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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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beängstigend. »Ich habe bestimmt nichts durcheinandergebracht«, versuchte Beth ihn zu beruhigen.
    »Wie wollen Sie das schon beurteilen?« Martin öffnete den Behälter und sah hinein. Offenbar zufrieden, klappte er den Deckel wieder zu und verschloß den Riegel. Dann prüfte er noch einmal, ob das Vorhängeschloß auch wirklich zu war. Es hielt. »Ich habe nur kurz den Deckel angehoben und einen Blick auf eine der Petrischalen geworfen«, versuchte Beth ihren Fehltritt herunterzuspielen. Sie hatte sich einigermaßen gefangen, doch ihr Herz jagte noch immer.
    Martin schob den Behälter zurück an seinen Platz und zählte danach noch einmal alle durch. Als er fertig war, befahl er ihr, den Brutschrank zu verlassen.
    »Es tut mir leid«, sagte Beth kleinlaut, nachdem Martin die Isoliertür hinter ihnen geschlossen hatte. »Ich wußte nicht, daß ich diese Behälter nicht anfassen darf.«
    In dem Moment tauchte auch Richard auf. Martin zitierte ihn herbei und berichtete ihm wütend, er habe Beth gerade beim Hantieren mit seinen Forschungskulturen erwischt. Richard zeigte sich genauso verärgert wie Martin. Er wandte sich an Beth und fragte sie, warum sie so etwas tue. Ob sie sich etwa langweile, weil sie nicht genug Arbeit zugewiesen bekomme. »Mir hat niemand gesagt, daß ich die Behälter nicht anfassen darf«, verteidigte sich Beth und bemühte sich, ihre Tränen zurückzuhalten. Sie haßte solche Auseinandersetzungen, und dabei lag die letzte erst ein paar Stunden zurück. »Es hat Ihnen aber doch niemand gesagt, daß Sie damit herumhantieren sollen«, stauchte Richard sie zusammen. »Hat dieser Dr. Stapleton Sie dazu angestiftet?« fragte Martin. Beth zögerte einen Moment, was für Martin Beweis genug war. »Hab ich’s mir doch gedacht«, rief er. »Wahrscheinlich hat er Ihnen auch von seinem absurden Verdacht erzählt, daß die Pest und all die anderen Krankheiten vorsätzlich verbreitet worden sind.«
    »Ich habe ihn darauf hingewiesen, daß Sie mir verboten haben, mit ihm zu reden«, erwiderte Beth und fing an zu weinen. »Aber Sie haben trotzdem mit ihm geredet«, entgegnete Martin. »Und wie es scheint, haben Sie ihm auch gut zugehört. So etwas dulde ich nicht! Sie sind gefeuert, Miss Holderness! Packen Sie Ihre Sachen, und verschwinden Sie! Ich will Sie hier nicht mehr sehen.«
    Beth wollte gegen eine derartige Behandlung protestieren, doch dann brach sie endgültig in Tränen aus.
    »Ihr Rumgeheule wird Ihnen nicht weiterhelfen«, brüllte Martin. »Und ihre faulen Ausreden auch nicht. Sie haben Ihre Entscheidung getroffen, jetzt müssen Sie die Konsequenzen tragen!«
     
    Twin langte über den mit Brandflecken übersäten Tisch und legte den Telefonhörer auf. Sein richtiger Name lautete Marvin Thomas. Wegen seines Zwillingsbruders, der genauso ausgesehen hatte wie er, hatten seine Kumpels ihn Twin getauft. Niemand hatte sie auseinanderhalten können; doch dann war sein Bruder im Verlaufe eines endlosen Bandenkrieges, in dem die Black Kings und eine Gang aus dem East Village um die Vorherrschaft im Crackgeschäft gerungen hatten, getötet worden. Twin sah Phil an, der vor seinem Schreibtisch Platz genommen hatte. Phil war groß und dürr und wirkte beinahe schmächtig, doch er hatte eine Menge Grips im Kopf. Daß Twin ihn in der Gang zur Nummer zwei gemacht hatte, verdankte er einzig und allein seiner Intelligenz. Er wußte am besten, was man mit all den Drogengeldern anfing, die sie scheffelten. Bevor Phil sich um die Finanzen gekümmert hatte, hatten sie die Geldscheine einfach in Twins Keller in einer PVC-Rohre versteckt. »Ich versteh’ diese Leute einfach nicht«, sagte Twin. »Wie es scheint, hat dieser weiße Doktor unsere Botschaft nicht verstanden und steckt seine Nase weiterhin in Dinge, die ihn nichts angehen. Ist das denn zu fassen? Da hab’ ich diesen Mistkerl vermöbelt, und jetzt zeigt er uns schon wieder den Stinkefinger! Ein bißchen mehr Respekt könnte er uns ruhig entgegenbringen.«
    »Wollen die Leute, daß wir ihm noch eine Abreibung verpassen?« fragte Phil. Er war mit in Jacks Wohnung gewesen und hatte gesehen, wie brutal Twin ihn zusammengeschlagen hatte. »Viel besser«, sagte Twin. »Sie wollen, daß wir den Bastard kaltmachen. Weiß der Kuckuck, warum wir die Sache nicht gleich richtig erledigen sollten. Sie machen fünfhundert locker.« Twin lachte. »Das beste ist - ich hätte das auch umsonst gemacht. Wir können schließlich nicht zulassen, daß Leute uns nicht ernst

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