Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)
zu siezen und gleichzeitig mit Vornamen anzusprechen, erscheint mir etwas ungewohnt. Es zeigt eine abwartende Haltung. Ich kontere gleich mit einem Duzen, um die Weichen klarzustellen. Förmlichkeiten zwischen uns sollen keine bestehen.
„Selbstverständlich, wenn ich dir helfen kann. Und das Kompliment kann ich nur erwidern.“
Alexa lächelt. Ich folge ihr. Trug sie bei den bisherigen Begegnungen die Haare hochgesteckt, fallen die blonden Haare jetzt über ihre Schultern. Sie erscheint mit den welligen Locken frisch frisiert. Sie trägt ein cremefarbigesLuxus-Kostüm, bestehend aus einem Blazer und einem Rock von Giorgio Armani. Ich habe erst die Tage dieses sehr exklusive und traumhaft schöne Kostüm in den Händen gehabt und überlegt, ob ich es mir kaufe. Der Blazer ist schmal und tailliert geschnitten. Er wird mit vier Knöpfen geschlossen und hat zwei Eingrifftaschen. Er ist ohne Revers und hat einen sehr schönen Ausschnitt. Alexa trägt ihn ohne Bluse darunter. Er ist länger geschnitten und sitzt einfach optimal. Der Rock ist kürzer und fällt leicht glockig nach unten hin. Ich weiß, dass beide Teile zu hundert Prozent aus ganz leichter Schurwolle und komplett durchgefüttert sind. Das Kostüm sieht einfach entzückend aus. Ich wünsche mir, dass ich mir solche teure Kleidung leisten könnte, ohne mit gestohlenen Kreditkarten zu zahlen.
Wir betreten ein großes Wohnzimmer. Ich mache den Silberknopf meiner Jacke auf und ziehe den Reißverschluss herunter. Ich klappe den Stoff beidseitig zu einem Revers zurück. Den Reißverschluss habe ich soweit geöffnet, dass das leuchtende Rot meines BH sichtbar wird. Ich setze mich auf die dunkelrote Couch aus Büffelleder. In der Ecke brennt ein Feuer in einem offenen Ofen. An den Wänden hängen große schwarz-weiß Fotos und Skizzen von irgendwelchen Gebäuden. Dem Schriftzug nach, zeigen sie Projekte von dem amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright. Eigenartig, irgendwie passen die Bilder überhaupt nicht zu Alexa.
Ohne zu fragen, schenkt Alexa zwei Gläser Champagner ein und setzt sich neben mich. Sie sieht, wie ich die Fotos betrachte.
„Du fragst dich sicherlich, warum diese Fotos hier hängen. Sie sind von meinem Ex-Gatten. Viele Sachen vonihm sind noch hier. Wir streiten darüber, wer das Haus behält. Aber Yvonne, über Philipp wollen wir nicht reden.“
Sie hebt das Glas. Natürlich bemerke ich, dass sie das förmliche Siezen fallen gelassen hat. Wir stoßen an und nehmen einen kleinen Schluck. Der Champagner ist eiskalt und „très Brut“, genau, wie ich ihn mag. Ich schlage das linke Bein über das rechte. Was ich an diesem Wickelrock mag, ist, wie er eng am Po sitzt aber je nach dem, welches Bein ich über das andere schlage, bleibt der Blick auf meine Oberschenkel entweder züchtig verborgen oder es wird wie jetzt die Sicht auf den breiten schwarzen Spitzenabschluss des Strumpfes und die nackte Haut entblößt.
„Nein, darüber wollen wir nicht reden. Und sei mal ehrlich, Alexa, du hast mich nicht wirklich hierher gebeten, um zu reden, oder?“
Ich stelle mein Glas hin und beuge mich vor zu Alexa. Sie blickt mir direkt in den Augen. Ich glaube eine Unsicherheit bei ihr zu spüren. Ich lächele und versuche sie dadurch zu beruhigen.
„Nein, Yvonne. Ich wollte nicht nur mit dir reden. Ich musste mehrmals schon an unsere Begegnung im Zug denken. An unsere literarischen Vorlieben. Auch darüber, was du über Zufall sagtest. Dass du nicht an Zufälle glaubst. Ich meine, dass du Recht hast. Es kann kein Zufall sein, dass wir uns nach so kurzer Zeit wieder trafen.
Ich berühre ihre blonden engelhaften Locken mit meiner Hand. Sie zappelt leicht auf dem Sitz, ja fast ängstlich, aber sie weicht weder zurück noch weist sie diese intime Berührung zurück. Unsere Gesichter sind nahbeieinander. Ich schaue tief in ihre blauen, hell leuchtenden Augen. Die Augenlider flattern schnell. Ich merke jetzt ganz deutlich, wie nervös sie ist. Ihre Lippen glänzen nicht so stark rotleuchtend wie meine, sondern eher fuchsiafarben. Ich gebe ihr einen zarten Kuss und dann noch einen. Sie zögert, den Kuss zu erwidern.
„Ich muss gestehen, Yvonne, ich habe bisher noch nie … Ich meine, nicht mit einer Frau.“
Ist das denn die Möglichkeit? Alexa, diese auf Erden wandelnde, wunderschön erotische Engelsfrau ist in Sachen Liebe unter Frauen noch ganz jungfräulich! Sie liest Literatur dazu und es heizt sie an, macht sie hungrig, zu erfahren, wie es ist,
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