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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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worum es ging. Beichtete ihr Vergehen. Dir kann ich es ja gestehen, du bist eine gute Seele, eine wirklich gute Seele, aber die anderen … wenn die das erfahren … die werden nie wieder ein Wort mit mir reden … Joséphine, bitte, würdest du meine Windbeutel bei Madame Keitel abholen? Ihr Laden ist gar nicht weit von deiner Wohnung entfernt … Im Gedenken an Iris. Du weißt doch, wie eng wir beide befreundet waren … Du würdest mir damit das Leben retten … und Gott weiß, dass mein Leben kein Zuckerschlecken sein wird, wenn Jacques mich verlässt … Denn er will mich verlassen! Das hat er mir gerade vor zweieinhalb Minuten eröffnet …«
    »Er will dich verlassen?«, wiederholte Joséphine und sah auf die Uhr. Zehn nach sechs … Zoé war zu Emma gefahren. Eigentlich hatte sie eine Schale Suppe essen und sich mit einem guten Buch ins Bett legen wollen.
    »Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll! Allein mit vier Kindern!«
    »Das überlebt man, weißt du. Ich habe es ja auch überlebt …«
    »Du bist ja auch stark, Jo!«
    »Nicht stärker als andere …«
    »Doch, du bist stark! Iris sagte immer: ›Unter ihrem butterweichen kleinen Herzen ist Jo ist eine echte Kämpferin‹ …«
    Sie musste sie um den Finger wickeln, sie mit Nettigkeiten überhäufen, mit Komplimenten erweichen. Damit sie schnell, schnell diese verdammten Windbeutel holte. In einer Stunde würden die ersten Gäste ihre Mäntel an der Garderobe ablegen …
    »Du würdest mir damit aus einem fürchterlichen Schlamassel heraushelfen, weißt du …«
    Und Joséphine erinnerte sich, dass Iris genau die gleichen Worte verwendet hatte, »ein fürchterlicher Schlamassel« … Iris, die sie anflehte, das Buch für sie zu schreiben. Iris’ große blaue Augen, Iris’ Stimme, Iris’ unwiderstehliches Lächeln, Knick und Knock knackten den knurrigen Knuck, eh der sie knacken konnte …
    Sie willigte ein. Wenn es dir hilft, Bérengère, dann hole ich die Windbeutel … gib mir die Adresse.
    Sie notierte die Adresse von Madame Keitel. Notierte, dass alles schon bezahlt war. Dass sie die Rechnung mitnehmen solle, damit Jacques die Windbeutel von der Steuer abziehen konnte, das ist wichtig, Joséphine, sehr wichtig, sonst flippt er aus! Die großen Schachteln nehmen. Sie schön flach auf den Rücksitz stellen, langsam fahren, damit die Windbeutel nicht verrutschen, nicht zerquetscht werden, nicht auslaufen.
    »Und noch etwas, Jo … Kannst du durch den Dienstboteneingang kommen? Es darf dich niemand sehen …«
    »Kein Problem. Gibt es einen Türcode?«
    Sie notierte sich den Code.
    »Und danach bleibst du bei uns und feierst mit …«
    »O nein! Ich fahre wieder nach Hause … Ich bin müde.«
    »Ach was! Ein Glas wirst du doch wohl mit uns trinken!«
    »Mal sehen«, sagte Joséphine, deren Widerstand bröckelte.
    Die ersten Gäste kamen um zehn nach sieben.
    Sie reichten ihren Mantel der kleinen Filipina, die sich um die Garderobe kümmerte.
    Betraten das erste Wohnzimmer, breiteten die Arme aus und legten sie um Bérengère, ohne sie zu schließen. Fragten, wo Jacques sei. In seinem Zimmer, er macht sich fertig, antwortete Bérengère und betete, er möge sein Sudoku schnellstens lösen.
    Um neunzehn Uhr dreißig kam Joséphine durch den Dienstboteneingang, stellte die schweren Schachteln mit den Windbeuteln auf den Küchentisch und bat, jemand möge Bérengère sagen, dass sie da sei.
    Wie ein Wirbelwind fegte Bérengère zur Küche herein, dankte ihr und warf ihr von fern einen Kuss zu. Danke, danke, du hast mir das Leben gerettet! Du hast ja keine Ahnung! Ich war völlig verzweifelt, kurz davor, Harakiri zu begehen! Was kann denn an diesen Windbeuteln so wichtig sein?, fragte sich Joséphine und beobachtete Bérengère, die mit aufgelöster Miene wieder und wieder ihre Windbeutel zählte.
    »Perfekt! Sie sind alle da. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann! Und die Rechnung? Du hast sie doch hoffentlich nicht vergessen …«
    Joséphine suchte danach. Fand sie nicht. Bérengère erklärte, im Grunde sei es ja auch egal. Da sie sich ohnehin scheiden lassen würden, war das nicht mehr ihr Problem. Sie begann sich bereits zu lösen.
    Sie bat eine der Aushilfen, ihr zu helfen, die Windbeutel auf den Tabletts anzurichten, und sie dann auf den großen Tisch im zweiten Wohnzimmer zu stellen.
    »Wie viele Wohnzimmer hast du denn?«, erkundigte sich Joséphine belustigt.
    »Drei. Wenn ich bloß daran denke, dass er sich in eine

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