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MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition)

Titel: MondSilberTraum (MondLichtSaga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marah Woolf
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untrügliche Gefühl, dass etwas Schreckliches geschehen würde, wenn ich sie gehen ließ. Ich sah, wie Calum und Joel sich voneinander verabschiedeten und wie Joel sich dann Amelie zuwandte. Er nahm eine Strähne ihres Haares zwischen seine Finger und drehte diese vorsichtig. Amelie legte ihm eine Hand in den Nacken und zog ihn zu sich herunter.
    »Du musst auf dich und das Baby aufpassen«, wandte ich mich wieder Amia zu. »Hörst du? Du darfst nicht zulassen, dass euch etwas geschieht.«
    Amia nickte tapfer, während sich offenbar eine nächste Wehe anbahnte.
    »Wirst du es bis zum Meer schaffen?«, fragte ich nun noch besorgter.
    »Entbindungen dauern bei uns lange. Ich werde das schon hinkriegen.«
    Ich bewunderte ihren Mut.
    Miro kam zu uns. »Elisien stellt uns eine Trage zur Verfügung. Damit sind wir schneller.«
    Neben uns postierten sich vier Krieger, die eine Sänfte zwischen sich abstellten. Umständlich kletterte Amia hinein. Nachdem jeder sie noch einmal gedrückt und ihr viel Glück gewünscht hatte, hoben die Krieger den Stuhl an langen Stangen in die Höhe. Dann setzten sie sich in Bewegung. Die vier Shellycoats, die sie begleiteten, formierten sich zum Schutz auf jeder Seite der Trage. Wir winkten ihnen hinterher, bis sie in der Dunkelheit verschwunden waren. Ich vermisste Amia bereits jetzt.
     
    »Glaubst du, dass sie es schaffen?«, fragte ich Calum, während wir zurückgingen.
    Wir waren allein. Wir hatten vorgegeben, die Körbe vom See holen zu wollen. Glücklicherweise hatte niemand sich angeboten, uns zu begleiten.
    »Wir müssen hoffen, dass ihnen nichts geschieht. Aber es gab keine andere Möglichkeit. Amia hätte nicht hierbleiben können. Das wäre für das Kind ein Todesurteil gewesen.«
    »Ich hoffe, dass Elin seine eigene Schwester verschont. Sie ist die Einzige, die versucht hat, zu ihm zu halten.«
    »Ich bin nicht sicher, ob er das weiß«, wandte Calum ein.
    »Du denkst, die Undinen haben sein altes Selbst ganz ausgelöscht?«
    »Das befürchten wir, ja.«
    »Das würde bedeuten, dass ihr all die Männer töten müsst, von denen die Undinen Besitz ergriffen haben.«
    Calum ließ diese Bemerkung unbeantwortet. Wir waren am See angelangt.
    Ohne ein weiteres Wort zog er mich zum Ufer und streifte mir meine Jacke ab. Dann half er mir aus meinem Kleid.
    Es gab nichts zu sagen. Ich knöpfte sein Hemd auf, und als unsere Kleider vollständig am Boden lagen, griff er nach meiner Hand und zog mich in das schimmernde Wasser. Sein schlanker Körper leuchtete im Mondlicht. Ich würde mich niemals an ihm sattsehen können. Wenn das das letzte Mal war, dass wir zusammen sein konnten, so würde ich diesen Anblick für immer in meiner Erinnerung bewahren.
    Sanft begannen unsere Lichter zu leuchten und breiteten sich auf der Wasseroberfläche aus. Je weiter wir gingen, umso mehr erstrahlte das Wasser. Calum wandte sich mir zu und küsste mich, bis mir schwindelig war. Schauer durchrieselten meinen Körper und breiteten sich bis in den letzten Winkel aus. Seine Lippen fuhren über meinen Körper. Ich strich mit meinen Händen über seinen muskulösen Rücken und wanderte dann weiter nach unten. Als ich seine Berührungen beinahe nicht mehr ertragen konnte, zog ich ihn endgültig unter Wasser. Calum war wieder ganz bei mir, das spürte ich bei jeder Berührung, jedem Kuss. Aber ich spürte hinter seinem Verlangen, auch seine Verzweiflung. Wir klammerten uns aneinander, als ob wir vollständig miteinander verschmelzen wollten.
    Mich von ihm trennen zu müssen, war schwerer als alles andere. Ich wollte nicht gehen, aber ich wusste, dass ich es tun musste. Ich wünschte, er würde mich zurückhalten, mich festhalten – für den Rest meines Lebens.
     

15. Kapitel
     
    Es war dunkel im Zimmer, als ein heftiges Pochen an der Tür mich weckte. Ich rüttelte Calum an der Schulter, doch statt die Augen zu öffnen, umschlang er mich fester und vergrub sein Gesicht in meinem Haar.
    »Wach auf, Calum. Es ist jemand an der Tür.«
    »Hier sind genug Leute, die aufmachen können«, murmelte er.
    Wieder klopfte es fordernd. Wieso hörte das niemand? Ich stand auf und schlüpfte in Hose und T-Shirt. Dann öffnete ich die Tür. Das Sonnenlicht, das den Flur ausfüllte, blendete mich. Wie spät war es eigentlich? Ich lief die Treppe hinunter. Das Haus war menschenleer. Konnte es sein, dass alle schon fort waren? Der Helligkeit nach zu schließen war es fast Mittag. Weshalb hatte uns niemand geweckt?
    Ich riss die

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