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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Kampagne durch sie an ein paar höhere Tiere herantragen zu können. Ich war so zuversichtlich, und dann hat sie mir den totalen Schock versetzt. Sie hat mir klargemacht, daß die Kampagne nicht die geringste Chance hätte, jemals eingesetzt zu werden.«
    »Aber wieso denn nicht?« fragte Jack. Auch wenn er Werbung im Gesundheitswesen verabscheute - die Spots, die Terese gemacht hatte, waren die besten, die er je gesehen hatte. »Weil die Leute von der National Health schon in Panik geraten, wenn das Wort Nosokomialinfektion auch nur erwähnt wird«, erklärte Terese wütend. Dann beugte sie sich wieder vor und flüsterte: »Offenbar hatten sie in der letzten Zeit selbst mit ein paar Problemchen zu kämpfen.«
    »Weißt du Näheres?«
    »Mit den Infektionen im Manhattan General sind die Fälle wohl nicht zu vergleichen«, sagte Terese. »Aber ernst war es schon. Es hat sogar ein paar Tote gegeben. Für mich ist das schlimmste an dieser Geschichte, daß unsere eigenen Kundenbetreuer genau Bescheid wußten. Helen Robinson und ihr Chef, Robert Barker, wollen mich ins offene Messer laufen lassen.«
    »Das ist ja ziemlich kontraproduktiv«, stellte Jack fest. »Ich dachte immer, in einer Werbeagentur ziehen alle gemeinsam am gleichen Strang.«
    »Kontraproduktiv!« brüllte Terese so laut, daß sich die Gäste an den Nebentischen umdrehten. Sie schloß für ein paar Sekunden die Augen, um sich wieder zu beruhigen. »Ich würde das etwas krasser ausdrücken«, erklärte sie schließlich und bemühte sich, nicht wieder loszuschreien. »Die Worte, die ich benutzen würde, wenn ich das Verhalten dieser Kollegen beschreiben sollte, würden selbst einem Seemann die Schamesröte ins Gesicht treiben. Die beiden haben mich absichtlich im dunkeln tappen lassen. Sie haben es darauf angelegt, mich lächerlich zu machen. Das war keineswegs ein Versehen!«
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte Jack. »Ich sehe, wie es dich aufregt.«
    »Das ist stark untertrieben«, entgegnete Terese. »Wenn ich in den nächsten Tagen nicht mit einer neuen Kampagne aufwarte, kann ich meine Hoffnung auf einen Aufstieg in der Firma endgültig beerdigen.«
    »In den nächsten Tagen?« hakte Jack nach. »Wenn ich daran denke, was du mir gezeigt hast - und wieviel Arbeit darin steckte -, dann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie du das schaffen willst.«
    »Da hast du vollkommen recht«, sagte sie. »Und das ist genau der Punkt, weshalb ich dich so dringend sprechen wollte. Ich brauche eine neue Anregung. Die Idee, etwas über Infektionen zu machen, war doch auch von dir - beziehungsweise du hast uns überhaupt erst auf den Gedanken gebracht. Fällt dir vielleicht noch irgendein anderes Konzept ein? Ich bin völlig verzweifelt!« Jack starrte in die Ferne und versuchte nachzudenken. Er befand sich wirklich in einer kuriosen Situation. Er hatte für Werbung nicht das geringste übrig, und nun saß er da und zermarterte sich das Hirn, um Terese eine brauchbare Idee zu liefern. Doch nach allem, was sie für ihn getan hatte, wollte er ihr unbedingt helfen. »Was mir an der Werbung im Gesundheitswesen so mißfällt, ist vor allem, daß sie von vorn bis hinten nur auf Oberflächlichkeit basiert«, erklärte Jack. »Wenn man nicht gezielt die Qualitätsunterschiede in den Vordergrund stellt, unterscheiden sich AmeriCare und National Health und all die anderen Riesenunternehmen in fast nichts voneinander.«
    »Das ist mir ganz egal«, entgegnete Terese. »Gib mir einfach einen Tip.«
    »Das einzige, was mir im Moment einfällt, ist, daß man vielleicht das Thema ›Warten‹ in einem Spot verbraten könnte«, schlug er vor.
    »Wieso ›Warten‹? Das mußt du mir erklären!«
    »Es ist doch so, daß niemand gern wartet, bis der Arzt endlich Zeit für ihn hat«, sagte Jack. »Trotzdem müssen alle ständig warten. Etwas, das alle nervt.«
    »Du hast recht!« rief Terese aufgeregt. »Super! Ich sehe schon den Slogan vor mir: Bei der National Health muß niemand warten! Oder noch besser. Wir warten auf Sie, nicht Sie auf uns! Die Idee ist einfach klasse. Du bist ein Genie! Willst du nicht bei uns anfangen?«
    Jack mußte lachen. »Na, was dabei wohl herauskäme«, sagte er. »Ich glaube, ich bin im Moment mit meinem eigenen Job ausgelastet.«
    »Ist schon wieder etwas passiert?« fragte Terese. »Du hast vorhin gesagt, daß ihr mitten in einer Katastrophe steckt.«
    »Es gibt wieder Probleme im Manhattan General«, erwiderte Jack. »Diesmal ist eine

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