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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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das ist es? Weiter, weiter, o Gary! Wenn du wüsstest … und er sagte, warte, warte, es ist so schön zu warten, dabei hielt er das Warten selbst nicht mehr aus … Also kniff er sie in die Brust, zärtlich erst, als liebte er sie respektvoll, erschauernd, beinahe andächtig, dann heftiger, als werde er sie mit einem einzigen Lendenstoß, einem einzigen Schwertstoß nehmen, und sie wölbte sich ihm entgegen, protestierte, er tue ihr weh, er hielt inne, fragte ernst, beinahe kühl, soll ich aufhören, soll ich aufhören? Und sie schrie, oh, nein! Oh, nein! Es ist nur … ich wusste nicht, ich wusste nicht … und er machte sich auf, seine Tonleitern anderswo auf diesem Körper zu spielen, der sich wie eine Schlange an ihn schmiegte und über den er seine Finger laufen ließ, auf dem er alle Noten, alle Akkorde, alle Variationen spielte, und die Musik stieg in ihm auf, er sang, während er seine Lippen, seine Hände über sie wandern ließ, bis sie die Waffen streckte und ihn anflehte, sie zu nehmen, jetzt, jetzt, sofort …
    Er löste sich von ihr, fiel auf die Seite, musterte sie und sagte lediglich, nein, Hortense, meine Schöne, das ist zu einfach, zu einfach … Man muss die Leidenschaft in die Länge ziehen, sonst verfliegt sie, und man ist so traurig. Sie stieß ihn mit ihrem Becken an, sie versuchte, ihn mit dem Lasso ihrer Hüften einzufangen, nein, nein, sagte Gary und machte sich wieder an seine Tonleitern, C, D, E, F, G, A, H, C, ließ seine Lippen dabei über ihre Lippen wandern, benetzte sie, schob sie mit seiner Zunge auseinander, knabberte an ihnen, flüsterte ihnen Worte und Befehle zu, und sie vergaß alles.
    Ihr Kopf fiel auf die Seite. Sie wollte schreien, doch er knebelte sie und befahl: Sei still. Und der Klang seiner Stimme, dieser harte, beinahe unpersönliche Ton, brachte sie dazu, sich noch mehr zu winden, und sie wusste nichts mehr von all den alten Rezepten, jenen Rezepten, die die Männer verrückt machten, ihnen den Kopf verdrehten, ihnen jeden Drang raubten, zu widerstehen, die sie als Gefangene in ihre Netze schleuderten.
    Sie wurde wieder zu einer Novizin. Unschuldig und zitternd. Sie wurde zu einer Geisel. An Händen und Füßen gefesselt. Eine leise Stimme in ihrem Kopf wiederholte unablässig: Vorsicht, Gefahr, Vorsicht, Gefahr, du wirst dich in diesen Armen verlieren, doch sie brachte sie zum Schweigen, indem sie ihre Fingernägel in Garys Nacken grub, sie wäre lieber gestorben, als diesen Schauer nicht zu erleben, der geradewegs in den Himmel führte, oder in die Hölle, ganz egal! Aber genau hier will ich sein, in seinen Armen, in seinen Armen.
    Und er verweigerte sich ihr immer noch.
    Er wurde zum Imperator, wählerisch. Er begründete sein Reich, dehnte seine Grenzen immer weiter aus, er sandte seine Garnisonen aus, noch den kleinsten Quadratzentimeter Haut zu besetzen, er war der oberste Feldherr, dann kehrte er zu ihren Lippen zurück, streifte sie, verschlang sie, schmückte sie mit neuen Küssen … Das ist es also, das ist es?, fragte sie sich unablässig zwischen zwei Wogen der Lust.
    Mit ausgestreckten Armen. Fest umschlungen. Dass sie beinahe den Verstand verlor.
    Einander streifen, um sich aneinanderzuketten. Die Augen schließen unter der sengenden Glut. Einander verschlingen wie Besessene, Fanatiker, Rasende und sich, berauscht von Glück, in einem Nebel aus Lust treiben lassen, einander mit den Fingerspitzen berühren, die nach dem Ufer tasten, um sich dort festzuklammern …
    Das ist es also … Das ist es also …
    Und die Nacht hatte gerade erst begonnen.
    Um vier Uhr morgens bekam Joséphine Durst und stand auf.
    Im Flur hörte sie Geräusche, die aus Hortenses Zimmer drangen. Das Geräusch eines quietschenden Bettes, die Geräusche eines zärtlichen Kampfs, Stöhnen, Seufzen.
    Wie erstarrt blieb sie in ihrem langen weißen Baumwollnachthemd stehen. Erschauerte.
    Hortense und Gary …
    Behutsam schob sie die Tür zu Zoés Zimmer auf.
    Zoé und Gaétan schliefen, nackt und eng umschlungen.
    Gaétans nackter Arm auf Zoés nackter Schulter …
    Zoés glückliches, befriedigtes Lächeln.
    Das Lächeln einer Frau …
    »Jetzt bin ich endgültig überfordert«, sagte Joséphine zu Shirley, als sie ins Bett zurückkehrte.
    Shirley rieb sich die Augen und sah sie an.
    »Was machst du denn da? Wieso bist du mitten in der Nacht auf?«
    »Ich kann dir verraten, dass dein Sohn und meine Tochter gerade miteinander im Bett sind, und bei den beiden scheint es ziemlich hoch

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