sich nach wenigen Sekunden los und sagt, jetzt viel cooler: »Ich bin eben einfach keine Konkurrenzsituationen gewohnt.«
    »Das wird es sein«, lächle ich. »Dann nutzt es vielleicht, wenn du dir in Erinnerung rufst, dass es gar keine Konkurrenz GIBT.«
    In diesem Punkt war Felix eindeutig. Nadja ist Geschichte. Man muss sie nur irgendwie verarbeiten. Aber nur sagt sich leicht …
    »Kannst DU nicht mit Felix reden?«, bitte ich Alex beim Zubettgehen. »Oder mir irgendwas über diese Nadja erzählen, womit ich Jenny beruhigen kann?«
    Alex erklärt, dass Felix sich auch ihm gegenüber ausschweigt. Okay, ich hatte nicht erwartet, dass er damit PRAHLT – aber sprechen sich Männer denn nie mal aus?!
    Alex legt den Arm um mich. »Nimm’s doch als gutes Zeichen«, sagt er. »Er will sie eben einfach vergessen.«
    Na toll. Vielleicht hätte er sie vergessen sollen, BEVOR es so weit kam!
    »Dir könnte das nicht passieren, oder?«, frage ich. Blöd, ich weiß. Aber ich brauche einfach ein bisschen Bestätigung, Jenny hat mich schon angesteckt.
    »Ich glaube nicht«, antwortet er.
    Wie bitte? Glauben ist nicht wissen, wenn ich an dieser Stelle mal die strenge Dr. Thiersch zitieren darf. NEIN, AUF KEINEN FALL! wäre eine angemessene Antwort gewesen. Doch als ich mich darüber beschwere, lächelt er. »Ich meine: auf keinen Fall. Ich wollte es nur so formulieren, dass du mir glaubst.«
    Zum Glück hat Alex eine Engels-Mädchenberuhigungs-Geduld. Sanftmütig erklärt er mir seine Vergangenheits-Freundinnen und in welchen Punkten ich ihnen jeweils überlegen bin.
    »Nein, tut mir leid«, sagt Tobias, »ich kann partout nichts Schlechtes über meine Exfreundin sagen. Sie war die Einzige in meinem Leben. Ich hätte alles für sie getan. Lena.«
    Ich wache mal wieder mit einem solchen Schreck auf, dass ich mir den Kopf am Bücherregal stoße. Was war das denn bitte?!
    Ich brauche eine ganze Weile, um mich zu sammeln. Es ist, als könnte ich Tobias’ Stimme immer noch hören. Als wäre er hier, in meinem Zimmer, mitten in der Nacht.
    Alex bewegt sich im Schlaf. »Alles okay?«, murmelt er.
    Ja, alles okay. Das war NUR IN MEINEM KOPF. Und ganz klar eine Projizierung. Eigentlich hat sich mein Unterbewusstsein mit Felix auseinandergesetzt – und Tobias nur zur besseren Einfühlung verwendet. Vergiss das, Lena.
    Tobias würde so etwas niemals sagen.

I ch glaube nicht, dass irgendjemand in meinem Alter noch meine Begeisterung für Geburtstage teilt. Aber ich liebe sie.
    Nicht wegen der Geschenke. Und die Zeit, in der Älterwerden etwas sehnsuchtsvoll Erwartetes war, ist auch vorbei. Aber dieses verzauberte Geburtstags-Gefühl hat die Jahre überdauert. Das Kribbeln beim Aufwachen ist noch genauso stark wie mit Vier. Auch die vorfreudige Energie, mit der ich aus dem Bett springe. Allerdings ist es nicht mehr, wie damals, fünf Uhr morgens, als ich das tue. Und deshalb bin ich nicht die Erste, die wach ist.
    Ich schleiche an der Küche vorbei ins Bad und könnte ganz leise, aber meterhoch hüpfen vor lauter Freude. Blumen und Kerzen, Luftballons, eine Girlande und …

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