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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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bemerkte Hortense, die zwei Matronen haben zu viel gebechert, die machen ja einen Lärm wie ein Fabrikgebläse! Zoé kicherte nervös. Sie hatte kalte Füße und glühende Hände. Hortense stand auf, nahm ihr Handy und schlich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.
    »Schlaf gut, Zoélinchen, und immer schön brav bleiben!«
    »Versprochen!«, flüsterte Zoé und kreuzte die Finger unter der Decke.
    Gaétan sprang auf und legte sich neben sie.
    »Eine ganze Nacht in einem richtigen Bett!«, frohlockte er und zog sie an sich. »Was für ein Luxus!«
    Behutsam legte er eine Hand auf Zoés Brust, und sie stöhnte auf …
    Heute Nacht würde erneut die ganze Stadt den Atem anhalten …
    Gary lag mit nacktem Oberkörper im Bett und las einen alten Stups und Steppke -Comic. Die Kopfhörer seines iPod fest in die Ohren geschraubt. Er sah sie hereinkommen und zog erstaunt eine Augenbraue hoch.
    »Suchst du etwas?«, fragte er, ohne den Blick von seinem Comic zu heben.
    »Ja. Dich.«
    »Willst du mich etwas fragen?«
    »Eigentlich nicht …«
    Sie schlüpfte auf der ihm entgegengesetzten Seite ins Bett und zog die Decke über sich.
    »So, jetzt können wir schlafen, wenn du willst …«
    »Ich schlafe allein.«
    »Meinetwegen … Dann schlafen wir eben nicht.«
    »Geh zurück in dein Zimmer, Hortense.«
    »Das hier ist mein Zimmer …«
    »Dreh mir nicht die Worte im Mund um, du weißt genau, was ich meine …«
    »Ich habe solche Lust, dich zu küssen …«
    »Ich nicht!«
    »Lügner! Ich möchte bei dem himmlischen Kuss vom Hyde Park weitermachen. Erinnerst du dich? Die Nacht, in der du mich einfach auf der Straße hast stehen lassen …«
    »Hortense, du solltest wissen, dass man Leidenschaft nicht verordnen kann … Man stürmt nicht einfach ins Zimmer eines Jungen und befiehlt ihm, einen zu küssen.«
    »Hätte ich vorher anklopfen sollen?«
    Er zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder seiner Lektüre zu.
    »Ich weiß, dass du mich für dein Leben gern küssen würdest, genau wie ich dich für mein Leben gern küssen würde …«, fuhr Hortense unverzagt fort.
    »Aha. Du würdest mich also für dein Leben gern küssen … sag das noch einmal. Ich kann das gar nicht oft genug hören … Mademoiselle Hortense ist scharf auf Sie. Bitte vögeln Sie sie auf der Stelle!«
    »Du bist vulgär, mein Liebster.«
    »Und du bist zu autoritär!«
    »Ich möchte dich für mein Leben gern küssen, mich an dich schmiegen, dich überall küssen, am ganzen Körper … dich schmecken, an dir lecken …«
    »Mit deinem Handy in der Hand? Das ist aber nicht sehr praktisch!«, erklärte er spöttisch und versuchte mit einem sarkastischen Lachen das Verlangen zu unterdrücken, das er in sich aufsteigen spürte.
    Hortense blickte auf das Handy, das sie in der Hand hielt, und schob es unters Kopfkissen.
    »Ich weigere mich, mit einem Handy im Bett zu schlafen«, wiederholte Gary, der sich wieder gefangen hatte.
    »Aber, Gary … was, wenn Miss Farland anruft?«, protestierte Hortense und klammerte sich an ihr Telefon.
    »Ich weigere mich, mit einem Handy im Bett zu schlafen … Basta!«
    Er wandte sich wieder Stups und Steppke zu, verkündete, das sei ein fantastischer Comic, warum war die Reihe bloß in Vergessenheit geraten? Noch besser als Tim und Struppi! Zwei Helden zum Preis von einem! Und dieses wundervolle Einvernehmen, diese charmante Effizienz! Ein bisschen altmodisch vielleicht, aber damals stellten sich die Mädchen noch nicht vor die Jungen hin und hoben ihre Röcke. Sie wussten, was sich gehört … Andere Zeiten, andere Sitten, seufzte er, nostalgisch gestimmt. Ich mag keine weiblichen Soldaten. Ich mag feminine, weiche Frauen, die den Mann mit fester Hand das Gespann lenken lassen, die den Kopf an seine Schulter legen und sich schweigend ergeben.
    »Weißt du überhaupt, was Zärtlichkeit ist, Hortense?«
    Hortense wand sich. Das war eines dieser Wörter, deren Bedeutung sie nie so ganz begriff. Sie war kurz davor gewesen, den Sieg davonzutragen. Einen leichten Sieg noch dazu! Und jetzt schickte er sie wieder zurück auf Los. Auf das »Gute alte Freundin«-Feld.
    Sie schob einen glatten, seidigen Fuß zwischen Garys Beine, einen Botschafter, der um Verzeihung bat für so viel Kühnheit, und murmelte: »Mir doch egal, ich gebe auf, ich habe viel zu große Lust, dich zu küssen … ich möchte es wirklich für mein Leben gern, Gary, und wenn du willst, werde ich prüde, zurückhaltend, unterwürfig und sanft sein wie eine

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