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Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor

Titel: Montgomery u Stapleton 02 - Das Labor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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schlagen - zumindest für die absehbare Zukunft.
    Während sie die letzten Stufen hinaufstieg, versuchte sie sich damit zu beruhigen, daß sie wenigstens gesund war und alles noch viel schlimmer hätte kommen können. Vor ihrer Wohnungstür angekommen, mußte sie zunächst ihre ganze Handtasche nach dem Schlüssel durchwühlen. Sie bewahrte den Wohnungsschlüssel immer getrennt vom Haustürschlüssel auf, damit sie im Zweifelsfall nicht beide gleichzeitig verlor. Als sie den Schlüssel endlich gefunden hatte, betrat sie die Wohnung und schob wie immer von innen den Riegel vor. Dann zog sie ihren Mantel aus, hängte ihn auf und kramte die Visitenkarte von Jack Stapleton aus ihrer Handtasche. Schließlich ließ sie sich auf dem Sofa nieder und wählte seine Nummer. Obwohl es schon relativ spät war, versuchte sie ihr Glück zunächst im Gerichtsmedizinischen Institut. Doch die Vermittlerin teilte ihr mit, daß Dr. Stapleton schon Feierabend gemacht hatte. Deshalb drehte sie das Kärtchen um und wählte seine private Nummer. Nach dem zweiten Klingeln schaltete sich sein Anrufbeantworter ein.
    »Hallo, Dr. Stapleton«, meldete sich Beth nach dem Piepton. »Hier spricht Beth Holderness. Ich muß Ihnen etwas Wichtiges erzählen.« Plötzlich wurde sie von ihren Gefühlen überwältigt und war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Sie überlegte, ob sie auflegen und sich erst einmal beruhigen sollte, doch dann überlegte sie es sich anders. Sie räusperte sich kräftig und fuhr stockend fort: »Ich muß mit Ihnen reden. Ich habe nämlich etwas entdeckt. Außerdem hat Dr. Cheveau mich gefeuert. Bitte rufen Sie mich an.«
    Für einen Augenblick überlegte sie, ob sie noch einmal anrufen und ihm ihre Entdeckung genauer beschreiben sollte, doch dann verwarf sie diesen Gedanken. Sie wollte gerade aufstehen, als ein gewaltiges Krachen die Wohnung erschütterte. Vor Schreck konnte sie sich nicht von der Stelle rühren. Jemand hatte die Tür zu ihrem Apartment aufgebrochen und sie mit einer solchen Wucht gegen die Wand geknallt, daß die Klinke im Putz steckengeblieben war. Der Riegel, der sie eigentlich in Sicherheit gewiegt hatte, war aus dem Türrahmen gefetzt. Wie aus dem Nichts tauchte eine Gestalt in der Tür auf. Sie war von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gekleidet und sah Beth an. Dann drehte die Person sich um und knallte die Tür zu. Die schlagartig einkehrenden Stille ängstigte Beth genauso wie wenige Sekunden zuvor das ohrenbetäubende Krachen. Von den gedämpften Geräuschen eines in der Nachbarwohnung dudelnden Fernsehers abgesehen, war es mucksmäuschenstill. Hätte Beth jemals versucht, sich eine solche Situation auszumalen, hätte sie geglaubt, daß sie lauthals schreien oder fliehen würde oder beides zugleich, doch sie tat nichts dergleichen. Sie war wie gelähmt, hatte sogar die Luft angehalten, die ihr jetzt mit einem Zischen entwich.
    Der Mann, dessen Gesicht vollkommen ausdruckslos war, kam auf sie zu. In seinem Mundwinkel hing ein Zahnstocher, in der linken Hand hielt er die größte Pistole, die Beth je gesehen hatte. Der Kolben mußte an die dreißig Zentimeter lang sein. Dicht vor ihr blieb er stehen. Er sagte kein Wort. Er nahm langsam die Pistole hoch und zielte auf ihre Stirn. Beth schloß die Augen…
     
    Jack verließ die U-Bahn an der 103rd Street und ging zu Fuß weiter in Richtung Norden. Das Wetter war recht gut, deshalb rechnete er damit, daß auf dem Basketballplatz eine Menge los sein würde. Er sollte sich nicht täuschen. Als Warren ihn durch den Zaun erspähte, rief er ihm zu, er solle sich schleunigst umziehen und rüberkommen.
    Jack joggte die verbleibende Strecke bis zu seinem Haus. Als er sich dem Gebäude näherte, mußte er unwillkürlich an seine ungebetenen Gäste vom vergangenen Freitag abend denken. Da er dem Manhattan General an diesem Tag einen erneuten Besuch abgestattet hatte und sich zu allem Übel auch noch hatte erwischen lassen, hielt er es durchaus für möglich, daß die Black Kings wieder auf ihn warteten. Doch falls sie ihm wirklich auflauern sollten, wollte er diesmal besser vorbereitet sein. Statt durch die Haustür ging er eine kleine Treppe hinab und über einen schmalen, feuchten Weg am Haus entlang in den Hinterhof. Es stank penetrant nach Urin. Der Hinterhof glich einem Schrottplatz. Im Dämmerlicht erkannte er neben verbogenen Überresten ausrangierter Sprungfedern einen auseinandergebrochenen Kinderwagen sowie mehrere abgefahrene Autoreifen und allen

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